Jüngster Bürgermeister Österreichs im Interview
"Die Zeit der Jugend ist gekommen"

Michael Eibl ist seit August Bürgermeister in der Marktgemeinde Windischgarsten | Foto: ÖVP
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Junges Engagement in der Kommunalpolitik wichtig. Michael Eibl ist mit 23 Jahren der jüngste Ortschef der Nation. Er vertritt die Gemeinde Windischgarsten seit Mitte August.

WINDISCHGARSTEN (sta). "Es ist ein starkes Signal, wenn bereits so junge Menschen einer Gemeinde als Bürgermeister vorstehen. Die Gemeinde lebt vom Engagement der Bürger. Umso mehr freue ich mich, wenn auch junge Leute Verantwortung als Bürgermeister übernehmen", sagt Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl.Die BezirksRundschau traf den jungen Politiker zum Interview.

Wie waren die ersten Monate als Bürgermeister?
Eibl: Die ersten Monate als Bürgermeister waren und sind sehr arbeitsintensiv, es gibt viel zu tun und mindestens genau so viel zu lernen. Die Lernkurve ist sehr steil, aber das bin ich vom Physikstudium schon gewöhnt. Ich bin mittlerweile mitten im Geschehen und bisher möchte ich trotz der Intensität keinen Tag missen.

Wie fühlt sich das an, jüngster Bürgermeister in Österreich zu sein?
Jüngster Bürgermeister zu sein ist natürlich eine große Ehre. Aber man darf auch nicht vergessen das es eine große Bürde und Verantwortung mit sich bringt. Ich finde, dass das Alter nicht unbedingt ausschlaggebend für diesen Job sein sollte.

Wann bist du in die Gemeindepolitik eingstiegen?

Ich bin mit der letzten Gemeinderatswahl 2015 in die Gemeindepolitik als Ersatzgemeinderat eingestiegen, habe mich davor aber schon seit 2013 in der Jungen ÖVP engagiert.

Was hat dich dazu motiviert?
Ich bin ein sehr pragmatischer Mensch. Als ich schließlich gefragt wurde, habe ich darüber nachgedacht, bin die vor und Nachteile durchgegangen und habe mich für die Kandidatur entschieden. Ich möchte meiner Heimat etwas zurückgeben und im Ort mitgestalten, dafür muss ich aber im Studium etwas zurückstecken.

Warum sollen sich junge Menschen politisch engagieren?
Die Zeit der Jugend ist gekommen. Es wird auf einen gehört, man braucht sich nur engagieren und den Willen haben aktiv mitzugestalten. Ich empfehle allen jungen Menschen da draußen, sich in ihren Gemeinden zu engagieren. Die Gemeinden brauchen euch. Es braucht junge Ideen und junges Engagement, egal ob in der Politik oder als ehrenamtliche Helfer in Vereinen.

Viele Jugendliche haben das Gefühl, dass ihre Interessen nicht wirklich wahrgenommen werden. Kannst du das verstehen?
Natürlich kann ich das verstehen. Ich lege persönlich sehr viel Wert auf eine gute Durchmischung in den Gremien. Wie sonst sollen jugendliche Themen aufgegriffen werden, wenn nur wenige Interessensvertreter in diesem Bereich vorhanden sind. Man muss aber auch betonen dass es immer mehr Junggemeinderäte gibt. Das ist die Entwicklung, die wir auch in Zukunft weiter brauchen, um junge Politik betreiben zu können.

Hat man als junger Bürgermeister die Probleme junger Menschen stärker im Blick?
Ich glaube man hat die Probleme der Jugend nicht unbedingt stärker im Blick. Man ist tagtäglich mit den Problemen und Sorgen aller Bürger konfrontiert und man solle sich um alle Probleme gleichermaßen annehmen. Dabei darf man natürlich nicht auf jene der Jugend vergessen. Was ich aber denke ist, das man einen besseren Zugang zu den Problemen der Jugendlichen hat und sie effektiver lösen kann als ein älterer Kollege.

Macht Politik Spaß?
Mir persönlich macht Politik großen Spaß, weil ich aktiv in der Gesellschaft mitgestalten kann. Auch wenn nicht immer alle der gleichen Meinung sind und manchmal hitzige Diskussionen entstehen. Solange jeder für das große Ganze arbeitet, ist es umso schöner wenn man dadurch auf ein gemeinsames Ergebnis kommt.

Empfindest du es als Vor- oder Nachteil, ein junger Bürgermeister zu sein?
Es ist natürlich eine sehr zeitintensive Arbeit. Man bekommt sehr viel zurück wenn man etwas geschafft hat, das man schon lange durchbringen wollte. Von den Bürgern bekomme ich viel Zuspruch. Sie freuen sich, das sich endlich wieder was tut und Projekte wieder vorangetrieben werden. Es gibt aber natürlich auch Zweifler, die sich fragen, ob ein 23-jähriger einer solchen Situation gewachsen ist. Ich muss erst beweisen was in mir steckt und entsprechende Taten folgen lassen.

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