Weltfahrradtag
Fit und vital auf zwei Rädern

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Vor drei Jahren, genau im April 2018 beschlossen die Vereinten Nationen (UN), den 3. Juni zum Weltfahrradtag zu erklären. Bereits seit 1998 wird dieser Tag als „Europäischer Tag des Fahrrades“ begangen, nun gilt dieser weltweit. Traditionellerweise wird dieser Aktionstag von Fahrradverbänden genutzt, um auf die zunehmende Belastung im Straßenverkehr hinzuweisen. Ein weiteres Ziel des Weltfahrradtages ist die Stärkung des Bewusstseins für eine ökonomische, gesunde und ökologische Fortbewegungsmethode mit Nachhaltigkeit für die Umwelt.

KLAGENFURT. Wer mit dem „Drahtesel“ unterwegs ist, stärkt seine körperliche – und somit auch geistige – Verfassung. Durch regelmäßiges Training wird das Aufnahmevermögen für Sauerstoff erhöht. Weitere positive Effekte sind die Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems, die Senkung des Blutdrucks und des Cholesterinspiegels und die Vorbeugung von Depressionen. Durch die Bewegung und der erhöhten Sauerstoffzufuhr werden Endorphine, sogenannte Glückshormone, freigesetzt.

Kampf dem Fett

Ein weiterer positiver Effekt, den regelmäßiges Fahrradfahren mit sich bringt, ist der Schwund der oftmals hartnäckigen Fettdepots an Bauch und Beinen. Durch den Abbau des Fetts werden im Gegenzug Muskeln aufgebaut und das Bindegewebe gestärkt. Man könnte sogar so weit gehen und behaupten, regelmäßiges Fahrradfahren setzt einen natürlichen Anti-Aging-Prozess in Gang.

Welches Fahrrad?

Doch bevor man sich auf das Rad – sofern schon vorhanden - schwingt und drauf lostritt, sind einige wichtige Dinge zu beachten. Ist man ein Radfahr-Anfänger und besitzt noch kein Rad, muss man zuallererst definieren, welches Fahrrad am besten geeignet ist. Sehr beliebt sind speziell in der Stadt die Citybikes. Hier wird vermehrt auf die Variante „Tiefeinsteiger“ gegriffen. Großer Vorteil dieses Typs ist der abgesenkte Rahmenmittelteil, das ein bequemes Aufsteigen auf das Fahrrad ermöglicht. Trekkingbikes und Mountainbikes sind ebenfalls gefragt. „Zu welchem Modell man schlussendlich greift, entscheidet der Verwendungszweck und die Geldbörse“, erklärt „Radsmiley“ Hannes Walcher. „Ein absoluter Hype besteht bei den E-Bikes, wir kommen mit dem Bestellen der Ware kaum nach.“ Bei den E-Bikes beginnen die Einsteigermodelle bei rund 2.500, - Euro, nach oben sind kaum Grenzen gesetzt. „Ich rate aber auf jeden Fall davon ab, billige Discounter-E-Bikes zu kaufen. Es kommt nicht von irgendwo her, dass Akkubrände – wenn überhaupt – bei billigen E-Bikes auftreten. Bei qualitativ hochwertigen Markenprodukten ist so etwas bei normaler Handhabung gar nicht möglich“, warnt der Fahrradexperte. „Und noch eine Kostenfalle tut sich bei billigen E-Bikes auf: Sobald Zubehör oder Ersatzteile benötigt werden, rächt sich das billige No-Name-Modell, denn dann wird es meistens teuer.“

Engpass an Rädern

Ein Problem, dass immer deutlicher wird, ist die Verfügbarkeit von Fahrrädern, Ersatzteilen und Zubehör. Schon seit einiger Zeit klagen Händler über verzögerte Lieferungen von zeitgerecht bestellter Ware. „Es zeichnet sich ein massiver Engpass an Verschleißteilen und Rädern ab“, kritisiert Hannes Walcher, „Wir haben jetzt schon, für heuer bestellte Ware, eine voraussichtliche Lieferung erst im Jahr 2023. Auch sind wir mit laufenden Preissteigerungen konfrontiert. Die Hersteller verwenden nur noch vage formulierte Einkaufs- bzw. Verkaufspreise.“

