Kritik an Tiroler LLA

Laut Bundesrechnungshof kosten die Landwirtschaftsschulen zu viel

ST. JOHANN/TIROL (jomo). Der Bundesrechnungshof stellt dem land- und forstwirtschaftlichen Schulwesen (LLA) in Tirol und damit auch der LLA Weitau in St. Johann ein nicht einwandfreies Zeugnis aus. Fallen in Österreich in den berufsbildenden mittleren und höheren Schulen durchschnittliche Kosten von 8.400 Euro pro SchülerIn an, sind es laut Rechnungshof in LLAs 12.370 Euro.

„Zieht man die Einnahmen aus den Lehrbetrieben und Internaten ab, lagen die Kosten im Berichtsjahr 2009 allerdings bei 9.256 Euro“, korrigiert LH-Stv. Anton Steixner. Die Einnahmen machen ein Drittel der Ausgaben aus und beliefen sich 2009 auf 5,5 Millionen Euro. „Ein Betrag, den der Rechnungshof bei einem Gesamtaufwand von 16 Millionen Euro nicht vernachlässigen sollte“, meint Steixner.

Der Aufwand pro SchülerIn ist höher als in anderen Schulen: „Zur Ausstattung gehören auch Felder, Ställe, Wälder, Maschinen und zum Teil auch Almen“, so Steixner. Wer eine landwirtschaftliche Fachschule absolviert, hat zudem die Möglichkeit, einen Lehrberuf zu ergreifen.

Konsequenzen gefordert
In Tirol gibt es eine Schule des Bundes und sechs Landesschulen für immer weniger Bauern. Laut Bundesrechnungshof sind auch die Abschlussquoten an den Landwirtschaftsschulen in Tirol mit 49% bis 59% sehr gering. „Nach diesem Bundesrechnungshof-Bericht ist nicht zur Tagesordnung überzugehen, sondern es braucht Konsequenzen“, nehmen dazu LA Fritz Dinkhauser und Gottfried Kapferer Stellung.

Lehrer bekommen mehr
Vom Rechnungshof kritisiert wird auch, dass Tirol den Lehrern Zulagen aus Landesmitteln gewährt. „Das Land stellt Landwirtschaftslehrer besser als andere Berufsschullehrer. Das ist ungerecht, erst recht weil Steixner und Co. diese Geld-Zuckerln aus öffentlichen Geldern gewähren“, sagt Dinkhauser.

Im heurigen Schuljahr besuchen 1.720 SchülerInnen die LLA im ganzen Land. Vor zehn Jahren waren es noch 1.360.