Gefährliche Pestizide sollen in Kärnten verboten werden

Nur die Bundesregierung kann die Anwendung von Pestiziden in der Landwirtschaft regulieren | Foto: Pixabay
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KÄRNTEN. In der EU sind rund 520 Planzenschutzmittel zugelassen. Oft haben sie aber bedenkliche Nebenwirkungen. Rund ein drittel der erlaubten Pestizide vernichten nicht nur Unkraut, sondern auch wichtige Mikroorganismen und Bodenlebewesen. Außerdem können sie über Obst und Gemüse in die Nahrungskette der Menschen gelangen und dadurch ihre Gesundheit schädigen, so Landeshauptmann Peter Kaiser.

Gesetzesentwurf wird bereits erarbeitet

Die SPÖ und ihr Koalitionspartner die ÖVP arbeiten daher an einem Gesetzesentwurf der den Einsatz von biologisch nicht abbaubaren Pestiziden im privaten Bereich verbieten soll. Auf öffentlichen Plätzen, wie zum Beispiel Schulen oder Parks, dürfen Glyphosphat und Co bereits seit Anfang des Jahres nicht mehr zum Einsatz kommen.
Der erste Gesetzesentwurf zu einer neuen Pestizidregelung wurde leider von der Europäischen Kommission in Brüssel abgelehnt. Für den neuen Entwurf dient ein Gesetzentwurf aus Belgien, der die Prüfung durch die EU bereits passiert hat. Der belgische Entwurf verweist auf einen Absatz für die Regelung des Inverkehrbringens von Pflanzenschutzmitteln.
Konkret geht es um das Vorsorgeprinzip, dessen Anwendung den Mitgliedsstaaten freigestellt ist, wenn wissenschaftliche Ungewissheit über die Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch, Tier oder Umwelt besteht. Laut Vorsorgeprinzip muss sichergestellt werden, dass verwendete Wirkstoffe oder Produkte die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt nicht beeinträchtigen.

Glyphosphat und Co gerade im privaten Bereich problematisch

Der Einsatz von nicht biologisch abbaubaren Pestiziden soll nun für Privatpersonen verboten werden. Die Kärntner Landesregierung erklärt ihre damit, dass private Anwender keinen Befähigungsnachweis für die Nutzung von Pestiziden haben und dadurch Folgewirkungen auf Menschen, Tiere und Umwelt nicht abschätzen können. Auch auf Schutzkleidung wird bei der Anwendung von Unkrautvernichtungsmitteln im Haus- und Gartenbereich oft verzichtet, so Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsprecher bei Greenpeace Österreich.

Österreichweites Verbot

Im Kampf gegen gefährliche Spritzmittel erhofft sich Kaiser außerdem die Unterstützung der Bundesregierung vor allem auf EU Ebene. Denn, laut Kaiser, ist es ein Kampf wie bei David gegen Goliath. Den Bemühung der Landesregierung stehen große Pharmakonzerne, wie Monsanto und Bayer, gegenüber und für sie zählt nur Gewinnmaximierung und nicht das Wohl der Menschen.
Außerdem kann die berufliche Anwendung von Pestiziden, wie etwa in der Landwirtschaft, nur durch die Bundesregierung geregelt werden. Greenpeace und die SPÖ Kärnten erhoffen sich, dass Kanzler Sebastian Kurz seine Ankündigung, gegen solche Mittel vorzugehen nun endlich wahr macht.

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