Bestnote im Vertrauensindex
Gutes Zeugnis für die Arbeit der Polizei

Internetkriminalität gibt es in unzähligen Facetten und nimmt zu. | Foto: PantherMedia/Vadymvdrobot
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  • Internetkriminalität gibt es in unzähligen Facetten und nimmt zu.
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Bevölkerung hat hohes Vertrauen in die Exekutive – diese ist vor allem in Sachen Cybercrime gefordert.

BEZIRK KIRCHDORF. Seit mehr als 20 Jahren erhebt das Meinungsforschungsinstitut OGM gemeinsam mit der Austria Presse Agentur, wie groß das Vertrauen in heimische Institutionen ist. An der Spitze des aktuellen Index steht die Polizei, gefolgt von der Arbeiterkammer. Details unter ogm.at

Kirchdorfs Bezirkspolizeikommandant Franz Seebacher hat mit diesem Ergebnis naturgemäß seine Freude. "In der Coronazeit hat man der Polizei ja alles Mögliche umgehängt, was das Verhältnis hätte beeinträchtigen können. Wir haben stets mit Augenmaß agiert, aber auch mit der nötigen Durchsetzungskraft – ich denke, das hat das Vertrauen eher gestärkt."

Ein Blick in die Kriminalstatistik weist im Vorjahr 1.764 angezeigte Straftaten im Bezirk aus. Das entspricht dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Mit 66 Prozent war die Aufklärungsquote die höchste in ganz Oberösterreich. Diesen Schnitt gelte es zu halten, auch wenn sich die Polizei mit vielen neuen Herausforderungen konfrontiert sieht. Ein Stichwort lautet Migration. In jüngster Zeit steigen etwa Vorfälle mit Schleppern. Derzeit verläuft eine Route über Linz. Vor wenigen Tagen kam jedoch ein Schlepperfahrzeug im Speringtunnel bei Klaus zum Stehen. Weil die geschleppten Personen zu Fuß weitergingen, wurde die Autobahnpolizei auf sie aufmerksam. Es sei nicht ausgeschlossen, so Seebacher, dass sich die Schlepper aufgrund der verstärkten Kontrollen im Raum Linz Ausweichstrecken suchen.

A9 als Einflugschneise für Einbrecher

Gerade jetzt, wenn es wieder früher dunkel wird, ist die A9 außerdem eine Einflugschneise für Einbrecher. Die Polizei nimmt daher die Autobahnabfahrten und die Bundesstraße besonders ins Visier, vor allem in den Abendstunden. Das zahlt sich offenbar aus, denn die Wohnungseinbrüche sind von fast 60 auf zirka 15 pro Jahr gesunken. Heuer gab es bisher acht Einbrüche in Häuser.

Anstieg bei Cybercrime

Kriminelle Handlungen verlagern sich zunehmend ins Internet. Im Jahr 2021 wurden im Bezirk 184 Fälle angezeigt, im Vorjahr schon 308. Die "Spielwiese" ist riesig, vom Bestellbetrug über Fake-Shops bis hin zu fingierten Nachrichten vom Finanzamt. "Es geht soweit, dass jemand mit deiner Handynummer und deinem Namen anruft und der andere nicht mehr erkennt, dass sich dahinter ein Betrüger verbirgt."

Neue Dimension durch KI

Mit gewisser Sorge blickt Seebacher auf die künstliche Intelligenz, kurz KI. Als Beispiel nennt er Videocalls, bei denen das vermeintliche Gegenüber inklusive Stimme und Gesten täuschend echt kopiert wird. "In Zukunft wird man sich persönlich treffen müssen, weil man nicht mehr sicher sein kann, wer einem im Internet gegenübersitzt." Um mit den Entwicklungen Schritt zu halten, tritt 2024 eine Reform des Kriminaldienstes in Kraft. Die Region Steyr-Kirchdorf bekommt im Zuge dessen eine gemeinsame, technisch hochgerüstete "Kriminalassistenzdienststelle". Im Bezirk werden zusätzlich drei Cybercrime-Ermittler und zwei IT-Datenprofis eingesetzt.

Wer jetzt glaubt, die Polizei geht fortan nur noch im virtuellen Raum auf Verbrecherjagd, den beruhigt Franz Seebacher: "Wir sind weiterhin für alle da!" Das Format "Coffee with Cops" Anfang Oktober sollte genau diese Botschaft vermitteln. Weil es sehr gut ankam, wird es nächstes Jahr wiederholt.

Dämmerungseinbrüche: Präventionstipps der Polizei

Machen Sie ihr Eigenheim „sichtbar“ und damit „sicher“:

  • Beleuchtung wirkt Wunder
  • Schaffen Sie freie Sicht auf ihr Objekt
  • Vermeiden Sie Zeichen der Abwesenheit
  • Türen versperren / Fenster schließen
  • Alarmsysteme andenken

Nützen Sie die Vorteile aktiver „Nachbarschaftshilfe“:

  • Absprachen mit ihren Nachbarn vornehmen
  • Auf sich aufmerksam machen
  • Fremde Personen ansprechen
  • Kfz bzw. Kennzeichen notieren
  • Nach Möglichkeit Fotos anfertigen

Melden Sie „verdächtige Wahrnehmungen“ sofort der Polizei:

  • Verwenden Sie den Notruf 133
  • Beobachten Sie vor Ort weiter
  • Bleiben Sie erreichbar für einen Rückruf und die Kontaktaufnahme durch die Polizei
Gespräche mit der Polizei in zwangloser Atmosphäre
Internetkriminalität gibt es in unzähligen Facetten und nimmt zu. | Foto: PantherMedia/Vadymvdrobot
Bezirkspolizeikommandant Franz Seebacher | Foto: BPK Kirchdorf
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