Strasser: „Wir müssen besser hinhören“

Besuch im Laufstall: Familie Niedermoser-Kogler freut sich über 240 Besucher, unter ihnen Bauernbundpräsident Georg Strasser (re.) | Foto: Bauernbund
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  • Besuch im Laufstall: Familie Niedermoser-Kogler freut sich über 240 Besucher, unter ihnen Bauernbundpräsident Georg Strasser (re.)
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ST. JAKOB (niko). Vorigen Donnerstag fand das traditionelle Sommergespräch des Tiroler Bauernbundes am Schusterhof der Familie Katrin Niedermoser-Kogler und Erwin Kogler in St. Jakob statt. Rund 240 Interessierte trotzten dem Schlechtwettereinbruch und diskutierten mit den Bauernbund-Spitzen aus Bund, Land und Bezirk.

Erstmals seit seiner Wahl zum österreichischen Bauernbundpräsidenten war NR Georg Strasser als Hauptreferent bei einem Tiroler Bauernparlament dabei. LA Josef Edenhauser: „Mir ist es wichtig, die Bauern selbst zu Wort kommen zu lassen und ihnen auf ihren Höfen und Almen das Gespräch mit der obersten Bauernbund-Spitze zu ermöglichen. Wir konnten zu wichtigen Themen wie Tierwohl und Kombinationshaltung, Almwirtschaft, Almflächenerhebung, Herkunftskennzeichnung und Hofübergabe austauschen."
Zur Hitzewelle erklärt Edenhauser, dass man im Bezirk mit einem "blauen Auge" davongekommen sei. "Es gab Probleme, z. B. bei der Futtermenge, aber nicht in dem Ausmaß wie in anderen Regionen."

Strasser gratulierte der Familie Niedermoser-Kogler zur gelungenen Hofübergabe. "Es gibt nichts schöneres,  als jungen Menschen zu begegnen, die ihre Chance nutzen und ihre Höfe weiterführen und -entwickeln." Es ist der Meinung, dass die Politik "wieder lernen muss, viel besser hinzuhören, denn nur so können wir die Anliegen unserer Bauern in unseren Gremien in Wien, Brüssel und Innsbruck bestmöglich vertreten“, so Strasser

Zuallererst führe man eine Tierwohl-Debatte, die besonders viele Bauern im Bezirk betreffe. Wichtige Themen seien zudem die Herkunftskennzeichnung und die Direktvermarktung. „Die Menschen wollen wissen, woher ihr Essen kommt; auch der Gesundheitsaspekt wird immer wichtiger“, so Strasser. Dabei wurde von LH-Stv. Josef Geisler die gute Arbeit der Argrarmarketing Tirol betont. "Hier wurden schon mehrere Qualitätsprojekte gestartet und es werden weitere, u. a. im Rindfleisch-Segment, kommen." Es gelte, die Produkte in angemessener Menge und Qualität marktgerecht zu liefern. "Wir müssen den regionalen Markt bedienen und auf die Abnehmer zugehen."

Man werde auch weiterhin hart um die Leistungsabgeltungen mittels EU-Geldern kämpfen. "Das Land Tirol ist dabei ein verlässlicher Partner, wenn es um die Absicherung der Kofinanzierung geht", so Strasser. "Lieber ist aber allen, Einkommen aus eigenen Produkten zu erwirtschaften als aus öffentlichen Geldern, da ist Luft nach oben, da müssen wir Potenziale am Markt ausschöpfen."

Schusterhof in St. Jakob

Am Schusterhof leben die Familie Katrin Niedermoser-Kogler und Erwin Kogler mit drei Kinder und Eltern.
20 Fleckvieh-Milchkühe, 20 Stück Jungvieh, 10 Kälber; die Heumilch wird an die Tirolmilch geliefert; 24 ha Grünland, 31 ha Wald, Jung- und Galtvie werden gealpt.
2016 wurde das Wohnhaus und 2017 der Laufstall neu gebaut. Ein zusätzliches Standbein des Betriebes ist die Vermietung von vier Ferienwohnungen.

St. Jakob i. H.

Kleinste Bezirksgemeinde, 750 Einwohner, 18 Landwirtschaftsbetriebe, davon rd. sieben im Vollerwerb (mit Wald und Vermietung).

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