Geld-Bonus für Eltern

Nicole Cernic will 50 neue Sozialarbeiter an Schulen gegen Jugendkriminalität einsetzen und Eltern belohnen.

 SPÖ-Soziallandesrätin Nicole Cernic bricht eine Lanze für eine flächendeckende Einführung des Ganztags-Schulwesens in Kärnten: „An Volksschulen fakultativ, aber dann müssen wir das Modell ,Neue Mittelschule’ als Ganztagsschule einführen.“ Man nehme damit von Eltern und Elternteilen den Druck der Nachmittagsbetreuung und des Lernens. Die Förderung des Kindes wäre ebenfalls integriert. Berufstätige Eltern hätten dann die restliche Zeit des Tages für ihr Kind. „Damit entsteht endlich Sicherheit bei den Eltern.“
Einen Schwerpunkt will Cernic im Kampf gegen die Jugendkriminalität der 11–14-Jährigen (siehe Seite 4) setzen. Ein Pilotprojekt unter dem Titel „Schulsozialarbeit“ mit vorerst sechs Schul-Sozialarbeitern in St. Veit, Feldkirchen und Klagenfurt will Cernic auf alle Bezirke und Schulstufen ausbauen, um präventiv mit Kindern zu arbeiten. Rund 50 Schulsozialarbeiter sollen dann kärntenweit zum Einsatz kommen. Bereits in der Volksschule mache es Sinn, gegen Jugendgewalt aktiv zu werden. Forcieren will Cernic auch die Elternbildung – Stichwort „Elternführerschein“ – und an Bildungsmaßnahmen auch Geld-Bonusleistungen für Eltern koppeln: „Es sind viele gesellschaftliche Normen verloren gegangen, an denen man die eigene Erziehung orientieren kann. Daher ist Erziehungsarbeit sehr viel schwieriger geworden. Wir wollen Eltern stärker dabei unterstützen.“
Über gut 4.000 Pflege- und Altenwohnheimbetten verfügt aktuell das Land Kärnten. Weitere 700 sind bis 2015 fix beschlossen. „Bis 2030 wird der Bedarf weiter steigen“, so Cernic über die demographische Entwicklung.
Für Verhandlungen der SPÖ nach den Landtagswahlen lässt Cernic alles offen – Koalitionen seien mit allen Parteien möglich, auch mit der FPÖ. „Es gibt keine Einschränkungen. Denn wenn ich mich außerstande setze, Mehrheiten zu beschaffen, wird das Land unregierbar.“
Cernic selbst wünscht sich das Kulturreferat (für sich) und das Wirtschaftsreferat (für die SPÖ). Und sie hat auch einen Tipp parat, wie die Landtagswahl ausgeht: „SPÖ 39 %, 37 % BZÖ, ÖVP 12 %, 6 % FPÖ und Grüne.“ LH Gerhard Dörfler (BZÖ) erachtet Cernic als „nicht qualifiziert, ein Land zu führen – er betreibt etwa im Zusammenhang mit Haiders Unfalltod Realitätsverweigerung.“
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