Podiumsdiskussion zum Thema Hochwasserschutz – Baumaßnahmen sind in Kössen 2016 fertig – Projekt Hagertal braucht Zeit.

von li. ERnst Schwaiger, Stefan Mühlberger, Mario Zehnhäusern, Martin Rottler, Johann Himberger
6Bilder
  • von li. ERnst Schwaiger, Stefan Mühlberger, Mario Zehnhäusern, Martin Rottler, Johann Himberger
  • hochgeladen von Johann Mühlberger

KÖSSEN(jom).
Es war ein gewaltiges Naturereignis, mit dem müssen wir uns abfinden und die Natur ist nicht bezwingbar, stellte Bürgermeister Stefan Mühlberger fest. Das Hochwasser von Anfang Juni 2013 überstieg die 100-jährige Marke. Pläne für einen sicheren Hochwasserschutz wurden entwickelt und umgesetzt. Die Bauphase III neu ist derzeit in Arbeit und soll 2016 abgeschlossen sein. Insgesamt kostet das Schutzprojekt in Kössen 21,8 Millionen Euro.
Die Angst vor einer weiteren Flut, wie geht es weiter mit dem Hochwasserschutz, aber auch, „ob Kössen in Zukunft sicher ist“ das waren die Fragen zum brisanten Thema am Mittwochabend im Kössener Veranstaltungszentrum.

Rund 250 Interessierte verfolgten die Podiumsdiskussion von der Tiroler Tageszeitung, moderiert von Chefredakteur Mario Zehnhäusern. Rede und Antwort stellten den besorgten Bürgern der Kössener Ortschef Stefan Mühlberger, Ernst Schwaiger (Obmann Großachengenossenschaft), Martin Rottler (Bezirksbauamt Kufstein-Wasserwirtschaft) und Johann Himberger (Sprecher der Bürgerinitiative Sicherer Hochwasserschutz).

Mühlberger ist mit der derzeitigen Umsetzung der Baumaßnahmen zufrieden. ein so großes Projekt in einer so kurzen Zeit durchzuziehen, ist einmalig, betont aber, dass auf Grund des Zeitdruckes in der Projektierungsphase man mit den Grundeigentümern zuwenig sprechen konnte, viele seien nun von der Höhe der Dämme überrascht. Derzeit wird an den Aufschüttungen, Ausweitungen und Dammbauten in den Ortsteilen Mühlbach, Niederwies, Klobensteinerstraße und Erlau fleißg gebaut, so Mühlberger.

Aber nicht nur in Kössen werden Projekte umgesetzt, auch in St.Johann wird eifrig gearbeitet, die auf Grund der Gefahrenzohnenpläne notwendig waren. In den letzten vier Jahren wurden insgesamt 58,4 Millionen Euro investiert, erklärt der Obmann der Großachengenossenschaft (gegründet 1905) Ernst Schwaiger aus Kirchdorf. Die Mitglieder setzen sich dabei aus den Gemeinden Kirchdorf, St.Johann, Oberndorf und Kössen zusammen. Im Budget von Schwaiger stehen nun zu den Einnahmen von 130000 Euro satte 800000 Euro an Ausgaben gegenüber. Mit den Rückzahlungen brauchen wir 15 Jahre, so Schwaiger.

Projektiert wurde auch eine Studie über Retensionsflächen im Hagertal zwischen Erpfendorf und Kössen.“ Das Hagertal ist für Kössen nicht notwendig, stellte Experte Martin Rottler klar. Kössen ist so gut ausgebaut, ihr könnt euch sicher fühlen, so Rottler. Die Pumpwerke können bei Stromausfall sogar 2 bis 3 Tage mit Notstrom arbeiten. Die Baummaßnahmen in Kössen mit Dämmen, Ausweitungen und Rückhalteflächen vertragen ein 100-jähriges Hochwasser, so Rottler.

Johann Himberger von der Bürgerinitiative gibt sich nicht zufrieden. wir bleiben dran und pocht weiter auf das Projekt Hagertal. Die Nervostität der Bevölkrung ist noch spürbar. Kössen kann nicht das Auffangbecken der Großache sein. Weil Kössen der letzte Ort vor der Grenze ist und am meisten Wasser abbekommt vom Bezirk, sagt Christian Gründler von der BI.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.