Mountainbike-Saisonstart
Fair Play in der Natur: "Die Mehrheit ist mit den Regeln vertraut"

An die 2.500 Kilometer umfasst das Mountainbike-Streckennetz der Bundesforste (ÖBf) in Österreich. Von der Panoramaroute über die Downhillstrecke bis zum Singletrail ist alles dabei. | Foto: ÖBf_S.Beizaee
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  • An die 2.500 Kilometer umfasst das Mountainbike-Streckennetz der Bundesforste (ÖBf) in Österreich. Von der Panoramaroute über die Downhillstrecke bis zum Singletrail ist alles dabei.
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An die 2.500 Kilometer umfasst das Mountainbike-Streckennetz der Bundesforste (ÖBf) in Österreich. Rund 30 Prozent befinden sich in Oberösterreich. Von der Panoramaroute bis zum Singletrail ist alles dabei.

BEZIRK KIRCHDORF. Es ist also höchste Zeit, wieder in die Pedale zu treten. Die Österreich Werbung und die ÖBf erinnern zu Saisonstart einmal mehr an das „Biker-Fair-Play“ für ein konfliktfreies Miteinander in der Natur (siehe unten).

Hans Kammleitner, Leiter des Nationalpark-Forstbetriebs, ist selbst seit Jahrzehnten gern mit dem Bike unterwegs. „Radfahrer sind und bleiben im Nationalpark willkommen“, informiert er – auch wenn die Gebietsschutzauswertung 2023 ergab, dass die Anzahl der E-Biker und die Uneinsichtigkeit für Wegsperren und Fahrverbote in den vergangenen Jahren zugenommen haben. Für manche, so Kammleitner, sei es eben uninteressant, dort zu fahren, wo sich jeder bewegen darf. „Da werden dann gern Fahrverbote ignoriert, Almflächen querfeldein oder Wanderwege downhill genutzt. Dieses Verhalten gefährdet die eigene Gesundheit, aber auch die Gesundheit anderer Besucher und die geschützten Tier- und Pflanzenarten im Nationalpark.“ 

Viele Einheimische kennen noch die alten Wege vor der Nationalparkgründung, auf denen allerdings keine Maßnahmen zur Besuchersicherheit mehr getroffen werden. Weil in den Randzonen Fichten, die der Borkenkäfer befallen hat, gefällt werden müssen, sei zudem manchmal ein Teil der Wege nicht passierbar. Manchmal sei Besuchern zudem nicht bewusst, dass auch auf den legalen Radwegen Fahrzeuge wie Dienstwagen, Traktoren oder Holz-Lkw fahren können und die Nutzung der Wege nicht exklusiv für Radfahrer sei. 

"Forstliche Sperrgebiete sollten nicht als Ärgernis, sondern als Service empfunden werden. Wir richten diese ein, um ernsthafte Gefahren von den Besuchern abzuwenden."
Hans Kammleitner

95 Prozent der Mountainbiker halten sich an die Regeln und Einschränkungen im Sinne der Natur und eines konfliktfreien Miteinanders zwischen Radfahrern und Wanderern. | Foto: ÖBf_T.Aichinger
  • 95 Prozent der Mountainbiker halten sich an die Regeln und Einschränkungen im Sinne der Natur und eines konfliktfreien Miteinanders zwischen Radfahrern und Wanderern.
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Nationalparkdirektor Josef Forstinger fügt hinzu: „War die Nationalparkdurchquerung vor dem Siegeszug des E-Bikes noch eine Herausforderung, ist diese Tour für alle Altersklassen jetzt leicht zu bewältigen. Dabei sollen im Nationalpark selbstverständlich nicht die gefahrenen Höhenmeter auf den 64 Kilometern Radwege im Vordergrund stehen, sondern die Almen, die Bäche und die natürlichen Wälder, wie unsere als UNESCO-Weltnaturerbe ausgezeichneten Buchenwälder.“ 95 Prozent der Mountainbiker, so Forstinger, halten sich an die Regeln und Einschränkungen im Sinne der Natur und des gedeihlichen Miteinander zwischen Radfahrern und Wanderern. „Schwarze Schafe werden durch den Gebietsschutz des Nationalparks Kalkalpen aber auch zur Anzeige gebracht.“

