Die Sage vom Gatterergeist bei Going
GOING (red.). Beim Gatterer am Südostausgang des Dorfes soll es einmal furchtbar gegeistert haben. Zum Vater des Bauern kam einmal ein alter Mann, der in seiner Jugend Knecht des Hofes war. Dieser wusste zu erzählen, wie arg der Geist es getrieben hatte. Es gab aber schon damals Leute, die nicht an Geister glauben wollten, darunter ein starker Bursche, der als "Hogmoar" (Sieger im Ranggeln, Anm. d. Red.) bekannt war. Er ging zum "Hoangaschten" zum Gatterer. Dort wurde beschlossen, die Stube zu verdunkeln, um zu sehen, ob sich der Geist melden würde [...] Da, ein Krachen und ein Poltern im Kamin! Was kommt da herunter? Der Hogmoar schreit und ächzt. Er liegt auf der Bank, blass und schweißgebadet. Etwas wie ein großer Hund habe ihn angefallen. [...]
Als nach diesem Vorfall die Furcht vor dem Geist immer größer wurde, ließ man einen Kapuzinerpater kommen, der ihn austrieb. Neben der Stubentüre wurden drei Löcher ausgestemmt. Er legte Zettel mit Sprüchen oder dergleichen hinein und vernagelte die Löcher mit Messingblech. Den Geist verbannte er in die Rote Rinnscharte [...]
Die Blechplatten in der Stube wurden erst vor wenigen Jahren entfernt. Man erkennt aber noch die Stellen, wo früher die ausgestemmten Löcher waren.
Quelle: Tiroler Heimatblätter, 1926 -1931, Heft 3
(Von der Redaktion gekürzt)
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