Traditionelle Dreiländerwallfahrt führt nach Udine
Die traditionelle Dreiländerwallfahrt führt Pilgerinnen und Pilger aus Kärnten, Slowenien und Friaul dieses Jahr unter dem Motto „Jungfrau Maria, Kraftquelle unserer Freude“ am Samstag, dem 29. August, nach Udine.
Der Erzbischof von Udine, Dr. Pietro Brollo, wird um 11 Uhr die mehrsprachige hl. Messe vor dem Dom „Beata Vergine delle Grazie“ feiern. Konzelebranten sind der Kärntner Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz, der Erzbischof von Laibach, Mag. Aloiz Uran, sowie weitere Bischöfe aus den drei Regionen.
Auch heuer wird von der Kärntner Kirchenzeitung „Der Sonntag“ eine Busfahrt nach Udine organisiert.
Anmeldung und Information: Der Sonntag, Tel. 0463 / 57 770-2504,
email: dersonntag@kath-kirche-kaernten.at.
Der Dom „Beata Vergine delle Grazie“, die größte und bedeutendste Kirche Udines, ist eine Gründung des Patriarchen Berthold von Andechs. Der von ihm um 1225 begonnene, anfangs dem hl. Ulrich geweihte Bau wurde von seinem Nachfolger Gregorio da Montelongo 1263 anstelle der Kirche „Santa Maria di Castello“ zur Hauptpfarrkirche erhoben. 1335 erhob Patriarch Bertrand de Saint-Geniès die Kirche zur Domkirche und weihte sie der „Maria Verkündigung“ (Annunziata). Von der alten Bausubstanz aus dem 13. Jahrhundert ist nur die mittlere und die linke Chorkapelle sowie das Querschiff erhalten geblieben. Zahlreiche bauliche Veränderungen wurden im Laufe der Zeit durchgeführt. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Fassade ein mittelalterliches Aussehen zurückgegeben. Dem Dom ist ein Glockenturm (1441) angeschlossen, der ursprünglich dem 1348 errichteten, achteckigen Baptisterium angebaut war. Das Innere des Doms zeigt im Wesentlichen die Struktur des 14. Jahrhunderts. Im Rahmen der Barockisierung im 18. Jahrhundert erhielt der Innenraum eine luftige Großartigkeit, die sich im prunkvollen Presbyterium vollendet. Aufmerksamkeit verdienen vor allem die meisterhaften Fresken (um 1725) Giovanni Battista Tiepolos, von dem auch das kleine Auferstehungsbild (1738) im Marmoraltar von Giuseppe Torretti und das Altarbild in der Dreifaltigkeitskapelle stammen sowie die Deckenfresken (1749) von Andrea Urbani. Die qualitätsvolle Figurengruppe „Mariä Verkündigung“ am Hochaltar sowie die Leuchter tragenden Engel stammen ebenfalls von Torretti (1718). In der Kapelle S. Nicolò, die mit einem weiteren Raum das „Museo del Duomo“ bildet, ist mit den 1961 freigelegten Fresken von Vitale da Bologna (um 1350) mit Szenen aus dem Leben des hl. Nikolaus der bedeutendste Bilderzyklus des 14. Jahrhunderts in Friaul erhalten.
Wallfahrt mit Tradition
Bereits seit 1982 führt die Dreiländerwallfahrt mehrere tausend Gläubige der Diözesen Gurk-Klagenfurt, Udine und Laibach mit ihren Bischöfen an je einem Wallfahrtsort der drei Länder zusammen. Damals nahmen die Diözesanbischöfe von Laibach und Udine die Weihe von Dr. Egon Kapellari zum Diözesanbischof von Gurk zum Anlass, dem Wunsch des Heiligen Vaters nach länderübergreifenden Wallfahrten zu entsprechen und ein Zeichen der Verbundenheit zu setzen. Im Sinne einer Grenzüberschreitung von Sprache, Nation und Kultur wird die Liturgie deshalb auch in Deutsch, Slowenisch, Italienisch, Friulanisch und Lateinisch gefeiert.
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