Weltwassertag – das nasse Gold wird knapper

Der Planet Erde wird aufgrund der Weltmeere oft auch der „blaue Planet“ genannt. Der „Besitz“ der Weltmeere scheint in uns die Illusion zu wecken, dass auf unserem Planeten Wasser in Hülle und Fülle vorhanden ist. Unsere Erde weist 66 Meere und Ozeane auf, 71% der Erdoberfläche ist mit Wasser bedeckt.

Problematisch ist allerdings die Art des vorhandenen Wassers: 97,5% (von insgesamt 1,4 Millliarden Kubikkilometern) ist Salzwasser, d.h. für den menschlichen Verzehr und auch weitgehend für die menschliche Nutzung nicht geeignet. Aber auch von dem verbleibenden Rest stehen nur geringe Mengen für die menschliche Nutzung bereit; von den 2,5% Süßwasser sind etwa 79% als Eis in den Polen und Gletschern gebunden; 20% liegen als Grundwasser so tief in der Erde, dass sie mit der heutigen Technik kaum angezapft werden können; lediglich 1 % stehen als Oberflächenwasser und damit als erneuerbares Frischwasser aus Seen und Flüssen zur Nutzung zur Verführung.

Wasserknappheit in Entwicklungsländern
Je nach Region ist die Verfügbarkeit des Wassers sehr unterschiedlich; während in Europa in der Regel Wasser in ausreichenden Maße in sauberer Qualität zur Verfügung steht, müssen viele Menschen gerade in Entwicklungsländer mit Wasserknappheit leben.

80% der Weltbevölkerung haben Zugang zu sauberem Trinkwasser
Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass 80% der Erkrankungen in den Entwicklungsländern mit der mangelhaften Qualität des Trinkwassers zusammenhängen. Nur 60% der Weltbevölkerung sind dauerhaft mit Wasser versorgt; bei 40% von ihnen ist akuter oder chronischer Wassermangel festzustellen, der die landwirtschaftliche Produktion und die Überlebensmöglichkeiten einschränkt.

Der weltweite Wasserverbrauch steigt
Zwischen 1940 und 1990 hat sich der weltweite Wasserverbrauch vervierfacht und die Bevölkerung hat sich im gleichen Zeitraum verdoppelt. Bereits im Jahr 1981 warnte "Global 2000", ein offizieller Bericht verschiedener US-Behörden: "Süßwasser, einst eine reichlich vorkommende Ressource in den meisten Gegenden der Erde, wird aus 2 Gründen in den nächsten Jahrzehnten immer knapper werden:
1. Es wird einen größeren Nettoverbrauch durch Kühltürme, vor allem aber durch künstliche Bewässerungssysteme geben, sodass der Gesamtvorrat zurückgehen wird
2. Verschmutzungen und die Auswirkungen von Wasserkraftwerken werden die Verwendung von Süßwasser erheblich einschränken und damit den Vorrat an Süßwasser.

Wieviel Wasser braucht der Mensch?
Ein Mensch braucht zum Überleben 2 - 10 Liter Trinkwasser pro Tag. Der tatsächliche Wasserbedarf, einschließlich Hygiene, ist weit höher, vor allem in den Industrieländern, wo man sich unter anderem den Luxus erlaubt, die Toiletten mit Trinkwasser zu spülen.

Ohne Landwirtschaft und Industrie geht man von folgendem Wasserverbrauch pro Person und Tag aus:
25 Liter Indien
122 Liter Belgien
129 Liter Deutschland
145 Liter Österreich
188 Liter Schweden
237 Liter Schweiz
278 Liter Japan
295 Liter USA
500 Liter Dubai

Für die Nahrungsmittelproduktion wird ebenfalls viel Wasser benötigt. Prozentual verteilt sich der weltweite Wasserverbrauch folgendermaßen:
In Länder mit niedrigem bis mittleren Einkommen braucht man für die Landwirtschaft 82 %, die Industrie 10 %, den Haushalt 8 %.
In Länder mit hohem Einkommen braucht man für die Landwirtschaft 30 %, die Industrie 59 %, den Haushalt 11 %.
In Länder der EU braucht man für die Landwirtschaft 21 %, die Industrie 63 %, den Haushalt 16 %.
Weltweit braucht man für die Landwirtschaft 70 %, die Industrie 22 %, den Haushalt 8 %.
Quelle: Water for People - Water for Life, The United Nations World Water Report, UNESCO WWAP, 2003. S.228

Wann wird das Wasser knapp?
In vielen dicht besiedelten Regionen der Erde muss man heute schon von Wasserknappheit sprechen. Die Niederschläge sind ungleichmässig verteilt und schwanken zwischen nahezu 0 mm/Jahr (Sahara) und mehr als 11,5 m/Jahr auf dem Mount Waialeale auf Hawaii).

