Bioabfall-Aufbereitungsanlage seit Weihnachten im Vollbetrieb

Die geschlossene Maschine ist das Herzstück der neuen Bioabfall-Aufbereitungsanlage in Erpfendorf. | Foto: Foto: Wörgötter
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  • Die geschlossene Maschine ist das Herzstück der neuen Bioabfall-Aufbereitungsanlage in Erpfendorf.
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KIRCHDORF/ERPFENDORF (rw). Im Spätherbst 2014 hat die neue Bioabfall-Aufbereitungsanlage des Abwasserverbandes Kitzbühel in Erpfendorf den Probebetrieb aufgenommen. Die längst auf Vollbetrieb laufende Anlage wurde vergangene Woche im Beisein von LR Johannes Tratter und Vertretern der Gemeinden und ausführenden Firmen offiziell eröffnet.

Am Projekt sind 17 Gemeinden des Bezirkes beteiligt, die Gemeinden Kitzbühel, Aurach und Jochberg (Abwasserverband Süd) sind nicht dabei. Außer in den Gemeinden Hopfgarten und Itter, die ihre Bioabfälle nach Wörgl liefern, werden die Bioabfälle von Tourismusbetrieben und die Biotonnen der Gemeinden durch die Firma DAKA gesammelt und in Erpfendorf weiterverarbeitet.

„Die Idee, die Speisereste aus der Region selbst zu Entsorgen und für die Stromerzeugung zu nutzen, erforderte bei den Bürgermeisterkollegen einiges an Überzeugungsarbeit. Nach einer positiven Studie und einer kurzen Bauphase können wir uns heute über ein sinnvolles und anerkanntes Vorzeigeprojekt freuen“, bestätigt der Obmann des Abfallwirtschaftsverbandes Kitzbühel, Hans Schweigkofler.

„Wir haben uns auf das Wesentliche konzentriert, durch den idealen Standort am Gelände der Kläranlage Erpfendorf handelt es sich um ein funktionelles überschaubares und im Betrieb günstiges Bauvorhaben. Über den Gemeindeausgleichsfonds wird die Anlage vom Land Tirol mit 500.000 Euro gefördert, die Restfinanzierung von einer Million Euro erfolgt über den Abfallwirtschaftsverband Kitzbühel. Durch die Erhöhung des Restmülltarifes gibt es keine direkte Belastung der Gemeinden“, betont Schweigkofler.

Biomüll in der Region verwerten

Die Entwicklung bei der Biomüll-Verwertung ist in den letzten Jahren sehr fortgeschritten. „Bioabfall ist ein Material das lebt, das durch den Aufbereitungsprozess in Erpfendorf entstehende Substrat kommt wiederum in den Kläranlagen Waidring, Going, Westendorf und Erpfendorf zum Einsatz“, schildert Planer Michael Wagner.

Wichtig für ein energiereiches Substrat ist die rasche Abholung des Biomülls durch einen Tankwagen. Der Aufbereitungsprozess erfolgt dann in einer geschlossenen Anlage. Das von Restmüll getrennte und zerschlagene Material durchläuft ein Sieb und landet im Substrat-Punker. Das dabei entstehende Gas wird für die Stromerzeugung genutzt.

„Die Firma DAKA ist seit Herbst mit der Anlieferung des Biomülls bzw. dem Abtransport des Biosubstrates beauftragt. Nach der Saison erfolgt eine offizielle Ausschreibung. Die Umstellungsphase dauert noch an, es kommen laufend Gastronomie-Betriebe hinzu. Waren es im Herbst 300 Bio-Tonnen, stieg die Zahl zu Weihnachten auf 800 Kübeln an, die laufend entsorgt werden. Wir haben mit der Errichtung der Anlage eine Win-Win Situation erreicht. Betriebe und Gemeinden haben nun die absolute Sicherheit der Biomüll-Entsorgung, in den Kläranlagen verzeichnet man im Abwasser deutlich weniger Speisereste und das Biosubstrat wird auf kürzesten Wegen im Bezirk erzeugt“, ergänzt Obmann Schweigkofler.

Fotos: Wörgötter

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