„Um kein Geld der Welt wieder zurück“
Mit Unterstützung der Lebenshilfe wohnen zwei Frauen heute so, wie sie schon immer wollten.
ST. JOHANN (red.). Nach dem zwei Frauen gemeinsam eine Wohnung gefunden und bezogen haben, ziehen sie zufrieden Bilanz. „Früher wohnte ich weit außerhalb und war wie abgeschnitten. Hier kann ich selber Leut‘ besuchen oder in die Kirche gehen – ohne das mich jemand fahren muss.“ Marianne Zass wohnt heute mit einer Bekannten im Ort und zieht zufrieden Bilanz. Die Pensionistin erledigt die Einkäufe und auch den Großteil der Hausarbeit. Auch zu den Ausflügen vom Seniorenbund meldet sich die 60-Jährige selbständig an. Für größere Einkäufe, Arztbesuche usw. nutzt sie die „Mobile Begleitung“ von der Lebenshilfe, die ins Haus kommt.
„Barbara Straif wohnte lange in einem Wohnhaus. Darum zweifelten viele, ob das funktionieren kann“, so Thomas Viertl von der Lebenshilfe. Doch der Wille selbstbestimmt zu leben war so stark, dass sie auch ihre Angehörige überzeugte. Heute hilft sie – trotz halbseitiger Spasmen – beim Putzen und hat gelernt sich selber einen Toast oder Salat zu bereiten. „Um kein Geld der Welt würde ich wieder zurückgehen!“, erklärt Straif.
Privatsphäre ermöglicht Eigenständigkeit
„Je mehr man Menschen zutraut, desto eigenständiger werden sie“, so Viertl. Er organisiert (zusammen mit seiner Kollegin Carolin Rothenburg) die „Mobile Begleitung“ für rund 60 Menschen im Bezirk. Und er begleitete die Frauen auf ihrer Wohnungssuche: „Fünf von zehn Vermietern sträubten sich, Frauen mit Behinderungen aufzunehmen. Heute sind alle überrascht, wie gut das funktioniert.“ Für die Zukunft wünscht er sich, dass dieses Beispiel Schule macht und dass Menschen mit und ohne Behinderung im Bezirk nebeneinander wohnen.
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