Ogrun
Wer dieses Wort kennt, ist Mundart-Experte
Ogun - ein alter Almbrauch
Vor dem „Heimfahren“ von der Alm hielten die Almleute in manchen Gegenden die sogenannte „Schoppwoche“ ab, in der es lustig zuging, wenig gearbeitet, dafür umso mehr gegessen und getrunken wurde. Das Ende der Sommerzeit wurde mit der „Abschlussrast“ gefeiert. In Tirol war es üblich, die letzte Nacht auf der Alm – dort „Grunacht“ genannt, feuchtfröhlich zu feiern.
Das „ogrun“ im Mundart-Sinn bedeutet im Tiroler Unterland das Zusammenräumen, Packen, Fertigmachen nach dem Almsommer. Oft auch mit wehmütigen Weisen, von denen einige noch im alten Liedgut überliefert sind. Dieser Brauch ist erstmals urkundlich in einem Pustertaler Inventar von 1746 genannt, wohl aber wesentlich älter.
Übersetzt auf das Ende der touristischen (Winter-) Saison hat nun Klaus Gasteiger auf seiner neuen Bichlam zwei Tage Ogrun gefeiert. Almabtrieb gab es keinen, aber das mit dem ausgiebig Essen und Trinken haben sich die Gäste zu Herzen genommen. Das schöne alte Wort „ogruun“ –wie es auf der Bichlalm geschrieben wird- kehrt also in leicht geänderter Bedeutung in den Sprachgebrauch zurück.
Christina, Niko, Simon, Gerlinde, Ernst Hinterseer, Klaus Gasteiger beim Ogrun
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