Glockenspiel - die Legende lebt...

Adela Reisch - die Glockenspiel-Fee.

KITZBÜHEL (navi). Im Herzen von Kitzbühel, in der Hinterstadt 13, steht ein Haus, dessen Mauerwerk weder Wind noch Sturm vergangener Jahrhunderte verblassen lassen konnte. Die erste offizielle Aufzeichnung des soliden Ur-Bauwerkes datiert vor 700 Jahren und schreibt den Besitz der Katharinenkirche zu.

Der wohlklingelnde Name „Glockenspiel“ entstammt alter Tradition. Damals, täglich um 11 und 17 Uhr, verzauberte die Glockenspiel-Melodie die Gamsstadt mit ihren Klängen. So wurde auch das damalige Mesner-Haus danach getauft – und so heißt es auch heute wieder. „Wir wollen mit dem Namen 'Glockenspiel' die Tradition wieder aufleben lassen“, erklärt die Geschäftsführerin und Seele des Hauses, die herzlich-charmante Adela Reisch.

BEZIRKSBLATT: Adela, seit fünf Jahren bewirtest du in deinem Lokal internationale Gäste und insbesondere auch die Einheimischen, für die in der Vergangenheit die 'Glockenspiele' eine legendäre Institution waren. Wie kommt es, dass du, eine ausgebildete Linien-Pilotin, plötzlich in der Gastronomie landest, und das mit Erfolg?
REISCH:
"Nach meiner Ausbildung zur Linien-Pilotin wollte ich natürlich diesen Beruf ausüben. Nur, in der Fliegerbranche ist es kaum möglich, eine Stelle zu bekommen, wenn man nicht eine erhebliche Zahl von Flugstunden nachweisen kann. Während ich auf Antwort auf meine Bewerbungen wartete, half ich bei meinem Vater im Büro aus und habe die Rückübernahme des Lokals (ehem. Mexikaner, dessen 20-jähriger Pachtvertrag zu Ende ging, Anm.) mit abgewickelt. Da ich in der Gastronomie immer wieder beim Aushelfen meine Erfahrungen sammeln konnte und auch viel Spaß daran hatte, entschied ich mich für die Lokalführung. Ich hängte meinen Fliegerjob an den Nagel und blieb am Boden."

Die Lokalräume sind nach der Renovierung zu einem modern-urigen Schmuckstück geworden. Welches Konzept steckt dahinter und was hat sich hier in den vergangenen Jahren unter deiner Obhut verändert?
"Der Umbau ohne Original-Baupläne war spannend und oft mit kostenintensiven Überraschungen verbunden. Als die Mittelsäule entfernt wurde, war ich echt froh, dass mein Papa Statiker ist und alles präzise berechnen konnte. Die Bauweise dieser Immobilie ist Jahrhunderte alt, und es steckten auch mühsame Archivrecherchen hinter dem 'Fassadenumbau'. Das Erdgeschoss ist komplett saniert und das neue Design ist eine Ideensammlung von mir, Freunden und vielen, die während der Umbauphase mitgeholfen haben. Wir haben die Fußbodenheizung verlegen lassen, die neue WCs wurden kundenfreundlicher platziert. Das prachtvolle Gewölbe haben wir selbstverständlich erhalten und sorgfältig restauriert. Unser nach hinten versetzter Speisesaal bietet 50 Plätze, im Barbereich sowie auf der Terrasse sind weitere Steh- und Sitzplätze vorhanden. Die Betonung unseres Konzepts liegt auf familiärer Gemütlichkeit bei dezenter Musik, Freunde treffen und Freunde finden, Live-Musik genießen (freitags) und den Tag in den Alpen rund ausklingen lassen."

Womit verwöhnt man hier den Gaumen?
"Die Spezialität unseres Hauses sind Spareribs an Jack Daniel's-Sauce, unsere eigene Kreation und ein Bestseller. Die Speisekarte ist übersichtlich, dennoch gut ausbalanciert. Sie bietet sowohl traditionelle Tiroler Schmankerl als auch international beliebte Gerichte. Unser Küchenchef legt großen Wert auf regionale bzw. österreichische Erzeugnisse. Von 17 bis 22 Uhr bekommt man bei uns zu Essen, in der Hochsaison bei Bedarf auch länger. Unser gut eingespieltes Köche-Quartett kann bis zu 200 Essen pro Tag bereitstellen. Unser Service-Team ähnelt einer kleinen Familie, die mit Herz und Fleiß dabei ist. Wir sprechen englisch, finnisch, schwedisch und italienisch."

Wie sind die Zukunftspläne?
"Es steht in den nächsten Jahren ein großer Umbau ins Haus, hauptsächlich im 1. und dann auch im 2. Stock, wo wir Apartements vermieten. Wir sind gerade in der Planung."

Dein Konzept ist offensichtlich aufgegangen. „Glockenspiel“ ist magnetisch anziehend. Hast Du als erfolgreiche Gastronomin noch offene Wünsche?
"Ich wünsche mir, dass der Name 'Glockenspiel' in den Köpfen der Gäste so verankert ist, dass die Besucher einfach sagen: 'Hey, da muss man unbedingt 'mal zum Essen hin!'“

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