Der Euro rollt (auch) in den Kanal

- Foto: Grafik: Reitter
- hochgeladen von Klaus Kogler
Gemeindranking: Nicht nur die WasserVERsorgung, auch die Abwasser-ENTsorgung ist ein gewichtiges, sensibles Thema für die Bürger.
BEZIRK KITZBÜHEL. In unserer Serie haben wir nicht nur die Wasserversorgung in den 20 Bezirksgemeinden beleuchtet, sondern auch die Modalitäten und die Kosten rund um die Abwasserentsorgung. Wie viel müssen die Bürger berappen, wenn ihr Wohnobjekt an das öffentliche Kanalnetz angeschlossen wird, wie viel ist für die laufende Inanspruchnahme der Entsorgung zu zahlen?
Entsorgung kostet
Für den Kanalanschluss berappt man aktuell in Fieberbrunn mit 2,40 € (pro Kubikmeter) am wenigsten, mit 7,54 € in St. Johann und 6,90 € in Jochberg am meisten. Der Durchschnitt bei den Anschlussgebühren liegt bei etwa 5,40 €. Man sieht demnach, dass die Gebühren durchaus eine große Schwankungsbreite je nach Gemeinde aufweisen.
Nicht direkt vergleichbar sind diese Gebühren in Kirchdorf, Kitzbühel und Kössen: 16,30 bzw. 43,20 bzw. 16,23 €/Quadratmeter der Bemessungsgrundlage.
Kanal benützen
Für die Benützung des Kanals schwanken die Gebühren zwischen 1,65 € in Reith und 1,66 € in Going und St. Ulrich mit 2,40 € sowie Kirchberg mit 2,58 €. In der Bezirkshauptstadt ist die Benützungsgebühr mit 1,70 € relativ moderat angesetzt. Im oberen Segment finden sich u. a. auch Waidring (2,34 €), Hopfgarten (2,30 €) und St. Johann (2,24 €). Der Durchschnitt liegt bei etwa zwei Euro.
Die angeführten Zahlen können nur einen Grob-Überblick geben, bestehen doch in den Orten diverse Differenzierungen und Untergruppen (u. a. Dachabwässer).
Die Verrechnung der Gebühren ist Gemeindesache. Das Land schreibt Mindestgebühren vor. Laut EU-Vorgaben sei der kommunale Infrastruktur-Bereich „Kanal“ kostendeckend zu führen, was zumeist nicht der Fall ist. In diesem Fall wären die Gebühren um einiges höher anzusetzen.
Sieben Abwasserverbände
Im Bezirk Kitzbühel bestehen sieben Abwasserverbände bzw. Verwaltungsgemeinschaften sowie drei Bezirks(grenzen)-übergreifende Lösungen mit den dazugehörigen Klärwerken: Abwasserverband Brixen-Westendorf, Verwaltungsgemeinschaft Fieberbrunn-Hochfilzen-St. Jakob (zusätzlich Ortsteil Flecken/St. Ulrich), Abwasser- und Abfallverband Großache (Kitzbühel inklusive Skigebiete, Jochberg und Aurach), Abwasserverband Großache Nord (Oberndorf, Kirchdorf/Erpfendorf, St. Johann), Abwasserverband Kössen-Schwendt, Abwasserverband Reither Ache (Going, Kirchberg, Kitzbühel West und Reith), Abwasserverband Waidring-St. Ulrich; bezirksübergreifend ist die Abwasserentsorgung in Hopfgarten und Itter (Kläranlage Kirchbichl); der Kössener Ortsteil Kranzach entsorgt zum Abwasserverband Walchsee-Kössen.
53 Anlagen
In Tirol gibt es insgesamt 53 kommunale Kläranlagen, die jährlich über 100 Millionen Kubikmeter Abwasser reinigen. Das Kanalnetz erstreckt sich über 8.500 Kilometer. Insgesamt sind in den Werken rund 300 Personen mit der Reinigung der Abwässer beschäftigt. Würde die Reinigung nicht in hoher Qualität erfolgen, wären massive Umweltprobleme die Folge. Durch das funktionierende System kann der Natur bestens geklärtes Abwasser zurückgegeben werden.
Fotos: Kläranlagen Großache Nord, Waidring (Fotos: Archiv)



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