Gesundheitskonferenz
Österreichweit einheitliche Abwicklung für Corona-Auffrischungsimpfungen gefordert

Gesundheitsreferentin Beate Prettner fordert österreichweit einheitliche Abwicklung für Corona-Auffrischungsimpfungen. | Foto: Adobe Stock/upixa
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Impfungen nach Grundimmunisierung können nicht mehr Sache der Länder sein, sagt Gesundheitsreferentin Prettner.

KLAGENFURT. Seit mehr als einem Jahr wurde nur per Video konferiert – heute, Freitag, trafen die Landesgesundheitsreferenten erstmals wieder persönlich zusammen: Anwesend bei der Konferenz in Graz war auch Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein. „Die Agenda war gespickt mit brisanten Themen – von der Ärzteausbildung über die Zukunft der Corona-Impfungen bis zur Post-Covid-Behandlung“, erklärte die Kärntner Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner. Von Kärnten wurden dazu entsprechende Anträge eingebracht – die allesamt breite bzw. einstimmige Unterstützung erhielten.

Einheitliches Vorgehen gefordert

„Österreich benötigt dringend ein einheitliches Vorgehen, was die Coronaimpfungen ab dem Winter betrifft. Wir sprechen hier von wahrscheinlich notwendig werdenden Auffrischungen. Diese können sicher nicht mehr so abgewickelt werden wie die derzeitige Grundimmunisierung inmitten der höchsten Pandemiephase“, erklärte Prettner. „Kärnten hat daher einen Antrag eingebracht, wonach die folgenden Coronaimpfungen im Sinne von Schutzimpfungen als Pflichtleistung der Sozialversicherung zu sehen sind“, so die Kärntner Gesundheitsreferentin. „Es wäre weder sinnvoll noch effektiv, die weiterführenden Covid-Impfungen so abzuwickeln wie die Grundimmunisierung. Wir benötigen ein einheitliches Vorgehen – und das sollte über die Sozialversicherungen passieren“, forderte Prettner. Alle anderen Bundesländer schlossen sich dieser Meinung an: „Die Folgeimpfungen können nicht mehr Sache der Länder sein“, hieß es einhellig.

Long-Covid-Patienten absichern

Ein weiteres zentrales Thema waren die REHA-Kapazitäten zur Behandlung von Post-Covid-Patienten und Long-Covid-Patienten: Dahingehend sollte der Anfang des Jahres vorgelegte österreichische REHA-Plan erweitert werden. Der am 26. Jänner 2021 beschlossene Plan basiert nämlich auf einer Datenlage, die vor der Coronakrise erhoben wurde. „Eine entsprechende Ergänzung ist unbedingt erforderlich. Wir müssen nämlich davon ausgehen, dass es bei zahlreichen Covid-Genesenen zu Rückschlägen kommen könnte. Diese benötigen dann gezielte REHA-Behandlungen. Zudem sehen wir, dass es viele Patienten gibt, die extrem lange an den Corona-Folgen leiden. Und genau dafür sind die Kapazitäten sicherzustellen. Und zwar umgehend“, erklärte Prettner. Die REHA-Plätze sind grundsätzlich Sache der Sozialversicherung – hier wird in „Regionen“, nicht in Bundesländern kalkuliert. Für die Region Süd (Kärnten, Steiermark, Burgenland) forderte Prettner jedenfalls eine deutliche Aufstockung.

Medizinstudium erleichtern

Ebenfalls besprochen wurde eine Änderung der Zulassungsbestimmungen zum Medizinstudium: „Wenn wir nicht endlich bei diesem Dauerthema aktiv werden, wird es relativ bald ein böses Erwachen geben. Die Coronakrise hat uns deutlich aufgezeigt, auf welchem personellen Limit wir im Gesundheits-, Spitals- und Pflegebereich bereits dahinfahren. Derartige Überforderungen sind nicht auf Dauer zu bewältigen. Da helfen auch Prämien und Sonderzahlungen nichts. Irgendwann geht es einfach nicht mehr“, warnte Prettner. Sie fordert seit 2013, also seit sie Gesundheitsreferentin ist, eine Änderung der Zulassungsbeschränkungen: „Es kann ja nicht sein, dass wir 91 Prozent der potenziellen Nachwuchsmediziner die Tür vor der Nase zuschlagen.“ Hätte man schon 2013 reagiert, würden nun die ersten zusätzlichen Jungmediziner vor ihrem Studienabschluss stehen.

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