Service vor Saisonstart

Sollte man bereits über ein Fahrrad verfügen, ist vor dem Start in die Radsaison für die Überprüfung des Fahrrades zu sorgen. Am besten macht man das bei einem Experten. Hier werden um wenig Geld die Lichtanlage, die Bereifung, die Bremsen und die Schaltung überprüft. Weiters werden die Schrauben nachgezogen und die Kette geschmiert. Ein weiterer Vorteil: Sollten Reparaturen notwendig sein, können diese gleich beim Servicepartner durchgeführt werden. „Eigentlich müsste es bei den Fahrrädern auch eine Art „Überprüfungspickerl“ geben. Wenn man bedenkt, welche Geschwindigkeiten mit den Bikes erreicht werden können, da muss zum Beispiel die Bremsanlage bestens in Schuss sein“, führt Walcher aus.

Helm unbedingt notwendig

Weiters ist die richtige Ausrüstung sehr wichtig, um den Radausflug bestmöglich gesichert begehen zu können. Zusätzlich zu den Anforderungen, denen ein Rad gemäß der Straßenverkehrsordnung entsprechen muss, ist ein Helm unbedingt notwendig. „Ich selbst trage bei jeder Ausfahrt einen Fahrradhelm“, meint Hannes Walcher, „Auch hier sollte man zu Qualitätsprodukten greifen. Billige Helme sind oftmals nur schlecht verarbeitet und zeigen genau dann, wenn sie schützen sollen, ihre Schwächen.“ Weitere nützliche Ausrüstungsgegenstände sind Brille, Handschuhe und eine solide Smartphone-Halterung, da das Handy sehr oft als Navi Verwendung findet.

Problemkind Radweg

Was wäre aber das perfekte Rad und die beste Ausrüstung, wenn es keine geeigneten Radwege gäbe. Durchschnittlich legt jede Kärntnerin und jeder Kärntner ab 17 Jahren jährlich rund 10.000 km mit dem Auto zurück. Hier gehört Kärnten im Bundesländervergleich zu den Spitzenreitern. Die Hälfte der gefahrenen Kilometer betrifft Kurzstrecken, die maximal fünf Kilometer lang sind. Die Strecken könnten problemlos mit dem Fahrrad bewältigt werden. Das Land Kärnten hat dafür einen „Radmasterplan 2025“ erstellt. Dass die Umsetzung dieses Masterplanes nicht immer optimal läuft, kann der Obmann des Vereins Radlobby Kärnten, Mark Richter, nur bestätigen. „Grundsätzlich fehlt vor allem in den Städten die optimale Dichte des Radnetzes“, erklärt Richter, „Die Führung der Strecken ist ebenfalls nur suboptimal, man wird sehr oft nur über Umwege durch Nebenstraßen geleitet, während es entlang der großen, zentral verlaufenden Verkehrswege keine Radwege gibt.“ Es fehle, so der Obmann Radlobby Kärnten, die Selbstverständlichkeit, dass man das Straßennetz auch für den Radverkehr fit macht. „Wir möchten es mit unserer Arbeit schaffen, dass sich die Verkehrsplanung daraufhin ausrichtet, das Rad als ganz selbstverständlichen Bestandteil jeder Verkehrsplanung miteinzubeziehen.“

Alternative zum Auto

Neben den vielen Vorteilen, die sich den Radfahrern durch die Nutzung der Fahrräder auftun, würde das Rad als Alternative zum Auto für einen nachhaltigen Umweltschutz sorgen. E-Bikes ermöglichen einer viel größeren Bevölkerungsgruppe, vom Auto auf das Fahrrad umzusteigen. Entscheidend ist natürlich die Infrastruktur, nur mit guten Fahrradwegen wie in Amsterdam, Kopenhagen oder Münster kann das Fahrrad – elektronisch oder nicht – eine wirkliche Alternative darstellen. Die Anschaffungskosten eines Fahrrades sind überschaubar, verglichen mit den Preisen von Autos nahezu lächerlich. Und eines ist bereits wissenschaftlich bewiesen: Rad fahren macht Spaß, Autofahren bedeutet Stress.

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