Corona-Virus
Kindergärten öffnen mit Montag, 18. Mai

- Am Montag, 18. Mai, sind Kinderbetreuungseinrichtungen uneingeschränkt offen.
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Ab Montag werden alle elementarpädagogischen Einrichtungen in Kärnten uneingeschränkt offen sein. Es gibt einen Handlungsleitfaden und eine Grundregel: Ist ein Kind oder eine Betreuerin krank, ist Daheimbleiben angesagt.
KÄRNTEN. Der Erlass zum eingeschränkten Betrieb von Kinderbetreuungseinrichtungen (z. B. Kindergärten, Kindertagessstätten) läuft mit Freitag aus und wird nicht mehr verlängert. "Damit werden ab Montag, 18. Mai, in Kärnten alle elementarpädagogischen Einrichtungen uneingeschränkt offen sein", verkündete Landeshauptmann Peter Kaiser in einer Pressekonferenz.
Gemeinsam mit Experten – etwa der Landessanitätsdirektion – wurde von der zuständigen Abteilung des Landes ein Handlungsleitfaden erstellt, der erste in Österreich. Darin gibt es Empfehlungen zu (Raum-)Hygiene, dem Verhalten bei Verdachtsfällen, beim Ankommen und Abholen der Kinder …
Es gibt eine Grundregel
Kaiser gibt eine Grundregel vor: "Ist ein Kind oder eine Betreuerin krank, dann bitte daheim bleiben!"
Auch Empfehlungen vom Bund trafen gestern ein, diesen schließt sich das Land an: Vor allem Kinder im letzten Kindergartenjahr sollten nun wieder die Einrichtungen besuchen, denn der Wechsel in die Schule sei für sie eine große Herausforderung. Ebenso sollten Drei- und Vierjährige mit Sprachförderbedarf kommen.
Kinderstipendium wieder zu 100 Prozent
Auch das Kinderstipendium, das ja auf 50 Prozent reduziert wurde, wird ab Montag wieder in vollem Umfang ausgezahlt. Die Gruppenförderung war jederzeit zu 100 Prozent gesichert – und das gesetzlich. "So sollten die Einrichtungen die Corona-Zeit finanziell möglichst unbeschadet überstehen", sagte Kaiser.
Sommerbetrieb ermöglichen
Im Sommer ist die Situation heuer sicher eine andere, viele Eltern haben ihren Urlaub bereits aufgebraucht oder bekommen keinen mehr. Was einen Sommerbetrieb betrifft, so gibt es vom Land die Empfehlung, diesen zu ermöglichen. Es wird eine ständige Bedarfserhebung über Öffnungszeiten nötig sein. Die Zahl 15 sei hier maßgeblich für eine Öffnung: Ist in Einrichtungen der Bedarf für 15 Kinder da, macht das eine Sommeröffnung notwendig.
In Gemeinden, wo diese Zahl unterschritten wird, hofft Kaiser auf gemeindeübergreifende Kooperationen.

- Doris Schober-Lesjak mit Peter Kaiser und Elementarpädagogin Carina Zavodnik
- Foto: LPD Kärnten/Just
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Derzeit ein Viertel in Betreuung
Kaiser: "Die Eltern müssen keine Sorgen haben! Die Pädagogen geben ihr Bestes und mit dem Leitfaden versuchen wir, möglichst viel vorwegzunehmen, was in Corona-Zeiten passieren könnte."
Bisher konnten allerdings nirgends in Österreich Cluster (Häufungen) bei Fällen in Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen oder Schulen festgestellt werden.
Doris Schober-Lesjak (Abteilung 6, Elementarbildung) von der Fachabteilung zu Öffnung: "Wir sind als Fachabteilung für alle Einrichtungen seit Beginn der Corona-Krise da." Momentan wird von 22.000 Kindern in Kärnten rund ein Viertel betreut, seit zwei Wochen fährt man langsam hoch.
Pädagogen wollen Klarheit
In den letzten Wochen sei der Ruf der Einrichtungen nach mehr Klarheit groß gewesen, nach klaren Vorgaben. Die Hygieneregeln werden eine große Herausforderung. Der Leitfaden behandle diese ebenso wie Hinweise zur Gestaltung des Tages – neu gedacht und neu strukturiert.
Schober-Lesjak: "Kinder brauchen Sicherheit, Vertrauen und Rituale, um wieder gut einzusteigen. Der größte Auftrag der Pädagoginnen ist, Kinder und Eltern, die auch oft Ängste haben, abzuholen."
Wie läuft das mit Schutzmasken?
Mit dem Thema Masken werde man achtsam umgehen. In Abstimmung zwischen Pädagogin und Arbeitgeber (Betreiber des Kindergartens) wird vereinbart, wann Masken zu tragen sind. Das sei abhängig von der Situation. Wenn zum Beispiel ein Kind getröstet werden muss oder Angst hat, werde man die Maske abnehmen. Man solle mit Abstand arbeiten und nicht auf Augenhöhe des Kindes gehen.
Ein paar Kindermasken sollen aber in jeder Einrichtung vorhanden sein, falls Symptome auftreten. "Bis zur Abholung des Kindes soll dann spielerisch vermittelt werden, die Maske anzulegen."
Beim Bringen und Abholen sollen Eltern Masken tragen, denn die Gefahr, das Virus in die Einrichtung zu bringen, sei da.
Im Rahmen der personellen und räumlichen Möglichkeiten werden außerdem die Einrichtungen versuchen, die Gruppen klein zu halten und alle Räume auszunutzen. Man sollte auch möglichst viel Zeit im Freien verbringen, wo das Ansteckungsrisiko weitaus niedriger ist. "Die Einrichtungen werden kreative Lösungen finden", so Schober-Lesjak.
Carina Zavodnik aus Villach erzählte aus der Praxis, dass dies sehrwohl möglich ist und dass sich die Pädagoginnen schon sehr auf alle Kinder freuen.


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