Die Zecken haben heuer Hochsaison
Der kurze und milde Winter beschert uns 2014 besonders viele Zecken und damit auch das gefährliche FSME-Virus. Ein Beitrag von Ingrid Mayreder, Betriebsärztin im LKH Kirchdorf
KIRCHDORF. Kälte und starker Frost sind die natürlichen Feinde der Zecken. Bereits Temperaturen ab sieben Grad Celsius reichen den Tieren, um aktiv zu werden. Durch den frühen Frühling muss daher leider mit einem regelrechten Zeckenansturm gerechnet werden. Ein guter Grund, um an die Zeckenschutzimpfung zu denken.
Erkrankungen fast verdoppelt
Mit österreichweit 98 Fällen haben sich die Erkrankungen hierzulande im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Es gab sogar zwei Tote zu beklagen, die an den Auswirkungen des FSME-Virus verstorben sind. Mehr als die Hälfte der Erkrankten waren über fünfzig Jahre alt.
Was in der ersten Phase mit grippeähnlichen Symptomen beginnt, kann sich als FSME-Erkrankung entpuppen. In Phase zwei, die im Durchschnitt sieben Tage später beginnt, folgen starke Kopf-und Nackenschmerzen, Übelkeit, Bewusstseinsstörungen und Krampfanfälle, die bis zu einer lebensgefährlichen Gehirn-und Hirnhautentzündung führen können. Gegen FSME gibt es keine spezifische Heilbehandlung. Umso wichtiger ist es, dass man sich regelmäßig impfen lässt.
Borreliose
Neben FSME Viren können die blutsaugenden Spinnentiere auch noch Borrelien übertragen. Im Gegensatz zur virusbedingten FSME kann die bakterielle Infektion der Borreliose mittels Antibiotika behandelt werden.
Wo bin ich gefährdet?
Die Gefahr einer FSME-Infektion besteht immer dann, wenn man sich in einem FSME-Risikogebiet in der Natur aufhält, z.B. im Garten, beim Hund ausführen, beim Joggen, beim wandern auf Feldwegen und Wiesen auf Spielplätzen und im Freibad.
Risikogebiete für FSME in OÖ sind besonders der gesamte Donauraum, das Mühlviertel, Sauwald und das Innviertel. Im südlichen OÖ das Kremstal von Klaus bis Kirchdorf, das Almtal von Grünau bis Vorchdorf und entlang der Traun von Bad Ischl bis Lambach.
Infos zur Impfaktion
•Alle Apotheken bieten den FSME-Impfstoff noch bis 31.Juli 2014 zu einem vergünstigten Preis an: für Kinder um 28,90 Euro, für Erwachsene um 33,50 Euro.
•Die Impfung erfolgt beim Arzt gegen ein Impfhonorar.
•Nach der Grundimmunisierung sollte die erste Auffrischung nach drei Jahren, danach alle fünf Jahre erfolgen.
•Ab dem 60. Lebensjahr ist die Impfung wieder alle drei Jahre notwendig.
•Die meisten Krankenkassen leisten einen Kostenzuschuss, der in der Apotheke noch zusätzlich vom Aktionspreis abgezogen wird.
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