Zwei weitere Asylquartiere in Keutschach und Schiefling
Bezirkshauptmann Johannes Leitner über die aktuelle Situation mit Flüchtlingsquartieren im Bezirk.
Nachtrag/Reaktion
BEZIRK KLAGENFURT LAND (vp). Die Asyl-Bezirkssteuerungsgruppe hat sich wieder getroffen. Aufgabe der Gruppe ist es ja, Quartiere für Asylwerber im Bezirk zu finden (siehe Bericht hier). Als erste Frist für die Suche hat man einst Ende August festgesetzt (siehe dazu hier). Die WOCHE sprach mit Bezirkshauptmann Johannes Leitner direkt nach dem Treffen.
WOCHE: Gibt es mittlerweile konkrete Quartiere, die gemeldet wurden?
LEITNER: Ja. Es entstehen zwei private Quartiere für jeweils 40 Personen in Keutschach - eine ehemalige Pension - und in Schiefling - der ehemalige Nachtclub "Monte Carlo" in Augsdorf. Alles ist mit dem Landeshauptmann koordiniert, auch die Bürgermeister sind informiert. Zwei bis drei weitere Quartiere sind in Gespräch, aber noch nicht spruchreif.
Haben sich viele mögliche Quartiergeber gemeldet?
Ja, von den Bürgern kommt sehr viel. Für die Bürgermeister ist das mittlerweile Tagesgeschäft. Es werden vor allem viele ganz kleine Einheiten gemeldet. Die Vorgabe des Landes ist allerdings ab 15 bis 20 Personen, weil das auch von der Betreuung her einfacher ist.
Wie geht es mit der Steuerungsgruppe weiter?
Wir werden uns ein Mal im Quartal treffen, also das nächste Mal im November. Meldungen laufen weiter, auch kleinere Einheiten werden angeschaut. Außerdem kommt von unserer Gruppe der Appell, die Bundesimmobilien wie Kasernen, Jugendherbergen und andere Gebäude des Bundes zu öffnen. Ein dementsprechendes Schreiben habe ich schon aufgesetzt.
Wird jetzt die Bezirksquote erfüllt?
Zählt man das Zeltlager in Krumpendorf dazu, wird sie übererfüllt. Sonst sind wir darunter. Übrigens: Auch, was die Betreuung betrifft, haben sich Organisationen gemeldet - Hermagoras und der Samariterbund. Was die Verpflegung mit Essen betrifft, kommt von unserer Gruppe der Vorschlag, dies auch über die Bezirksaltenwohnheime, Kindergarten- und -hortküchen bewerkstelligen zu können.
Zur Sache:
Laut der Flüchtlingsbeauftragten des Landes Barbara Payer wird die Betreuung der beiden neuen Quartiere durch das Flüchtlingsreferat durchgeführt. Man könne aufgrund notwendiger Adaptierungsmaßnahmen frühestens im Oktober mit einem Bezug rechnen.
Was die Vorgabe des Landes betrifft, Quartiere ab 15 Personen zu suchen, antwortet Payer auf die Frage, ob man aufgrund der Flüchtlingssituation diese Grenze nach unten "aufweichen" wolle: "Für kleinere Einheiten haben wir zu wenig Ressourcen. Das geht nur, wenn es einen Betreiber gibt, z. B. die Caritas. Wir versuchen aber, kleinere Angebote an mögliche Betreiber weiterzuvermitteln."
Nachtrag/Reaktion: Nachtclub-Betreiber hat Vertrag noch nicht unterschrieben
Der Eigentümer des Nachtlcub "Monte Carlo" hat sich gemeldet und sagt gegenüber der WOCHE: "Es ist noch nichts fixiert, ich habe die Verträge noch nicht unterschrieben. Der Nachtclub ist weiterhin in Betrieb. Es stimmt, dass das Land einen Betrieb als Asylquartier genehmigt hat. Aber ich muss alles erst kalkulieren, von meiner Seite her ist noch nichts entschieden bzw. unterschrieben."
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