Nostalgiebahnen appellieren
"Rosentalbahn auf keinen Fall zerstören"
Der Bericht des Landesrechnungshofs zu den Übernahmen der Gail- und Rosentalbahn sorgt für Aufregung.
FERLACH, KLAGENFURT. Der Kärntner Landesrechnungshof hat kürzlich seinen Bericht zur Übernahme der Eisenbahnteilstrecken Karawankenbahn und Gailtalbahn veröffentlicht. Er kritisiert, dass von Seiten des Landes zu ungenau und zu spät gehandelt wurde. Auch die Nachnutzung wird kritisiert, etwa, dass die Strecken kaum befahren wären.
Komplexität nicht gesehen
Die Nostalgiebahnen Kärnten, die die beiden Strecken befahren, sehen ihre Arbeit als "nicht oder nur ungenügend berücksichtigt" im Bericht des Kärntner Landesrechnungshofes. So seien Zeitverzögerungen in der Betriebsaufnahme der Rosentalstrecke, die durch Fristen oder Behördenbearbeitungen entstanden, nicht einberechnet. "Die Kritik des Landesrechnungshofes im Nachhinein an Politik, Behörden und den Nachnutzern scheint unserer Ansicht nach als ungerechtfertigt. Insbesondere die Komplexität der Rosentalbahn stellte sich für alle Beteiligten als nicht alltäglicher Vorgang heraus und muss hier unbedingt erwähnt werden", schreiben die Nostalgiebahnen Kärnten in einer schriftlichen Stellungnahme zum Rechnungshofbericht.
Beliebte Attraktion
Auch durch die Coronapandemie sei es zu Verzögerungen gekommen, die touristische Nutzung der Strecke, die sonst für keine Zwecke gebraucht wird, war nur sehr eingeschränkt möglich. An insgesamt 20 Tagen wurden seit August 2020 Zugleistungen auf der Karawankenbahn durchgeführt, auch für das Jahr 2023 sind bereits einige Charterfahrten vorgesehen. "Die touristische Nutzung der Rosentalbahn erfreut sich, gemessen an den Fahrten in den Vorjahren, stetig steigender Beliebtheit", so die Nostalgiebahnen.
Klar gegen Abbruch
"Die vom Landesrechnungshof empfohlene Auflassung des Teilabschnittes Feistritz – Rosenbach der Rosentalbahn scheint im Angesicht der aktuell zunehmenden Sensibilisierung der Bevölkerung für den Klima- und Umweltschutz unserer Ansicht nach als nicht nachvollziehbar. Die im Bericht erwähnten rund fünf Millionen Euro, welche für den Erhalt der Strecken noch vorhanden sind, sollen unserer Ansicht nach nicht für den irreversiblen Abtrag aufgewendet werden. Wir sprechen uns aufgrund des zunehmenden Umweltgedankens klar gegen eine Zerstörung einer intakten Eisenbahninfrastruktur aus", so die Stellungnahme abschließend.
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