Viele Wirte wollen heuer noch schließen
Gastronomen klagen über wachsenden bürokratischen Aufwand, unlautere Konkurrenz durch Vereine, zu rigorose Kontrollen und enorm hohe Lohnnebenkosten.
WK-Wirtesprecher Stefan Sternad und sechs weitere Gastronomen sprechen damit sicherlich vielen Kollegen aus dem Herzen: "Wir sind Wirte mit Herz und Leidenschaft, aber die bürokratischen Auflagen nehmen uns die Luft zum Atmen."
Ein aktuelle Umfrage unter Kärntner Wirten unterstreicht diese Aussage: So gehen 70 Prozent der Befragten davon aus, dass sich das Wirtschaftsklima heuer weiter verschlechtern wird. Als entscheidend für die schwierige Lage werden die vielen Verordnungen und rigorosen Kontrollen angegeben.
"Das Maß ist übervoll"
Sternad wisse von vielen Wirten, die ihre Betriebe bis Jahresende schließen oder deutlich verkleinern wollen. "Viele Betriebe schließen, weil die Belastungsgrenze bereits mehr als überschritten ist. Das Maß für uns Gastronomen ist übervoll." Sternad fordert Taten von der Politik: "Zum Schluss jammern, dass es im ländlichen Raum keine Wirte mehr gibt, das ist zu wenig. Gerade die Bürgermeister sind gefordert, um künftig wieder für ein Miteinander in den Gemeinden zu sorgen."
Unlauterer Wettbewerb durch Vereine
Damit spricht er den "unlauteren Wettbewerb" durch Vereine, Feuerwehren und gemeinnützige Organisationen an. Der trage zu sinkenden Umsatz- und Gewinnzahlen der Wirte bei, so Adolf Kulterer, Sprecher der WK-Aktion "FairPlay". "Vereine werden mit öffentlichen Steuergeldern bei Bau ihrer Vereinshäuser unterstützt, in die dann professionelle Schankanlagen eingebaut werden. Das ist Steuergeld, das von Unternehmern erwirtschaftet wurde und dafür genutzt wird, um unlautere Konkurrenz für die Betriebe zu unterstützen."
Betriebsschließungen im Anstieg
Dass die rosigen Zeiten in der Gastronomie vorbei sind, belegen auch folgende Zahlen, welche die Wirtschaftskammer veröffentlicht hat: In den letzten drei Monaten gab es in Kärntens Gastronomie um 44 Prozent mehr Betriebsschließungen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
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