Gefahren im Zaum halten

Eines der jüngsten Verbauungsprojekte im Bezirk: Gängsangerbach in Westendorf.
  • Eines der jüngsten Verbauungsprojekte im Bezirk: Gängsangerbach in Westendorf.
  • hochgeladen von Klaus Kogler

WIEN/TIROL/BEZIRK (niko). Die Wildbach- und Lawinenverbauung in Österreich (gegründet 1884) ist an oberster im Lebensministerium angesiedelt und wird von der nachgeordneten dezentralen Dienststelle, dem Forsttechnischen Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung ausgeübt. Es bestehen sieben Sektionen, 27 Gebietsbauleitungen und drei technische Stabstellen. Im Bezirk Kitzbühel (mit Kufstein und Schwaz) wird die Aufgabe von der Sektion Tirol, Gebietsbauleitung Östliches Unterinntal vollzogen.
Österreich hat mit 75 % der Gesamtfläche den größten Alpenanteil der europäischen Staaten, 58 % der Landesfläche sind Intensivzonen des Schutzes vor alpinen Naturgefahren. Bisher wurden 12.991 Wildbäche und 5.975 Lawinen erfasst. 35.000 Gebäude und 1.500 km Verkehrswege sind von Wildbächen bedroht. Der Bund budgetiert jährliche Mittel (Förderungen) von rund 70 Millionen Euro aus dem Katastrophenfonds für Schutzmaßnahmen. Konkrete Schutzbauten werden gemeinsam mit den Ländern und Interessenten (Gemeinden, Wassergenossenschaften u. a.) finanziert. Die Mittel fließen zu rund 74 % in den Wildbach- und zu 14 % in den Lawinenschutz (Rest Schutzwald, Steinschlag etc.).
In Tirol sind 2.119 Wildbach- und 1.989 Lawineneinzugsgebiete registriert. Im Schnitt wurden zuletzt jährlich 35,2 Mio. € für Schutzmaßnahmen verbaut.
Im Bezirk Kitzbühel waren zuletzt die Verbauungen am Winschbach in Brixen, am Spitalgraben in Hopfgarten, am Gänsbach in Kitzbühel, am Zimmeraubach in Reith oder im Feichtengraben in Westendorf die größten Projekte. "2011 wurde im Bezirk auf insgesamt 22 Baufeldern gearbeitet. Neu begonnen wurden die Projekte in Westendorf und Reith. Die Verbauung in Brixen konnte nach mehrjähriger Bauzeit abgeschlossen werden", berichtet Gebietsbauleiter Andreas Haas im Leistungsbericht 2011. Die aktuell neuesten Projekte sind jene am Walsenbach in Kitzbühel und am Hoferbach in Aurach mit einem Gesamtvolumen von rund 9,5 Mio. €", wie Haas erläutert. Auch im Kitzbüheler Ehrenbachgraben werden parallel zum Kraftwerks-Neubau Schutzmaßnahmen ausgeführt (ab Sommer).
"Ein großer Bereich ist auch die Sachverständigentätigkeit. 2011 wurden von und 614 schrifltiche Gutachten erstattet", so Haas. Neben neuen Projekten nimmt auch der Erhaltungsaufwand an bestehenden Schutzbauten zu. "Die alte Substanz aus der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts weist zunehmende Schäden auf; es gilt, die alten Bauwerke zu erhalten", so Haas.
Gebietsbauleitung Östliches Unterinntal: 2,133 km2, 50 Gemeinden, 449 Wildbacheinzugsgebiete, 19 Lawineneinzugsgebiete, 3,8 Mio. € durchschn. Bauvolumen der letzten fünf Jahre.

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