Die Frage, wann sich die Wasserverknappung ernsthaft auswirken wird, beantwortete im Jahr 2003 der "UN Water Develpment Report" mit einer düsteren Prognose: „Mitte dieses Jahrhunderts werden im schlimmsten Fall 7 Milliarden Menschen in 60 Ländern und im besten Fall 2 Milliarden Menschen in 48 Ländern betroffen sein.“

Wasserknappheit betrifft auch die Alpen
In den Alpen gibt es weniger Niederschläge und die Grundwasserneubildungsrate in manchen Gebieten sinkt.
So ergaben Untersuchungen in Kärnten, dass die Grundwasserneubildung in den letzten 100 Jahren um 25 % zurückging. Ähnliche Ergebnisse liegen aus Slowenien vor. Projektleiter "Alp-Water-Scarce" Walter Krug sagt dazu im Gespräch mit GralsWelt: "Zeitgleich wird die Ressource Wasser in manchen Regionen während der Wintersaison vor allem durch den Fremdenverkehr extrem stark in Anspruch genommen. Die Herstellung von Kunstschnee aber auch die wachsende Zahl an Herbergen verschlingt große Wassermengen."

Bedeutung des Wassers
Wasser ist eine elementare Voraussetzung für das Leben auf der Erde. Das Leben ist im Wasser entstanden, lange bevor die Atmosphäre ihre heutige Zusammensetzung hatte. Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Höhere Tiere bestehen zu 60 - 70% aus Wasser. Der menschliche Körper enthält etwa 60% Wasser, ein Wasserverlust von 10% führt zu empfindlichen Störungen im menschlichen Organismus, ein Wasserverlust von 20% bedeutet den Tod.Neben der Wassermenge sollte beim Trinken auch auf die Wasserqualität geachtet werden. Trinkwasser sollte frei von Giftstoffen und gefährlichen Keimen sein.

Wasser hat schon seit geraumer Zeit eine herausragende Stellung im Weltbild der Menschen. Für die griechischen Naturforscher und Philosophen war es eines der vier Grundelemente (Aristoteles) bzw. das einzige Element, aus dem alle anderen Körper entstehen können (Thales). Wasser ist Symbol der Reinheit und der Reinigung. Die Taufe als Sakrament der Aufnahme in die christliche Kirche ist untrennbar mit dem Wasser verbunden. In der ursprünglichen Form der Taufe steht das Eintauchen (des Körpers bzw. des Kopfes) in das Wasser für die Teilhabe am die Sünden tilgenden Tod Christi, das Auftauchen steht für die Teilhabe an seiner Auferstehung. Symbolische bzw. rituelle Waschungen waren bzw. sind auch in vielen anderen Kulturen verbreitet.

Wasser gestaltet - im Zusammenspiel mit anderen Kräften - Landschaften. Es bedeckt nicht nur ca. 71% der Erdoberfläche. Es kann Gesteine sprengen, Böden erodieren, ganze Gebirge abtragen, Täler einschneiden oder verfüllen. Es kann Land überschwemmen und somit Not und Elend hervorrufen, aber auch das Land fruchtbar machen. Wasser - in seinem festen Aggregatzustand - hat in den als Eiszeiten bekannten erdgeschichtlichen Perioden ganz wesentliche Teile der deutschen Landschaft ausgeprägt. Diese Landschaft ist auch heute nicht statisch: Der Kimawandel führt u.a. zu einem Anstieg des Meersspiegels - und damit zur Veränderung von Küsten- bzw. Insellandschaften und zu erheblichen Problemen für die dort lebenden Menschen.

Gewässer sind wertvolle Lebensräume für Pflanzen und Tiere. An vielen Flüssen haben sich Schulen zusammengeschlossen, um ihre Flüsse zu erforschen und zu schützen. Aber auch Seen (und andere stehende Gewässer) sowie vor allem die Weltmeere haben eine herausragende ökologische Bedeutung. Diese aquatischen Lebensräume und ihre faszinierenden Bewohner sind teilweise existenziell bedroht, u.a. durch Übernutzung (z.B. Überfischung), durch Verunreinigungen (Abwässer, Abfälle, Schadstoffe aus der Luft), durch Verbauungen (viele Flussläufe in Deutschland) und schließlich auch durch den Klimawandel (u.a. Veränderung der Wassertemperatur als einem wichtigen abiotischen Umweltfaktor).

Wasser gestaltet - wiederum im Verein mit anderen Kräften - Wetter und Klima. Der Wasserdampf in der Atmosphäre trägt mit dazu bei, dass die von der Erde abgegebene Wärmestrahlung nicht ungehindert ins Weltall entweichen kann - er ist also ein natürliches Treibhausgas. Regen und Schnee, Nebel und Reif sind allbekannte Wetterphänomene; Schnee wird allerdings in Deutschland voraussichtlich immer seltener werden.

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