Klagenfurt
Sebastian Mußnig: Wenn die Kreativität Limits aufbricht

Sebastian Mußnigs Film "The Virus, A Pheasant and I" reflektiert auf authentische Weise unsere Ängste und Sorgen unmittelbar nach dem Ausbruch der Pandemie. | Foto: Sebastian Mußnig
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  • Sebastian Mußnigs Film "The Virus, A Pheasant and I" reflektiert auf authentische Weise unsere Ängste und Sorgen unmittelbar nach dem Ausbruch der Pandemie.
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Medizinstudium und Filmproduktion scheinen sich nur auf den ersten Blick gegenseitig auszuschließen. Sebastian Mußnig nützt sein medizinisches Wissen, bereichert mit seinem Hang zur Kreativität, um Fiktives mit Bezug zur Wirklichkeit auf die Leinwand zu bringen.

KLAGENFURT. Drei Cousins begeben sich in die Welt des Films hinein und leben dort ihre gemeinsame Leidenschaft aus. Was Sebastian, Luca und Fabian Mußnig verbindet, ist die große Liebe, am Filmset zu stehen, wobei sie sowohl im Kollektiv als "3 Cousins Pictures" agieren, als auch Einzelprojekte drehen. Sebastian Mußnigs gesellschaftlicher Kurzfilm „The Virus, A Pheasant & I“ wurde kürzlich beim K3 Filmfestival in Villach gezeigt und reflektiert auf authentische Weise die Probleme, Sorgen und Gedanken, die mit dem Pandemiebeginn einhergingen und heute fast schon wie ein Blick in vergangene Zeiten anmuten. Eine fiktive Zeitdokumentation und eindrückliche Demonstration, wie schnell sich Bedingungen wandeln können.

Ein Abbild der Zeit

Angst, Verzweiflung, Hilflosigkeit und Resignation: Wir alle kennen das Gefühl der ersten Tage der Pandemie, in der das Wissen über das uns Bevorstehende noch äußerst begrenzt war. Was bleibt ist ein Unbehagen, das in diesem Film atmosphärisch wiedergegeben wird und auf den Zuseher überschwappt. Sich zurücksinnend, wird er vermutlich einen Hauch der eigenen Einschätzung im März 2020 im Protagonisten wiederfinden. Ein Film macht die anfänglichen Emotionen augenscheinlich und lässt den Blick zurückgleiten, in die Zeit, als es noch unklar war, wie es mit COVID-19 weitergehen wird. Zu einer Zeit entstanden, als vieles noch in Schwebe lag, nimmt der Film Bezug auf die erste Redaktion, ganz unmittelbar und unvoreingenommen. „Heute würde ich den Film ganz anders machen, doch es ist schon spannend zu sehen, welche Gedanken und Eingebungen uns als Gesellschaft unmittelbar nach dem Ausbruch der Pandemie beschäftigt haben. In "The Virus, A Pheasant & I" geht es um diese unmittelbare Redaktion, weshalb der Film eine gute Zeitkapsel darstellt, was Themen anbelangt, die zu Beginn der Pandemie relevant waren“, so Sebastian Mußnig. Das Thema der Angst vor dem Virus ist dominierend, kommt aufgrund teils noch unbekannter Informationen auf andere, subjektivere Weise zum Tragen. Mit Blick auf die aktuellen Gegebenheiten wird einiges augenscheinlich: Das Virus blieb, doch die Parameter und der Umgang damit scheint sich jedoch grundlegend verändert zu haben. Möglicherweise ist die große Stärke des Filmes die Unmittelbarkeit, sodass er den Ängsten und Sorgen der Zeit umfassend Raum geben kann, ohne auf das weitere Geschehen Bezug nehmen zu müssen, ja zu können, da schlichtweg der Background fehlt.

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Dem Themenkomplex in Sebastian Mußnigs Filmen sind kaum Limits gesetzt, so reicht von theoretischen Fragestellungen bis hin zu gesellschaftspolitisch relevanten Themenkreisen. Es sind Gedanken, die ihm durch den Kopf gehen und eine Notwendigkeit in ihm auslösen, näher behandelt zu werden. Realistisches trifft auf Absurdes, Mystisches vereinigt sich mit Satirischem. Mußnig spielt mit verschiedenen Optionen des Ausdrucks, vermengt sie, um letztendlich ein Bild zu evozieren, das Vielstimmigkeit generiert. Bedingt durch sein Medizinstudium soll sich jedoch in naher Zukunft der medizinische Bereich als sein bevorzugter in der Filmproduktion herausheben: „Die Richtung, die ich einschlagen werde, wird eine Medizinische sein, da ich in der Medizin tätig bin und ich in diesem Bereich am Meisten zu sagen habe“, betont Mußnig.

Kunstbereiche verschränken sich

Mit der Filmproduktion einhergehend hegt Mußnig großes Interesse an jeglichen für die Filmproduktion relevanten Bereichen, weshalb der Filmschaffende zwangsbedingt auch in das Metier der Fotografie, der digitalen Kunst oder der Musik eintaucht. Musikalische Komponenten kann er dank seines zehnjährigen Engagements als Saxophonist miteinflechten, digitale Fähigkeiten sind ihm ohnehin mitgegeben. Grenzen zieht Mußnig kaum, vieles lässt der Allroundkünstler in experimentaler Weise ineinanderfließen. Wie beispielsweise in seinem neuesten Projekt “The Common Thread“, einer Spurensuche nach der Themenfindung, dass sich aus der Kombination aus Musikvideo, Experimentalfilm und Animation ergibt, die genaue Definitionen und Abgrenzungen verwehrt: „Mir fällt es selbst schwer zu bestimmen, unter welche Kunstform dieses Projekt fällt.“ Was gerade Mußnigs Intention ist, der sich auf keinen Spezialbereich einschränken möchte und das Filmschaffen als Art Experimentierfeld mit grenzenlosen Möglichkeiten begreift. Wie es anders nicht sein kann, schafft das Filmschaffen eine Art Gegenpol zum strikten Alltag im Medizinstudium und eröffnet ihm vielfältige Ausdrucksmöglichkeiten, seine kreative Ader fließen zu lassen: „Meine Tätigkeiten als Filmproduzent sind wichtig für mich, um in Balance zu bleiben, andernfalls würde ich ausbrennen.“

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