Asylwerber: Weitere Quartiere werden dringend benötigt
Auch bei der Straßenmeisterei in Kremsmünster werden Container für bis zu 50 Flüchtlingen aufgestellt.
BEZIRK (wey). Die aktuelle Diskussion rund um die Unterbringung von Flüchtlingen bewegt die Bevölkerung wie kaum ein anderes Thema. In mehreren Gemeinden des Bezirks gibt es bereits Unterkünfte für Menschen aus Krisengebieten. Wie die BezirksRundschau berichtete, laufen derzeit die Vorbereitungsarbeiten für ein Containerquartier für 50 Asylwerber bei der Straßenmeisterei in Kirchdorf. In derselben Größenordnung ist nun auch auf dem Gelände der Straßenmeisterei Kremsmünster ein "Containerdorf" vorgesehen. "Nach einer Erstinformation des Landes OÖ an die Gemeinde sollen bis Ende August auf dem Gelände der Straßenmeisterei 50 Flüchtlinge untergebracht werden", informiert Bürgermeister Gerhard Obernberger. 28 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge wurden bereits Anfang Juli im Gebäude des ehemaligen Bezirksgerichtes Kremsmünster untergebracht. Zehn weitere Flüchtlinge befinden sich im Stift. „Die Mithilfe beim Errichten eines weiteren Flüchtlingsquartiers ist ein sozialer und humanitärer Auftrag für die Gemeinde“, so Obernberger. "Aber mit dann insgesamt 88 Flüchtlingen hat Kremsmünster seine Pflicht getan, solange es viele Gemeinden gibt, die noch keinen Beitrag geleistet haben.“ Eine "Koordinationsgruppe" wurde gegründet, die sich um die Integration der Asylwerber kümmert. „Dazu gibt es bereits viele Freiwillige und großartige Unterstützung, von Deutschkursen über Fußballtraining bis zum Arbeitsangebot der Gemeinde“, freut sich Obernberger. Freiwillige können sich bei Regina Huber im Marktgemeindeamt melden, Tel. 07583/5255-224.
Hilfe in den Gemeinden
Abgesehen von der Unterbringung der Asylwerber gibt es in den Gemeinden viele engagierte Menschen, die sich darum bemühen, den Flüchtlingen den Neuanfang zu erleichtern. So ist beispielsweise die Plattform „Vielfalt für Wartberg“ entstanden, bestehend aus Mitgliedern der Pfarre und der Gemeinde, die das Caritas-Haus und dessen Bewohner mit Deutschkursen, gemeinsamen Aktivitäten, bei Behördengängen und durch Geldspenden unterstützt. Einmal im Monat können Sachspenden für die Flüchtlinge abgegeben werden. Bei einem Kaffee kann man mit den Asylwerbern ins Gespräch kommen.
Fleißig gesammelt wird auch in der Pfarre Schlierbach. Freiwillige Helfer stehen im ständigen Kontakt mit den zirka 90 Flüchtlingen, die derzeit in der örtlichen Landwirtschaftsschule untergebracht sind.
Seit Dezember 2014 haben auch in Spital/Pyhrn 30 Menschen ein Zuhause gefunden. "Alle Asylwerber sind sehr bemüht, sich hier so gut wie möglich zu integrieren", berichtet Aurelia Tockner. Fünf Mal pro Woche halten ehrenamtliche Helfer Deutschkurse ab. "Falls jemand selbst aktiv werden möchte, ist er oder sie herzlich eingeladen, sich bei uns zu melden. Es ist auch schön, wenn jemand nur im Haus vorbeischaut und mit den Flüchtlingen spricht. Das ist ein wichtiger Beitrag, der ihnen das Gefühl gibt, willkommen zu sein." Infos gibt´s bei Aurelia Tockner unter Tel. 0664/637 85 81, Bettina Gösweiner (0660/381 31 75), Selcan Koc (0660/425 83 33) und auf Facebook: Plattform „Miteinander leben“ in Spital am Pyhrn.
Quartiere dringend gesucht
Bezirkshauptmann Dieter Goppold ist weiterhin auf der Suche nach Unterkünften. "Wir brauchen dringend weitere Quartiere. Es können auch kleinere Einheiten sein", so sein Appell an die Gemeinden.
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