Jugend macht Politik
Zwei 18-jährige Schüler gründen eine neue Partei
Interkommunale Volkspartei: So nennt sich von Schülern gegründete neue Partei. Erstes Ziel: Der Antritt bei der Kärntner Landtagswahl 2023.
EBENTHAL/MARIA SAAL. Selbstbewusst sind die beiden Schüler Lena Woschitz (18) aus Maria Saal und Florian Jan (18) aus Ebenthal. Während andere Maturanten mit Vorwissenschaftlicher Arbeit und Maturavorbereitungen mehr als beschäftigt sind, haben Woschitz und Jan beschlossen eine Partei zu gründen.
Gelingt erstes Ziel?
"Wir bereiten uns auf die Landtagswahlen 2023 vor. In erster Linie sind wir auf Gemeindeebene ausgerichtet. Für die Gemeinden haben wir ein konkretes Programm", sagt Jan. "Wir wollen als erstes Ziel am Wahlzettel stehen, als zweites Ziel natürlich der Einzug in den Landtag", sagt Woschitz. Um dieses Ziel zu erreichen, muss die IKVP 100 Unterstützungsunterschriften je Wahlkreis bekommen.
Die Zielgruppe
Als Zielgruppe der Interkommunalen Volkspartei wird diejenige Wählerschaft angesprochen, die sich nicht mit den Großparteien und deren Inhalten identifizieren kann. "Es geht darum, gute Ideen für das Volk zu bringen und eine wählbare Alternative zu sein", sagt Jan.
Vater als prägende Figur
Der Ebenthaler Schüler will seit dem zehnten Lebensjahr eine Partei gründen, sein Vater hat ihm von Kindesbeinen an die österreichische Politik und Parteienlandschaft näher gebracht. "Der Startschuss zur Gründung war meine Volljährigkeit", so Jan. Woschitz ist seit mehreren Jahren politisch aktiv, so war die Maria Saalerin u. a. bei Fridays for Future tätig. "Die Welt ändert sich, das ist in der Politik noch nicht angekommen, man ist immer vom guten Willen der Politiker abhängig", sagt Woschitz.
Weder links noch rechts
Auf ein politisches Spektrum will sich die neue Partei nicht festlegen, weder als links, noch als rechts will man sich positionieren. "Aus der gesamten Bevölkerung holen wir uns Input und geben dies wieder zurück. Auch aufgrund unseres Namens: Wir distanzieren uns von jeglicher anderen Partei", so Jan. Als Parteifarbe wurde die Farbe Orange gewählt: Auch hier dürfe man sich keinesfalls ans BZÖ erinnert fühlen. "Wir sprechen alle Gruppen an, wir machen mit den Menschen gemeinsam Politik", führt Woschitz weiter aus.
Mehr direkte Politik
Zurzeit wird um weitere Mitglieder geworben. Jeder kann und soll sich mit seinem Können einbringen. Mit 15 Mitgliedern ist die Anzahl der Mitglieder noch überschaubar. Als eines der großen Themen hat sich die IKVP mehr Volksabstimmungen zur Aufgabe gemacht. "Der einfache Bürger soll sich mehr einbringen können", sagt Jan.
Parteitreffen: online
"Wir sind weder eine Partei nur für Jugendliche, noch nur für Klagenfurt, sondern eine Bundespartei", sagt Jan. Die IKVP wurde zeitgleich in Kärnten und Niederösterreich gegründet. Mitgliedsbeiträge und Spenden bilden die finanzielle Basis der neuen Partei. Eine Zentrale habe man noch nicht, noch reichen private Möglichkeiten aus, um sich zu treffen. Zudem werden die meisten Parteitreffen online abgehalten.
Zurück zur Straßenpolitik
In der Fußgängerzone von Klagenfurt will man die Wählerschaft direkt anwerben. Es soll wieder eine Straßenpolitik stattfinden, wie sie in der Wiener Maria Hilfe Straße praktiziert wird. "Wir wollen den Menschen unkompliziert Politik erklären", sagt Jan. Über die Webseite www.ikvp.at, Twitter, Facebook und Instagram werden Veranstaltungen und Aktivitäten gepostet. Weitere Infoabende sind geplant, wo die Programme auf Gemeinde-, Landes- und Bundesebene vorgestellt werden.
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