Infoveranstaltung
Wohin geht die Reise der Bergbahnen St. Johann?

GF Jürgen Marbach | Foto: Nadja Schilling

Informationsveranstaltung der St. Johanner Bergbahner; Revisionen, Investitionen, Neubauten stehen an.

ST. JOHANN, OBERNDORF (navi/niko/joba). Wie berichtet hat im Jänner eine Investorengruppe um Jürgen Marbach und Toni Pletzer die Mehrheit an den St. Johanner Bergbahnen übernommen. Mittlerweile hat man sich ein Bild vom Zustand des Unternehmens und der Anlagen gemacht.
"Wir haben schöne, neue Eichenhoflifte, aber alle anderen Anlagen wurden vernachlässigt. Alle Bahnen und Lifte sind technisch top und sicher, aber halt unmodern und alt. Revisionen sind nötig, wurden aber nicht vorbereitet. Dafür sind nun hohe technische und finanzielle Aufwendungen nötig, wobei wir Prioritäten setzen müssen", erklärt Jürgen Marbach. Darüber und weitere Zukunftspläne zu informieren, sei nun das Anliegen der Gruppe, so Marbach bei der Info-Veranstaltung am 13. Juni.
Marbach und Robert Horntrich stellten ausführlich die aktuelle Lage, technische und finanzielle Details und die beteiligten Unternehmen vor. Ab November wird Michael Gritsch (Betriebsleiter bei den Bergbahnen Sölden) als Prokurist in St. Johann tätig und soll in der Folge in die Geschäftsführung eintreten.

Revisionen nötig

Bis 2027 müssen die Anlagen Jodlalm, Harschbichl (1 und 2), Bauernpenzing und die Hochfeldlifte instandgesetzt bzw. revisioniert werden. "Am wichtigsten ist die Harschbichlbahn, wofür mindestens 6 Millionen Euro für die Revision nötig sind. Insgesamt müssen wir das Revisionsprogramm entzerren und bereits ab 2024 durchführen. Die Harschbichlbahn müsste eigentlich komplett neu gebaut werden, wofür mindestens 25 Mio. € nötig wären", so Marbach. Dieses Vorhaben sei vorrangig, weshalb man derzeit auch einen anvisierten Neubau der Jodlalmbahn (mind. 12 Mio. €) verschieben werde und hier vorerst nur die nötige Revision (1 Mio. €) durchführen werde.
Beim 4er-Sessellift in Oberndorf ist die Erneuerung in Planung; dafür müssen rund 2 Mio. € aufgewendet werden.
Beim Eichenhof-6er-Sessellift werde man die Kapazität erhöhen. Projektiert wird die Beschneiung vom Schneiderberg bis zur Harschbichl-Talstation; diese soll bis zum Winter 2023/24 umgesetzt werden. In Oberndorf ist eine neue, leichtere Piste in Projektierung (5 Mio. €). Dafür sind noch Genehmigungen und Gespräche mit Grundeigentümern nötig. "Eine Begehung hat stattgefunden, das Projekt wird genehmigungsfähig gemacht", so Marbach.

Geplant ist, die Hochfeldlifte (1 und 2) nicht weiter zu betreiben. "Da ist ebenfalls die Revision nötig, der Betrieb ist Mitarbeiter-intensiv und unrentabel. Uns ist die Situation der dort ansässigen Hotels bewusst. Wir arbeiten an einer Lösung, etwa mittels eines Förderbandes, das die Gäste zur Harschbichlbahn bringt", so Marbach.

Die Saison 2022/23 werde man um zwei Wochen bis Ostermontag (10. 4.) verlängern, wenn es die Schneelage zulässt. Marbach hofft, dass Hoteliers und Hüttenwirte mitziehen und ebenfalls länger geöffnet halten.

"Wichtig ist uns besonders die Zusammenarbeit mit den Gemeinden und dem TVB. Wir müssen den Tourismus mehr fördern und brauchen noch weitere Gästebetten. Zudem müssen wir das Parkplatzproblem lösen. Wir benötigen 500 bis 1.000 neue Parkplätze, Gespräche dafür laufen",

so Marbach.

"Gemeinsamer Weg"

Die Marktgemeinde St. Johann ist bei der Bergbahn St. Johann mit 14 Prozent beteiligt. Bei der Gemeinderatssitzung am 14. Juni stellte Heribert Mariacher die Frage, wie die Marktgemeinde sich an der Finanzierung beteiligen wird und ob es dazu eine Versammlung geben wird. Bürgermeister Stefan Seiwald dazu: "Neben Sitzungen wird es auch zu Verhandlungen kommen, damit die Fakten am Tisch liegen und wir diesen Weg gemeinsam mit der Bergbahn beschreiten können."

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