Die meisten halten sich an Regeln

Dass die meisten Naturnutzer die Empfehlungen beherzigen, bestätigt Bezirksjägermeister Franz Humpl. „Radfahrer, die sich an die Fair-Play-Regeln halten, sind praktisch kein Problem für die Wildtiere und deren Lebensraum. Wenn die angeführten Tages- und Jahreszeiten, sowie die freigegebenen Wege eingehalten werden, ist das auch aus jagdlicher Sicht in Ordnung.“

"Grundsätzlich werden Forststraßen für die Bewirtschaftung des Waldes gebaut. Darum hat jede Benutzung der Forststraße, die mit der Bewirtschaftung des Waldes zusammenhängt, Vorrang. Die Sturmschäden der letzten Jahre und die damit verbundene Borkenkäfersituation unterstreichen die Notwendigkeit eines guten Wegenetzes."
Franz Humpl

Die meisten Radfahrer, so die Einschätzung des Bezirksjägermeisters, halten sich an die Empfehlungen für ein gutes Miteinander. „Es gibt einzelne `schwarze Schafe´, die zu (fast) jeder Zeit quer durch den Wald mit dem Rad unterwegs sind“, wirft er ein. „Diese Raumnutzer sollten bitte nachdenken, wie sich ihr Verhalten auf die Wildtiere auswirken kann und in welche Gefahr sie sich selbst begeben.“

Gebirgsradverein mit eigenem Kodex

Was halten eigentlich die Mitglieder heimischer Radvereine von diesen Forderungen? Viel, wenn es etwa nach dem Gebirgsradverein Windischgarsten geht. Er zählt aktuell rund 170 Mitglieder in jedem Alter, von hochsportlich bis zum Freizeitbiker. „Uns ist es wichtig, alle Fahrrad-Begeisterten ins Boot zu holen“, unterstreicht Obmann Martin Strasser. „Egal ob Rennrad, E-Bike, Mountainbike, wir sind hier sehr offen und machen regelmäßig gemeinsame Ausfahrten, wo wir teilweise Kinder, E-Biker, Profi und Freizeitbiker zusammen unterwegs sind.“ 

"Uns ist ein gemeinsames, aktives Vereinsleben wichtig, wo quasi jeder jeden kennt und man sich gut versteht. Wir sprechen somit alle an, die Spaß am Radfahren haben und dies gerne mit anderen teilen."
Martin Strasser

Vor einigen Jahren hat der Gebirgsradverein einen eigenen Verhaltenskodex aufgestellt, nachzulesen auf gebirgsradverein.at. Martin Strasser bekräftigt: „Wir sind alle sehr naturverbunden und nicht nur mit dem Rad, sondern auch als Wanderer, Bergsteiger, teils Jäger und Waldbesitzer unterwegs. Deshalb ist uns ein Miteinander aller Naturbenutzer wichtig.“

Natürlich, räumt Strasser ein, treffe man immer wieder vereinzelte Biker, die von solchen Regeln scheinbar noch nichts gehört haben. „Das lässt sich leider nicht vermeiden. Aber wir machen dann darauf aufmerksam. Die große Mehrheit ist mit den Regeln vertraut und sieht diese als selbstverständlich an. Ganz besonders fällt uns das auf, wenn wir in Italien, Frankreich oder Schweiz unterwegs sind, wo ein Miteinander auf Forststraßen und Trails zu einem Großteil ganz selbstverständlich ist. Da braucht es bei uns wohl noch etwas Entgegenkommen und Aufklärung aller Seiten.“

