Agrarinnovationspreis
"Vifzack 2020" geht an Gin aus den Nockbergen

"Vifzack 2020": FH-Rektor Peter Granig, Andreas Koitz und Lisa Marie Schaden, Johann Mößler, Nicole und Hans-Peter Huber, Martin Gruber, Heimo Oberauner und Josef Steiner (von links) | Foto: LK/Wajand
  • "Vifzack 2020": FH-Rektor Peter Granig, Andreas Koitz und Lisa Marie Schaden, Johann Mößler, Nicole und Hans-Peter Huber, Martin Gruber, Heimo Oberauner und Josef Steiner (von links)
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Die ersten drei Plätze des "Vifzack 2020" gehen an bäuerliche Betriebe in Ebene Reichenau, im Lavanttal und in Kirchbach.

KÄRNTEN. Der Kärntner Agrarinnovationspreis "Vifzack 2020" ist vergeben. Er soll Mut für neue Ideen machen und zukunftsträchtige Projekte vor den Vorhang holen. Heuer wurden 44 Projekte von bäuerlichen Betrieben eingereicht. Die Preisträger ermittelten eine Fachjury und ein Publikumsvoting. Ins Leben gerufen wurde der "Vifzack" von der Landwirtschaftskammer, vom Agrar-Referat des Landes und vom Maschinenring. 

Platz 1 für Gin aus den Nockbergen

Hans-Peter Huber aus Ebene Reichenau ist der Sieger und freut sich über 5.000 Euro. Sein Projekt: "Zirbenzapfen-Mitzii-Gin". Aus dem Zapfen der Zirbe, dem "Vorzeigebaum" des Biosphärenparks Nockberge, wird der Gin, der bereits am internationalen Markt erhältlich ist, erzeugt. "Mitzii" steht dabei für "mit Zirbe". Dem Zirbenzapfen wird Positives nachgesagt – als Naturheilmittel, das sich positiv auf Schlaf, Atmung und körperliches und geistiges Wohlbefinden auswirkt. Für den Bergbauern ist der Gin ein Zusatzeinkommen. 

Platz 2 für die "Wurmfarm" aus dem Lavanttal

Ein weiterer Bergbauernbetrieb landete auf Platz 2: die "Wurmfarm" von Lisa Marie Schaden und Andreas Koitz. Hierfür gibt es 2.500 Euro. 1.000 Meter über dem Lavanttal werden nachhaltig Mehlwürmer und andere Insekten in Lebensmittel-Qualität (Biobetrieb) gezüchtet und zu hochwertigen Produkten verarbeitet. Experten sagen Insekten eine große Zukunft in der menschlichen Ernährung nach, aber auch in der Erzeugung von Futtermitteln (Fischzucht). 

Platz 3 für den Zerza-Bauer

Der dritte Platz (1.500 Euro) geht ins Gailtal, zum Zerza-Bauer an Silvia und Heimo Oberauner. In Kirchbach bestechen sie durch eine Vielfalt an Kartoffelsorten, die direkt ab Hof, über die regionale Gastronomie und über Kindergärten vermarktet werden. 20 verschiedene Sorten gibt es schon, darunter viele alte Sorten. Einige von ihnen gibt es in Kärnten nur beim Zerza-Bauer, etwa den Angeliter Tannenzapfen oder "La Bonnotte" (teuerste Kartoffel der Welt). 

Stimmen zum "Vifzack 2020"

Landwirtschaftskammer-Präsident Johann Mößler ist stolz auf den Mut und die Veränderungsbereitschaft vieler Betriebe. So könne man Betriebe erfolgreich in die Zukunft führen.
Agrar-Landesrat Martin Gruber bemerkt, dass vor allem das heurige "Corona-Jahr" vielen Menschen wieder bewusst macht, wie wichtig eine stabile heimische Landwirtschaft ist. So ist eine Lebensmittelversorgung auch in Krisenzeiten gesichert. "Wir wollen mit dem ,Vifzack' nicht nur besonders erfolgreiche Projekte vor den Vorhang holen, sondern auch anderen Mut machen, dass es sich lohnt, in die Zukunft der Landwirtschaft zu investieren", so Gruber.
Für den Obmann des Kärntner Maschinenrings Josef Steiner sind regionale Agrar-Innovationen wichtig für die Absicherung kleinbäuerlicher Strukturen. 

Innovationsplattform

Die Landwirtschaftskammer (LK) unterstützt seit 2018 mit einer Innovationsplattform bäuerliche Betriebe, die kreativ sind. Es gibt einen Ideen-Check, aber auch eine Innovationsberatung. Zentral ist die Homepage www.meinhof-meinweg.at. Hier werden über 200 land- und forstwirtschaftliche Betriebe vorgestellt, die als Impulsgeber fungieren können.
Im Bildungsbereich kooperiert die LK mit der Fachhochschule Kärnten. 2021 startet die österreichweit einzigartige Seminarreihe "Von der Idee zum Geschäftsmodell", speziell für innovative Landwirte entwickelt.

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