Wie entstand das heutige Weihnachtsfest?

Der Ursprung von Weihnachten

Ejh. Jedes Jahr am 25. Dezember feiern Menschen rund um den Globus die Geburt Jesu. Das Fest ist jedoch viel älter als das Christentum und hatte ursprünglich nichts mit der Geburt Christi zu tun.

Pfarrer Arno Jungreithmair aus Kremsmünster erklärt, dass der genaue Geburtstag von Jesus Christus nicht bekannt ist. Auf die Frage, wie es zur Festlegung auf den 25. Dezember gekommen sei, antwortet er: „In vielen Kulturen gab es Winterfeste, speziell zur Wintersonnenwende, z. B. bei den keltischen Druiden. Die Römer feierten zur Wintersonnenwende, die sie am 25. Dezember begingen, den unbesiegten Sonnengott (sol invictus). Nachdem das Christentum 313 zu einer anerkannten Religion im römischen Reich geworden war, erlaubte man sich, die heidnischen Feste durch christliche zu ersetzen. So wurde 336 in Rom das erste Geburtsfest Christi gefeiert anstelle des heidnischen Sonnenfestes.“
Die Ägypter und andere Hochkulturen hatten den 21. Dezember zum Anlass genommen, die Geburtstage ihrer Sonnengottheiten zu feiern. Die Germanen zelebrierten ein Fest mit dem Namen Jul, was in skandinavischen Sprachen heute noch ‚Weihnachten‘ bedeutet.

Wie kam es zur Krippe?
Pfarrer Jungreithmair führt weiter aus, dass vor 800 Jahren, 1223, der heilige Franz von Assisi erstmals das Geschehen der Heiligen Nacht in einer Höhle im Wald von Grecchio anschaulich durch eine „lebendige Krippe“ nachgestellt hat. Seither gehören Krippen zum festen Bestandteil dieses Festes. „Es war Martin Luther, der dem Fest noch einmal ein größeres Gewicht gab, indem er das Beschenken der Kinder, das damals am Nikolausfest üblich war, auf das Fest des ‚Herrn Christ‘ zu Weihnachten verlagerte“, so Jungreithmair.
Heinz Schachner aus dem Stodertal, stodertalfreunde.blogspot, sagt, dass Weihnachten mit Christbaum und Geschenken das absolut schönste Fest des Jahres ist. Wenn man selber Kinder hat, freut man sich über die glänzenden Kinderaugen, wenn sie die brennenden Kerzen und Geschenke sehen. Später, im Alter, wenn die Kinder außer Haus und weit weg sind, fühlt man sich durch die ständig ansteigende kommerzielle Seite mit Werbung und Lärm belästigt und ist ganz froh, wenn das Fest wieder vorbei ist.

Der Christbaum fand Einzug
Die Christbäume haben in der Zeit von Martin Luther immer mehr Einzug in die Wohnungen gefunden. Der Weihnachtsbaum ist grundsätzlich Symbol für den Baum des Paradieses (ursprünglich wurde er mit Äpfeln geschmückt). „Er kann auch als Bild für den Menschen betrachtet werden: Die Leute suchen oft einen perfekten, eleganten Baum. Die meisten Weihnachtsbäume haben aber irgendwelche Mängel, selten ist einer vollkommen – eben wie wir Menschen“, erzählt Pfarrer Jungreithmair und fügt hinzu: „Aber jeder dieser Bäume bekommt einen besonderen Glanz.“
Für Herrn Jungreithmair ist es wichtig, jedes Jahr Weihnachten zu feiern mit den vielen Bräuchen: „Denn wir müssen uns jedes Jahr wieder in Erinnerung rufen, was wir so leicht vergessen: dass Gott offenbar das Wesen eines Kindes hat – Kinder sind unkompliziert, ein Kind will Beziehung, vor einem Baby braucht sich niemand zu fürchten.“