Asylwerbende leisten freiwillige gemeinnützige Waldarbeit

Im Rahmen der „Jungwuchspflege“ schneiden Asylwerber aus Somalia im Wald der Gemeinde Mieming junge Bäume frei, damit diese Licht und Platz bekommen. | Foto: Land Tirol
  • Im Rahmen der „Jungwuchspflege“ schneiden Asylwerber aus Somalia im Wald der Gemeinde Mieming junge Bäume frei, damit diese Licht und Platz bekommen.
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TIROL/BEZIRK KITZBÜHEL (red.). "Im Frühjahr 2016 wurde die Landesforstdirektion beauftragt, in Kooperation mit der Tiroler Soziale Dienste GmbH und den Gemeinden beauftragt, geeignete gemeinnützige Waldarbeiten für Asylwerbende zu finden", so LH Günther Platter.
„Gerade im steilen Gelände und oft schwer zu bewirtschaftenden Schutzwald, aber auch bei der Bekämpfung eingeschleppter Pflanzen ist Handarbeit gefragt. Jede anpackende Hand ist wertvoll und willkommen“, sieht LHStv Josef Geisler in der freiwilligen Tätigkeit der Asylwerbenden einen großen Nutzen für Land und Leute. Bis Ende November wurden daher in Tiroler Wäldern 183 dieser Beschäftigungsprojekte für Asylwerbende erfolgreich umgesetzt. Insgesamt 375 Asylwerbende haben freiwillig 20.301 Stunden gemeinnützige Waldarbeit geleistet. Das entspricht einer Vollzeitarbeitsleistung von 12 Personen in einem Jahr. „Für mich sind diese Projekte eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten: Sie schaffen für die Asylsuchenden einerseits eine Tagesstruktur und ermöglichen ihnen den Kontakt zu Land und Leuten. Andererseits ist im Forst zu jeder Jahreszeit viel zu tun“, betont Soziallandesrätin Christine Baur.

Laut Grundversorgungsgesetz dürfen Asylwerbende ausschließlich gemeinnützige Hilfstätigkeiten für Bund, Länder oder Gemeinden durchführen. Weiters dürfen solche Hilfseinsätze pro Monat ein Ausmaß von 80 Stunden nicht überschreiten. Der dafür vorgesehene Anerkennungsbeitrag beträgt drei Euro pro Arbeitsstunde.

Vielfältige Arbeitsmöglichkeiten im Forst

„Die Palette der geeigneten und gesetzlich erlaubten Arbeiten ist breit: Sie reicht vom Freischneiden der Flächen von Bewuchs über die anschließende Aufforstung mit Bäumen bis zu Wegarbeiten wie Wasserrinnen säubern und hereinhängende Sträucher abschneiden. Asylwerbende helfen auch mit, Weidezäune auf- oder vor dem Winter abzubauen, räumen Schlagflächen auf und entfernen nicht-heimische Pflanzen wie Staudenknöterich und Springkraut“, informiert Landesforstdirektor Josef Fuchs. Die Waldarbeiten wurden vor allem in Schutzwäldern durchgeführt, die direkten Schutz für Siedlungsgebiete und Verkehrswege bieten.

Reges Interesse der Gemeinden

Zahlreiche BürgermeisterInnen nehmen die gemeinnützige Waldarbeit für Asylwerbende gerne in Anspruch. In enger Kooperation mit dem Tiroler Forstdienst und der Tiroler Soziale Dienste GmbH (TSD) wurden geeignete Personen aus den Flüchtlingsheimen eingesetzt und die Kosten für diese wertvollen Arbeiten von den jeweiligen Gemeinden übernommen.
Für den Forstdienst vor Ort, also die Bezirksforstinspektionen und Gemeindewaldaufseher, waren geeignete Waldarbeiten leicht zu finden. Von den Fachleuten wurden die Asylwerbenden in ihre Arbeit und in die Sicherheitsbestimmungen eingewiesen und mit den notwendigen Werkzeugen ausgestattet. „Die Zufriedenheit mit der geleisteten Arbeit im Wald ist insgesamt sehr groß“, freut sich Landesforstdirektor Fuchs über die positive Resonanz.

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