Kirche öffnet Tore für Asylwerber
Unterbringung ist in Pfarrhöfen angedacht. Da die Quartiere zu klein sind, gibt es Probleme.
KLAGENFURT. Die katholische Kirche sucht derzeit nach Quartieren für Flüchtlinge. Konkret ist geplant in Pfarrhöfen und kirchlichen Gebäuden Asylwerber unterzubringen. Das Problem dabei: In den Objekten können nur wenige Personen untergebracht werden, das Land sucht hingegen Quartiere für 15 bis 50 Personen. Caritas-Direktor Josef Marketz sagt: "Wir haben schon einige Pfarrhöfe vorgeschlagen, aber keine Rückmeldung erhalten". Nun will die Caritas die Quartiere dem Innenministerium anbieten.
In Datenbank aufgenommen
Barbara Payer, Flüchtlingsbeauftrage des Landes, erklärt den Sachverhalt: "Pfarrhöfe wurden uns bis jetzt noch keine angeboten. Alle Quartiere werden von uns in eine Datenbank aufgenommen. Wenn mehr als 15 Personen untergebracht werden können, spricht man von einer betreuten Unterbringung. Darunter werden die Flüchtlinge privat untergebracht. Sie müssten einen Mietvertrag mit dem Eigentümer abschließen". Ausnahmen gibt es in besonderen Fällen, wenn etwa in unmittelbarer Nähe bereits Flüchtlinge untergebracht sind.
Teil der Gesellschaft
Josef Marketz, der von Bischof Alois Schwarz mit der Flüchtlingsfrage beauftragt wurde, sagt: "Wir wollen Quartiere mit hohem Standard anbieten. Die Betreuung soll durch hauptberufliche und ehrenamtliche Mitarbeiter erfolgen." Kritik übt Marketz auch an der Betreuung der Asylwerber. "Man kümmert sich nur um die Grundversorgung, man muss den Menschen aber auch die Möglichkeit geben, ein wertvoller Teil der Gesellschaft werden zu können. Das wird bisher nicht berücksichtigt." Derzeit sind in Kärnten 70 Flüchtlinge in kirchlichen Gebäuden untergebracht.
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