Wichtig wäre, so Martin Strasser, die rechtliche Sicherheit für die Beteiligten, sodass „etwaige Schuldfragen geregelt sind und die Selbstverantwortung der Naturraum-Nutzer in den Vordergrund gestellt wird.“ Konzepte gebe es bereits viele. Strasser: „Ich bin überzeugt, dass diese nun schön langsam umgesetzt werden, da die Biker mittlerweile für Almhütten, Berggasthöfe usw. touristisch nicht mehr wegzudenken sind.“

"Unsere persönliche Erfahrung zeigt: Wenn man sich auf Augenhöhe begegnet, sich an die Fair-Play-Regeln bzw. an unseren Kodex hält und verständnisvoll und freundlich bleibt, folgt meist ein nettes kurzes Gespräch folgt anstatt "böser Überraschungen. Quasi nach dem Sprichwort: `So, wie man in den Wald hineinschreit, so hallt es retour!´"
Martin Strasser

Bike & Hike Wechselstation beim Gleinkersee | Foto: Pyhrn-Priel Tourismus/Markus Kohlmayr
  • Bike & Hike Wechselstation beim Gleinkersee
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Eröffnung „Bike & Hike“ am 25. Mai

Am Samstag, 25. Mai 2024, lädt der Tourismusverband Pyhrn-Priel zur Eröffnung des neuen Bike- & Hike-Streckennetzes beim Sportplatz in Windischgarsten ein. Der Gebirgsradverein übernimmt auch bei dieser Veranstaltung in Windischgarsten eine aktive Rolle und verfeinert die Fahrkünste der Besucher auf einem Technikparcours. Der Radclub Pyhrn-Priel beteiligt sich ebenfalls und bietet begleitete Sternfahrten an. Mehr über Bike & Hike

Biker-Fair-Play

Eine intakte Natur und gesunde Wälder sind für Menschen, Tiere und Pflanzen unersetzliche Lebens- und Erholungsräume. Da immer mehr Menschen die Naturräume für sich entdecken, steigt der Nutzungsdruck auf diese stetig an. Umso wichtiger ist es, die Besucherströme durch die Schaffung von MTB-Routen sowie Reit- und Wanderwegen in ökologisch verträgliche Bahnen zu lenken und so Interessenskonflikte zu vermeiden. Essenziell ist zudem ein faires und rücksichtsvolles Miteinander sowie verbindliche Spielregeln: Die Österreich Werbung und die österreichischen Bundesforste, appellieren daher an alle Radsportler, das „Biker-Fair Play“, welches gemeinsam mit Interessensvertretern entwickelt wurde, einzuhalten:

  • Auf markierten und freigegebenen Routen bleiben
  • Sperren im Zuge von Waldarbeiten beachten
  • Benutzungszeiten beachten bzw. Tagesrandzeiten meiden
  • Nacht- und Winterruhe einhalten
  • Wildtiere nicht beunruhigen
  • Hinweisschilder vor Ort berücksichtigen.

„Immer mehr Naturliebhaber verbringen ihre Freizeit in unseren Wäldern. Das Einhalten gewisser Spielregeln dient dabei sowohl dem Schutz der Natur und der dort lebenden Tiere als auch der eigenen Sicherheit. Ein reibungsfreies Miteinander funktioniert nur, wenn sich alle fair und rücksichtsvoll verhalten“, unterstreicht Georg Schöppl, Vorstandssprecher der österreichischen Bundesforste.

Neue Rahmenverträge

Die ÖBf verlängern sowohl in Oberösterreich als auch in Salzburg die Mountainbike-Verträge und sichern damit einen geregelten Start in die Saison 2024. „Das Vertragsmodell hat sich gut bewährt“, freut sich Schöppl. „Für Oberösterreich und Salzburg konnten die Rahmenverträge verlängert werden. Ein großer Dank gilt vor allem den Ländern, Tourismusverbänden und Gemeinden, die sich mit großem Engagement für das Mountainbiken in ihrer Region einsetzen.“ Dem sportlichen Saison-Auftakt steht somit nichts im Wege.

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