Weihnachten früher
Inter die Achten in der Rosenau

Weihnachtsbaum mit Lichterzauber und Bescherung stammen aus dem städtischen Bereich und kamen mit wohlhabenden Bürgern und der Industrie nach Rosenau | Foto: LiliGraphie/panthermedia
  • Weihnachtsbaum mit Lichterzauber und Bescherung stammen aus dem städtischen Bereich und kamen mit wohlhabenden Bürgern und der Industrie nach Rosenau
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Als das Gemeindegebiet von Rosenau am Hengstpaß noch eine rein bäuerliche Gegend war, wurde Weihnachten noch nach alter Tradition gefeiert.

ROSENAU AM HENGSTPASS, PYHRN-PRIEL. "Die Bauern nannten die Zeit zwischen Weihnachten und Dreikönig `inter die Achten´", erzählt der Obmann des Heimatvereins Windischgarsten, Jörg Strohmann. "Es gab in dieser Zeit drei Rauhnächte: die Weihnacht, die Neujahrsnacht und die Dreikönigsnacht. Der heilige Abend war ein leichter Arbeitstag und ein strenger Fasttag. Erwachsene bekamen kein Frühstück. Zu Mittag gab es oft nur eine Einbrennsuppe und eine Mehlspeise mit Sauerkraut, am Abend Bohnensuppe und Sauerkraut." Nach dem Abendessen, fährt Jörg Strohmann fort, wurde die "Heilignacht-Kerze" angezündet und der Rosenkranz gebetet. Dann begab man sich auf den langeren und finsteren Weg zur Mette nach Windischgarsten. Der eigentliche Feiertag war der 25. Dezember, da gab es ein Festmahl mit neun Gängen.

Ski, Schuhe und Orangen

Der heute fast in jedem Haus übliche Weihnachtsbaum, verbunden mit einer Bescherung, fehlte jedoch damals. "Weihnachtsbaum mit Lichterzauber und Bescherung stammen aus dem städtischen Bereich und kamen mit wohlhabenden Bürgern und der Industrie nach Rosenau", schildert Strohmann. "Dr. Wilhelm Svetlin aus Wien vermachte bereits vor dem Ersten Weltkrieg für die armen Kinder der Gemeinde eine Svetlinische Christbaumfondsstiftung. Im Jahr 1913 erhielten diese Kinder aus dem Fonds bei der Schulchristbaumfeier in der Volksschule Rosenau Ski, Schuhe und Orangen. Durch die enorme Geldentwertung ist diese Stiftung jedoch nach dem Ersten Weltkrieg verfallen."

Wildbret für die arme Bevölkerung

In der wirtschaftlich schlechten Zeit spendete 1928 der damalige Gemeindejagdpächter Franz Graf Willneuve 144 Schilling für den Armenfonds der Gemeinde. Jedes Jahr zu Weihnachten stellte er noch ein Stück Hochwild zur Verfügung, das für die Armen aufgeteilt werden musste. "Für viele dieser von der Armut Betroffenen war das Stück Hirschfleisch ein wertvolles Weihnachtsgeschenk."

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