Weihnachtsfrieden
Oh, du wenig besinnliche, oh du wenig fröhliche...

Ruth Radinger-Huber ist eine der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen der Telefonseelsorge Kärnten, die rund um die Uhr erreichbar ist. Sie rät: "Auf Provokationen nicht eingehen, tief durchatmen, wenn nötig den Raum verlassen." | Foto: MeinBezirk.at
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So vermeiden Sie eine Eskalation am Weihnachtsabend: Ruth Radinger-Huber von der Telefonseelsorge Caritas und der Leiter der Psychiatrie Herwig Oberlerchner geben Ratschläge für ein friedliches Fest.

KLAGENFURT. Alle Jahre wieder ... kommt das streitende Christkind – der Weihnachtsfrieden rückt rasch in weite Ferne. Wie kann ich das verhindern? "Die Erwartungen sind oft zu groß, es liegt ein Prickeln die Tage zuvor schon in der Luft und dann reicht oft schon ein falsches Wort, dass man explodiert", sagt Ruth Radinger-Huber von der Telefonseelsorge der Caritas. Zu den Feiertagen laufen die Telefone dort heiß. "Wir sind besetzt, es gibt neben der Telefonseelsorge den Krisendienst", sagt der Leiter der Psychiatrie Herwig Oberlerchner. Wie kann ich eine Gefühlsexplosion verhindern?

Ruth Radinger-Huber ist eine der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen der Telefonseelsorge Kärnten, die rund um die Uhr erreichbar ist. Sie rät: "Auf Provokationen nicht eingehen, tief durchatmen, wenn nötig den Raum verlassen." | Foto: MeinBezirk.at
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Einfach durchatmen

"Atmen Sie durch und reagieren sie nicht gleich auf eine Provokation. Es bietet sich an, dass man sich in einen anderen Raum begibt", sagt Radinger. Für die Expertin ist klar: Zu den Feiertagen sind zu viele Menschen "im Außen", keine Spur von In-sich-gekehrt-Sein. Dass die besinnliche Zeit durch ein Übermaß an Geschenken, aber wenig In-sich-gekehrt-Sein bringt, davon ist auch Oberlerchner überzeugt, der die "Geschenke-Flut" kritisiert und sich vielmehr für ein respektvolles Gespräch und gegenseitige Zuneigung und Aufmerksamkeit ausspricht. "Keinesfalls will ich die Vergangenheit idealisieren, aber früher waren derartige Feste mit Ritualen – wie dem gemeinsamen Gang zum Friedhof, um der Ahnen zu gedenken, verbunden", sagt der Leiter der Psychiatrie.

Ein Spiegel zur Deeskalation

Je länger der Abend, desto intensiver werden die Gespräche. Da eine Stichelei – dort eine kleine Provokation und schon eskaliert das eben noch so gemütliche Feiertagsessen. "Konflikte sind ja immer schon präsent, zu Weihnachten kommen diese oft zum Vorschein. Bei den vielen Familienangehörigen ergibt sich eine Art Bühne. Zugleich ist man zu dieser Zeit auch verletzlicher als sonst", sagt die Expertin. Hier bietet sich die Kommunikationstechnik des Spiegelns an. "Dabei werden die gesagten Worte von einem selbst zusammengefasst, man kann auch Gefühle widerspiegeln. Es kann sein, dass man bemerkt, dass der andere wütend wird. Dann kann man sagen: ,Ich merke, dass dich dieses Thema sehr aufregt‘, dadurch fühlt sich mein Gesprächspartner angenommen", erklärt Radinger.

Herwig Oberlerchner, Primar für Psychiatrie und Psychotherapie am Klinikum Klagenfurt kennt die Querelen des Weihnachtsfriedens und rät: Weg von der Geschenkeflut hin zum achtsamen Miteinander – bestenfalls auf Alkohol verzichten. | Foto: MeinBezirk.at
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"Alkoholfreie Feiertage"

Ein Stoff, der in Österreich besonders zu den Feiertagen im Übermaß genossen wird, ist der Alkohol. "Es wird in Österreich zu viel und zu oft getrunken. Alkohol verschärft Impulse. Als Psychiater wünsche ich mir alkoholfreie Feiertage. Allzu leicht entartet und eskaliert die Weihnachtsfeier", sagt Oberlerchner. Er bestätigt, dass in den Tagen nach dem 24. Dezember ein Ansteigen von Patienten mit Suchtproblematiken zu verzeichnen ist. Hier plädiert der Experte noch einmal mehr, dass Menschen in seelischen Krisen professionelle Hilfe annehmen. "Unsere Notrufnummer ist 24 Stunden an 365 Tagen erreichbar, sie hat auch eine Onlineberatung oder eine tägliche Chatberatung. Unserer Erfahrung nach spüren die Menschen die Einsamkeit am 24. stärker, wir sind hier für die Menschen da“, sagt Radinger. Oberlerchner: "Die Einsamkeit ist ein Stressor, kann zu Ängsten und Schlaflosigkeit führen." Als Mittel gegen lähmende Einsamkeit schlägt der Psychiater vor, mit dem Nachbarn zu sprechen, eine der Christmetten zu besuchen oder einen Spaziergang am Wörthersee zu machen. Die Kraft des

Zur Sache
Mit der Technik des Spiegelns oder dem aktiven Zuhören Konflikte entschärfen. Die Telefonseelsorge ist unter 142 erreichbar, Chatberatung täglich von 16 bis 23 Uhr direkt, anonym und ohne Anmeldung. Psychiatrischer Not- und Krisendienst, Tel.: 0664/300 70 07, täglich 0 bis 24 Uhr.

Ruth Radinger-Huber ist eine der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen der Telefonseelsorge Kärnten, die rund um die Uhr erreichbar ist. Sie rät: "Auf Provokationen nicht eingehen, tief durchatmen, wenn nötig den Raum verlassen." | Foto: MeinBezirk.at
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