Kommentar
Rechtlich legitim, moralisch jedoch nicht

- Peter Kowal ist Chefredakteur der WOCHE Kärnten.
- Foto: Regionalmedien Austria
- hochgeladen von Peter Michael Kowal
Die unangekündigte Ankunft vierzig „neuer“ Flüchtlinge im Erstaufnahmezentrum Ossiach versetzte die Bevölkerung in Aufregung. Eine Vorgangsweise des zuständigen Innenministeriums ohne jegliches Feingefühl – gerade in hochsensiblen Corona-Zeiten.
Zu Beginn vergangener Woche bezogen vierzig „neue“ Flüchtlinge im Erstaufnahmezentrum Ossiach Quartier. Es ist seit Ende 2015 in Betrieb, auf 150 Bewohner ausgerichtet und untersteht dem Innenministerium. Die Ankunft der neuen Asylwerber versetzte die knapp 800 Gemeindebürger in Aufregung. Die Sorgen der Bevölkerung: Es sind Flüchtlinge, die gerade erst in Österreich angekommen waren und mit dem Corona-Virus infiziert sein könnten. Es handelt sich jedoch um eine Umverteilung bereits in Österreich lebender Asylwerber aus einem anderen Quartier, das an die Grenzen seiner Kapazität gestoßen war.
Intransparente Vorgangsweise
Den Unmut aus dem Volk zog das Innenministerium vor allem – und nicht zu Unrecht – auf sich, weil weder Landes- noch Gemeindepolitik über die bevorstehende Ankunft der neuen Bewohner des Erstaufnahmezentrums Ossiach informiert gewesen waren. Rechtlich ist die (intransparente) Vorgangsweise des Innenministeriums zwar legitim, moralisch – gerade in hochsensiblen Corona-Zeiten – jedoch nicht.
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