Arbeitslosigkeit steigt um geschätzte 34 Prozent

Die Arbeitslosigkeit hat im ersten Halbjahr 2009 nach Schätzungen des Arbeitsmarktservice um bis zu 34 Prozent zugenommen. Bis zu 480 Mitarbeitern droht in Kürze Kurzarbeit. Stark ansteigend ist auch die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen.

 
Juni: Kärnten über Bundesdurchschnitt
Die Arbeitslosigkeit steigt weiter. Und zwar soll die Zunahme österreichweit im Juni 33 Prozent betragen haben, im Mai lag sie noch unter 30 Prozent. Kärnten hatte im Mai eine Zunahme von 46,6 Prozent.
Österreichweit sind mit 1. Juli 291.920 Menschen ohne Arbeit, das bedeutet eine Zunahme im Vergleich zum Juni des Vorjahres um 33 Prozent. Kärnten liegt, laut aktuellen Hochrechnungen, im Juni deutlich über dem bundesweiten Schnitt, sagt Franz Zewell vom Arbeitsmarktservice Kärnten. Im vergangenen Jahr waren in Kärnten insgesamt 16.254 Menschen ohne Arbeit.

Zunahme um bis zu 34 Prozent
Insgesamt sei die Situation für Kärnten noch ungünstiger einzuschätzen, sagt Zewell: "Wir haben derzeit einen Beschäftigungsrückgang von über zwei Prozent und die Arbeitslosigkeit liegt über den Bundesdurchschnitt. Für das erste Halbjahr 2009 schätzt Zewell die Zunahme der Arbeitslosigkeit auf 30 bis 34 Prozent, das seien 5.000 bis 7.000 Arbeitslose mehr.
Zugespitzt hat sich die Lage auch deshalb, weil immer mehr Unternehmen Mitarbeiter zur Kündigung anmelden. Seit vergangenem Herbst wurden 4.100 Arbeiter nach dem Frühwarnsystem beim AMS gemeldet.
Weiter anhaltend sei auch der Trend zur Kurzarbeit, prinzipiell sei diese Methode bewährt, um Kündigungen zu vermeiden. Positiv daran sei auch, dass die Mitarbeiter während der Ausfallstunden Zusatzausbildungen absolvieren könnten.
Bis zu 24 Monaten kann ein Unternehmen Kurzarbeit anmelden, in Kärnten sei dies allerdings noch nicht der Fall gewesen. Zewell: "Wir hoffen, dass sich die wirtschaftliche Situation in 24 Monaten erholt."

Förderprogramme für Jugendliche
Zwölf Millionen Euro werden heuer von Seiten des Bundes zugesichert, um die Kärntner Jugendlichen in Förderprogramme einzugliedern. Auch hier sind die bis jetzt vorliegenden Zahlen alarmierend: Allein im Vergleich zum Mai des Vorjahres ist die Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen um 49 Prozent gestiegen.