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Hightech-Drohne begrünt Wald in Globasnitz nach Hangrutsch
Spektakulärer Drohneneinsatz in Globasnitz: Das Forstreferat der Landwirtschaftskammer holt Drohne aus Niederösterreich und 200 Kilogramm Saatgut aus Klagenfurt für Begrünungseinsatz aus der Luft nach Unterkärnten.
GLOBASNITZ, KLAGENFURT. Geschickt füllt Drohnenpilot Jürgen Bachbauer das große Fluggerät mit Saatgut. Dann hebt die Drohne ab – in unwegsames Geländen, hier herrscht absolute Lebensgefahr. Die Bilder eines Waldhanges am Simonberg in Globasnitz haben ganz Österreich bewegt. Geschickt lenkt der Pilot das Flugobjekt über den Hang, ein Mechanismus lässt das Saatgut dann auf den Boden gelangen.
Drastische Schilderungen
"Es war einfach zu viel Wasser auf einmal, an einem Tag habe ich 300 Liter gemessen", erklärt Waldbesitzer Benedikt Laßnigg den Hangrutsch. "An den tiefsten Stellen ist bis zu zehn Meter Erdreich ins Tal gerutscht", schildert Laßnigg, dessen Wald hier für die nächsten Generationen verloren scheint. Leichte Zuversicht ist ihm anzusehen, dennoch herrscht bei allen immer noch Bestürzung. 2.300 Erntefestmeter Holz wurden hier am Simonberg nach den massiven Regenfällen vernichtet.
"Noch nie erlebt"
Ich bin seit 38 im Jahren im Forstreferat, aber so etwas habe ich noch nie erlebt", sagt Günther Kuneth, Leiter des Forstreferats Kärnten. Daher wurde mit der Unterstützung von Lagerhaus und Saatgut Kärnten eine Drohneneinsatz in Globasnitz organisiert. "Hier sind fünf Hektar wertvoller Wald abgerutscht, mit der Drohne können wir das Gebiet erreichen. Wir wollen in Zukunft den Einsatz dieser Technik vermehrt das forcieren", so Kuneth weiter.
Baumpflanzen mittels Drohne
Im nächsten Jahr ist angedacht, dass bei Drohneneinsätzen auch Samen von Birke, Lärche, oder Fichte ausgebracht werden. Das soll die Kosten für die Wiederaufforstung gering halten. "Das Saatgut, das wir hier verwenden, besteht aus einer Mischung aus Gräsern und Leguminosen, wobei Gräser mit Mantel umhüllt für eine gleichmäßige Ausbringung", erklärt Rainer Frank, Geschäftsführer, Kärntner Saatbau. Das Saatgut sollen in zehn bis vierzehn Tagen zu keimen beginnen. Vielleicht keimt damit auch ein wenig Hoffnung, dass der Kampf gegen Naturgewalten nicht ganz hoffnungslos ist.
Keimende Hoffnung
Mit der ersten Begrünung soll der Hang vorerst befestigt werden, nicht noch mehr loses Erdreich soll ins Tal gelangen. Zudem soll das Erodieren von noch mehr Boden durch Wind und Wetter durch die Begrünung verhindert werden. In Globasnitz hat sich gezeigt, was Naturgewalten anrichten können. Ob der Droheneinsatz erfolgreich sein wird, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.
Zur Sache
Rund 200 Kilogramm Saatgut wurden auf fünf Hektar am Simonberg/Globasnitz mittels Drohne ausgebracht. Die Kärntner Saatbau hat das Mischsaatgut, Unser Lagerhaus den Drohneneinsatz gesponsert.
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