Gefahrenstellen entschärft: Vorzeigebeispiel Steyrtal-Radweg
Radfahren boomt, und somit erhöht sich auch die Gefahr, in unübersichtlichen Kurven, auf Kreuzungen, in Engstellen oder Unterführungen mit anderen Pedalrittern oder gar mit einem Auto zu kollidieren. Ein neues Markierungskonzept am Steyrtal-Radweg soll für mehr Sicherheit sorgen.
BEZIRK. "Mich wundert, dass bis dato nicht mehr passiert ist!" Bernhard Huber, Leiter des Projekts "RadRegion" aus Windischgarsten, beobachtet den aktuellen Rad- und E-Bike-Boom mit gemischten Gefühlen. Problematisch ist für ihn unter anderem, dass sich Radfahrer, Fußgänger, Skater und Läufer einen durchschnittlich drei Meter breiten Weg mit zwei Richtungsfahrbahnen teilen. Ihm ist es daher ein Anliegen, dass auf Rad- und Gehwegen durchgehende und einheitliche Bodenmarkierungen angebracht werden. Dieses richtungsweisende Konzept wurde nun auf dem Steyrtal-Radweg, zwischen Steyr und St. Pankraz, umgesetzt. Deutlich gekennzeichnet sind alle Gefahrenstellen, von Straßenquerungen bis hin zu Unterführungen. „Es ist der erste und bislang einzige Radweg in Oberösterreich, der in diesem Ausmaß auf Gefahrenstellen hinweist“, erklärt Eva Lubinger, Geschäftsstellenleiterin des Tourismusverbandes Nationalpark Region Steyrtal. Diesem Vorbild sollen weitere Radwege folgen.
Projekt RadRegion
Vor zwei Jahren starteten die Tourismusverbände das Leaderprojekt "die RadRegion". Auch im Rahmen des Prozesses "Nature of Innovation" (NOI) haben sich Touristiker und Radfahrbegeisterte damit befasst, wie man die Sicherheit und die Infrastruktur auf den bestehenden Radrouten verbessern kann. In mehreren Workshops haben sie konkrete Ideen dazu ausgearbeitet. Im Mai 2019 soll der Rad-Leitfaden "Das WasserRad" der Öffentlichkeit präsentiert werden. Neben einheitlichem Kartenmaterial und buchbaren Packages beinhaltet er eine Qualitätsoffensive, die Markierungen, Rastplätze, Ladestationen und mehr betrifft. Die Region will sich außerdem als "E-Bike-Musterregion" positionieren.
"Schnellradwegnetz"
Möglichst ohne Befahren der Hauptverkehrsstraßen in den Nachbarort kommen, ist die Idee hinter dem „Schnellradwegnetz Traunviertler Alpenvorland“. Christian Wolbring, Leiter der Klima- und Energiemodellregion, erklärt: "Die Entfernungen sind ideal für das Fahrrad oder E-Bike. Würde man solche Strecken nicht mit dem Auto fahren, dann würde man mindestens 80 Prozent durch das Fahrrad ersetzen. Wir sind die Routen abgefahren und haben sie digital bei bikemap.neteingetragen. Man kann die Strecken über das Smartphone herunterladen und sich dann auf dem Fahrrad leiten lassen. In der Zukunft möchten wir diese Wege kennzeichnen."
Fahrsicherheitstraining
Die Firma E-Mobility betreibt mehrere E-Bike-Verleihstationen im Bezirk und bietet Fahrsicherheitstrainings – unter anderem in Kooperation mit dem ÖAMTC – an.
Infos unter emobility.co.at
Fotos: TVB Steyrtal, T-Man
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