Jugend-Sprechstunden in den Ferlacher Ortschaften geplant
Kärntens jüngster Stadtrat Ervin Hukarevic über sein erstes halbes Jahr im Amt.
FERLACH (vp). Der seit März jüngste Stadtrat Kärntens hat seit einigen Tagen nun auch einen Zweier vorne. Ervin Hukarevic ist 20 geworden. Nach einem halben Jahr im Amt bat ihn die WOCHE zum Interview.
WOCHE: Wie läuft es nach einem halben Jahr im Amt?
ERVIN HUKAREVIC: Ich habe mich sehr gut eingelebt, sehr viel gelernt. Eine gewisse Spannung ist weg. Vor allem die Zusammenarbeit im Amt läuft sehr gut, die Mitarbeiter sind offen für neue Ideen. Zeitlich kann man sich arrangieren, obwohl das aufgrund der Dienstzeiten schwierig ist. Ich absolviere gerade meinen Zivildienst beim Roten Kreuz.
Was macht am meisten Spaß?
Die Jugendarbeit (Anm.: Hukarevic ist Referent für Umweltschutz, Jugend und Inklusion). Viele vertrauen sich mir an, auch bei privaten Problemen, wo ich dann versuche, zu vermitteln. Das freut mich, weil man da sofort sieht, was man bewirken kann.
Mit welchen Themen kommt die Jugend?
Ein Skaterpark ist immer noch Thema, da sind wir dran. Oft sind es eben private Schwierigkeiten - in der Schule, mit den Eltern oder der Polizei. Ich bin selbst sprachlos, dass mir so etwas anvertraut wird.
Als Referent für Inklusion hat Sie natürlich auch das Asylthema in den letzten Monaten sehr beschäftigt...
Ja, schon allein aufgrund meiner bosnischen Wurzeln. Im Landesjugendheim in Görtschach, wo derzeit 51 männliche jugendliche Flüchtlinge betreut werden, bin ich oft. Wir begleiten Aktionen, die seitens der Bevölkerung angeboten werden - von Spendenaktionen bis zu Workshops. Ich warne aber, Inklusion bzw. Integration nur auf das Flüchtlingsthema zu beschränken, was gerade passiert. Man darf auf andere Gruppen wie Beeinträchtigte oder Jugendliche, die sich bei Integration schwer tun, nicht vergessen.
Sie bezeichneten bei Ihrem Antritts-Interview das Umwelt-Thema als größte Herausforderung. Ist das nach wie vor so?
Ja, ich lerne jeden Tag dazu. Da sind viele Gesetze und Technisches zu beachten. Und dieses Thema betrifft einfach jeden Gemeindebürger.
Welche Projekte sind in Ihrem Bereich aktuell?
Derzeit arbeiten wir an einer Optimierung der Grün- und Baumschnitt-Entsorgung. Neu ist auch die Stöpsel-Aktion im Amt, den Schulen und im Altenwohnheim. Wir sammeln Plastik-Verschlüsse und helfen damit. Ich plane außerdem Sprechstunden in den Ortschaften, gezielt für die Jugend, ganz ungezwungen. Ich versuche auch, für die HTL Landespolitiker im Rahmen von ,Politik on Tour' zu einem Diskussionsbesuch zu erreichen.
Hat sich in Ihrem Privatleben durch das Amt viel geändert?
Wenn ich privat ausgehe, bin ich nicht mehr ganz privat, manche Leute kommen mit Anliegen. Das gefällt mir aber sehr.
Was ist Ihr größtes Ziel für die Legislaturperiode?
Den Kontakt zur Jugend und zu gesellschaftlich ausgegrenzten Personen zu intensivieren.
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