Früherkennung rettet Leben

Landeskrankenhaus Kirchdorf an der Krems | Foto: gespag
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KIRCHDORF. Vorsorge eröffnet die Möglichkeit, Tumore in einem frühen Stadium zu erkennen und somit eine vollständige Heilung zu erzielen. Davon ist auch der Leiter der Abteilung für Innere Medizin am Landeskrankenhaus Kirchdorf und Krebsspezialist Universitätsprofessor Primar DDr. Bruno Schneeweiß überzeugt.
Im nachfolgenden Beitrag gibt er uns einen Überblick über die einzelnen Krebserkrankungen und die Vorsorgemöglichkeiten dazu.

Von verschiedenen nationalen und internationalen medizinischen Gesellschaften wie der Vereinigung für klinische Onkologie, der European School of Oncology und der Wiener Krebshilfe wurden Empfehlungen zur Früherkennung bösartiger Erkrankungen herausgegeben, die abhängig von der Art der Erkrankung und deren Risikofaktoren bestimmte Untersuchungen durch den Patienten selbst oder durch den Hausarzt beinhalten.

„Ich empfehle jedem, diese Vorsorgeuntersuchungen ernst zu nehmen und auch wirklich durchzuführen“, so Schneeweiß. „Gerade die Mammographie bei Frauen, die urologische Untersuchung bei Männern aber auch eine Vorsorge-Koloskopie sind besonders wichtig“, weist der Krebsspezialist Professor Schneeweiß noch einmal auf die Bedeutung der Vorsorge hin.

Brustkrebsvorsorge

So wird zum Beispiel ab dem 20. Lebensjahr bei Frauen eine Selbstuntersuchung der Brust einmal pro Monat nach der Regelblutung sowie eine Inspektion durch den Arzt halbjährlich empfohlen. Eine Mammographie soll um das 40. Lebensjahr erstmals erfolgen und dann in ein- bis zweijährigen Abständen regelmäßig durchgeführt werden.
In einem vom Bundesministerium für Gesundheit in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Ärztekammer werden im seit Anfang 2014 laufenden österreichischen Brustkrebs-Früherkennungsprogramm alle Frauen, die zwischen 45 und 69 Jahre alt sind, in Zukunft automatisch alle zwei Jahre eine persönliche Einladung zur Mammographie bekommen.
Zusätzlich können Frauen, die zwischen 40 und 44 beziehungsweise 70 und 74 Jahre alt sind, über eine Telefon-Serviceline eine Einladung anfordern. Eine zusätzliche ärztliche Zuweisung ist nicht notwendig. Informationen können über die Internet-Adresse www.frueh-erkennen.at eingeholt werden. Es gibt Untersuchungen aus den skandinavischen Ländern, dass durch ein flächendeckendes Mammographiescreening eine zirka 20-prozentige Reduktion der Brustkrebssterblichkeit erzielt werden kann.

Darmkrebs

Auch für die zweithäufigste Krebsart, das Dickdarmcarcinom, steht mit der Coloskopie (Darmspiegelung) eine effektive Vorsorgeuntersuchung zur Verfügung, durch die die Sterblichkeit an dieser Krankheit reduziert werden kann. Diese Vorsorgeuntersuchung wird ab dem 50. Lebensjahr empfohlen. Die Häufigkeit der Folgeuntersuchungen ist vom Ergebnis der Erstuntersuchung abhängig.
Da vier von zehn Dickdarm-Tumoren im Enddarm sitzen, sollte zudem ab dem 40. Lebensjahr einmal jährlich der Enddarm vom Arzt mit dem Finger abgetastet und der Stuhl auf Blut untersucht werden.

Gebärmutterhalskrebs

Durch die seit Jahrzehnten durchgeführte jährliche frauenärztliche Untersuchung mit Krebsabstrich konnte die Gebärmutterkrebssterblichkeit deutlich verringert werden. Es ist zu erwarten, dass durch eine in den nächsten Jahren etablierte flächendeckende Impfaktion diese Erkrankung weitgehend verschwinden wird.

Lungenkrebs

Für das Lungencarcinom, welches für die meisten Krebs­todesfälle verantwortlich ist, konnte vor zwei Jahren erstmals nachgewiesen werden, dass bei Risikopersonen (bei starken Rauchern) durch eine jährliche Computertomographie der Krebs in einem wesentlich früheren Stadium festgestellt und somit eine Heilung erzielt werden konnte.

Prostatakrebs

Die häufigste Krebsart beim Mann ist das Prostatacarcinom. Als Vorsorge wird die jährliche urologische Untersuchung mit Betastung und Ultraschalluntersuchung über den Dickdarm empfohlen.
Es gibt auch einen Blutbefund, der häufig beim Auftreten eines Prostatakrebses erhöht ist, dessen Bedeutung als Screening-Parameter allerdings in den vergangenen Jahren wieder in Frage gestellt wird, da es auch Erhöhungen des Wertes gibt, die nicht durch eine Krebserkrankung verursacht sind.

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