"Der Rückstand ist schon ziemlich groß“

Herbstlicher Tiefflug: St. Johann (im Bild Sascha Wörgetter, rote Dress) verlor auch im letzten Match vor der Winterpause - 2:3 daheim gegen Hippach
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  • hochgeladen von Gerald Habison

Eine lange und kräfteraubende Fußball-Herbstsaison ist zu Ende. Manche Teams sind zufrieden, wiederum andere meinen, da wäre mehr drin gewesen. Fakt ist, dass sich die Qualität der Mannschaft nicht immer in den Resultaten widerspiegelt. So wurden gegen vermeintlich "schwächere" Gegner viele Punkte liegen gelassen, doch genau das ist es, was „durchschnittliche“ Teams von Spitzenmannschaften unterscheidet.

Fazit: Es herrscht eine Dreiklassengesellschaft: Glücklich jene, die für höhere Aufgaben geschaffen sind, oder sich vielleicht nur selbst dazu berufen fühlen. Weniger glücklich dann die, die von Niederlage zu Niederlage taumeln und in den Niederungen der Tabelle gegen den Absturz in die nächsttiefere Klasse strampeln. Dazwischen die Mittelklasse, die Hochs und Tiefs durchlebt um früher oder später im sicheren Hafen anzukommen.

(Punkte-)Reich & Schön

Hopfgarten/Itter überwintert als Tabellenzweiter der Landesliga, liegt satte zehn Zähler hinter Kolsass/Weer, das die Gegner bislang reihenweise in Grund und Boden spielte und in 15 Runden 13 Siege einfuhr. „Der Rückstand ist schon ziemlich groß“, so Hopfgarten/Itter-Spielertrainer Markus Duftner, „zumal Kolsass/Weer wirklich eine sehr starkes Team ist. Wir wollen Rang zwei aber bis zum Saisonende verteidigen“. Damit das gelingt, wird aufgerüstet. In der Frühjahrssaison kehren mit Marco Kreidl und dem nach längerer Verletzungspause wieder genesenen Ex-Regionalliga-Kicker Marco Mietschnig zwei hochkarätige Torjäger in die Mannschaft zurück.

Der Brixner Erfolgslauf unter Interims-Trainer Reinhard Hetzenauer hat Stöckl, Hirzinger & Co auf Rang drei der Bezirksblätter-Liga katapultiert. Ein großes Stück am Erfolgskuchen gebührt „Goleador“ Hans K. (K. für Krall, nicht Krankl), der 19 der 39 Saisontreffer erzielte. Nur zwei Zähler fehlen in der Tabelle auf Angerberg und den zweiten Aufstiegsplatz. Das Motto lautet daher: Alles ist möglich. „Wir sind wieder mit dabei. Der Aufstieg ist aber kein Muß, schön wär´s natürlich allemal“, gibt sich Brixen-Obmann Fritz Widauer locker, der derzeit aber noch keinen neuen Mann für die Trainerbank präsentieren kann.

In der 1. Klasse liefern sich Fieberbrunn, Reith, und Kössen einen Dreikampf um das Upgrade in die Bezirksblätter-Liga. Fieberbrunn und Kössen peilen den raschen Wiederaufstieg an, nachdem sie in der letzten Saison dort delogiert wurden. Klassen-Primus Schmirn (12 Siege aus 15 Spielen, 64 erzielte Treffer) liegt mit 4 Zählern voraus. Ein Vorsprung der kein Ruhekissen darstellt und schnell aufgezehrt sein kann. Für die eigentliche Überraschung sorgte Aufsteiger Reith, „Wir sind narrisch zufrieden mit der bisherigen Ausbeute“, erklärt Reith-Trainer Hans Pirchmoser. „30 Punkte waren unser Saisonziel, jetzt halten wir schon bei 32 Zähler“. Der Aufstieg sei derzeit noch kein Thema, sehr wohl wolle man aber „die echten Aufstiegskandidaten ärgern“.

In der 2. Klasse jagt Going als Dritter das Führungsduo Absam 1b und Münster, das nur zwei Zähler voraus liegt. Nach dem Absturz aus der 1.Klasse im Jahr 2006 scheint ein Comeback durchaus machbar.

Problemkinder

Aufsteiger St. Johann weht in der UPC Tirol Liga bekanntlich ein eisiger Wind entgegen. Trotz Pleiten, Pech und Pannen-Serie ist die Lage des Tabellenletzten (nur fünf Zähler trennen von einem Nicht-Abstiegsplatz) nicht hoffnungslos. Bei Herbert Sevignani regiert die Zuversicht. „Die Vereinsführung wird sich in nächsten Tagen zusammen setzen und beraten, wie´s weitergehen soll“, so der Amts-Multi, der nach der Aufgabe von Interims-Trainer Charly Schwarzlmüller neben der Rolle als Sportlicher Leiter und Sektionsleiter auch noch den Betreuerjob der Kampfmannschaft am Hals hatte.

Auch in der Nachbargemeinde Kirchdorf sprühen die Hoffnungsfunken. Nach Wochen der Krise zeigte die Landesliga-Elf von Trainer Reinhard Hofer, der Albert Trixl nach mißratenem Saisonauftakt auf der Trainerbank abgelöst hatte, ihr Potenzial in den beiden Schlussrunden auf, fügte dabei Ligakönig Kolsass/Weer eine der beiden Saisonniederlagen bei. Auf den drittletzten Tabellenrang (Wattens 1b ist punktegleich), der den Ligaverbleib sichern würde, fehlt nach Ende des Herbstdurchganges nur ein besseres Torverhältnis.

Westendorf dümpelt (als 12. bzw. Drittletzter) in den Niederungen der Bezirksblätter-Liga, ist nach verkorkster Herbstvorstellung, in der 10 von 15 Spiele verloren gingen, ein heißer Abstiegskandidat, sollte die Unbeständigkeit zur Norm werden. Neo-Trainer Gerhard Fluckinger soll das sinkende Schiff wieder in ruhigere Gewässer bringen.

Solide und Wackelkandidaten

Kitzbühel (UPC Tirol Liga 6.) und St. Ulrich (Gebietsliga 6.) haben punktemäßig einen kleinen Fettpolster angesammelt, der auch eine kleine Schwächephase im Rest der Meisterschaft überstehen dürfte. Eine Zittern unter der Frühjahrssonne um den Klassenerhalt ist nicht zu erwarten.

Ins Wanken geraten könnten andere. Das Schicksal von Kirchberg (Landesliga 10.) hängt derzeit an einem Mann. Knapp die Hälfte der erzielten Treffer (14 von 29) gingen auf das Konto von Spielertrainer Harald Vcelar. In der 1. Klasse trumpfte Waidring (8.) im Derby-Nachtrag 4:2 auf und überflügelte damit Gegner Hochfilzen (11.) im letzten Abdruck vor der Winterpause. Zum Däumchen-Drehen reicht´s bei den beiden Pillerseetal-Teams, die in der punkteärmeren unteren Tabellenhälfte liegen, noch lange nicht. Sonderstatus hat die 2. Klasse. Hier hat jeder Klub seinen Stammplatz sicher, das Wort Abstieg kennt man hier nur vom Hörensagen. Es gibt es kein Abrutschen, einzig der Aufstieg lockt. So blühte dort St. Johann 1b auf, dem als derzeit Tabellenfünften im Frühjahr durchaus noch eine Überraschung zuzutrauen wäre.

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