Ende der Freizeitpädagogen
In Kärnten wird über Streiks nachgedacht

Die Betriebsversammlung wird am kommenden Montag, dem 19. Juni, fortgesetzt. "Dort könnte der Beschluss über einen möglichen Streik der Bediensteten und Betreiber erfolgen", so Silvia Igumnov, Landesvorsitzende der ÖGB Frauen. | Foto: ÖGB Kärnten (2)
  • Die Betriebsversammlung wird am kommenden Montag, dem 19. Juni, fortgesetzt. "Dort könnte der Beschluss über einen möglichen Streik der Bediensteten und Betreiber erfolgen", so Silvia Igumnov, Landesvorsitzende der ÖGB Frauen.
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  • hochgeladen von Mirela Nowak-Karijasevic

Hunderten Freizeitpädagogen droht Jobverlust, viele der Angestellten sind Frauen. Gewerkschaft wehrt sich und setzt am Montag die Betriebsversammlung fort. 

KÄRNTEN. Eine von der Bundesregierung geplante Novelle der Schulgesetze sieht die Einführung sogenannter "Assistenzpädagogen" vor. Diese sollen künftig die rund 600 Angestellten ersetzen, die derzeit als Freizeitpädagogen und Erzieher in Kärntner Schulen und anderen Bildungseinrichtungen arbeiten. Die Neuausrichtung beinhaltet unter anderem eine verkürzte Ausbildung bei mehr Verantwortung und weniger Gehalt. Zusätzlich soll eine Matura zur Voraussetzung werden, die jedoch rund einem Drittel der Kärntner Freizeitpädagogen fehlt.

Auswirkungen auf Gesellschaft

Silvia Igmunov, Landesvorsitzende der ÖGB-Frauen in Kärnten: "Es soll Gehaltseinbußen von bis zu 19 Prozent geben. Menschen, die gute und qualitative Arbeit leisten, die Kinder begleiten und betreuen, soll der Verdienst gekürzt werden – das wird mehrere Probleme mit sich bringen: Erstens werden sich diese Personen nach einem anderen Job umsehen, weil sie sich mit dem Verdienst das Leben nicht mehr leisten können. Zweitens hat das Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft, wenn man diese Form der Kinderbetreuung nicht im benötigten Ausmaß anbieten kann – Eltern, in den meisten Fällen sind es die Mütter, können dann weniger oder gar nicht mehr arbeiten."

Erneut Betriebsversammlung

Wie so oft, wären auch in diesem Fall die Leidtragenden zum großen Teil Frauen. "Der Gesundheits-, Sozial-, Kinderbetreuungs- und -bildungsbereich liegen klar in Frauenhand, rund 70 Prozent der Angestellten sind weiblich und davon wiederum 70 Prozent in Teilzeit beschäftigt", so Igmunov, die hofft, dass die Rufe der Gewerkschaft rechtzeitig erhört werden. Eine Betriebsversammlung Anfang des Monats wurde unterbrochen und wird am kommenden Montag fortgesetzt. Dort soll unter anderem auch über mögliche Streiks diskutiert werden. "Auch im Bereich der Pflege haben wir schon vor Jahren auf den drohenden Notstand hingewiesen und wurden nur belächelt. Nun ist es so weit, uns fehlen tausende Pflegekräfte. Wir gehen zwar mit der geförderten Ausbildung in die richtige Richtung. Doch was nutzt es, wenn die Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz nicht passen, diese müssen verbessert werden."

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