Grüne kritisieren EVN-Tunnel
Schlägerungen in der Au und starke Eingriffe in die Natur befürchten die Grünen rund um das Projekt.
KLOSTERNEUBURG. Um zehn Millionen Euro wollen die EVN einen etwa zwei Meter dicken Tunnel unter der Donau bauen: für Trinkwasser, Naturwärme, Internet, Strom und Gas (die Bezirksblätter berichteten). Die beiden Bürgermeister von Klosterneuburg und Korneuburg sehen durch den Bau die Versorgungssicherheit enorm verbessert.
Offen sind aber bis jetzt die Fragen, wieso derzeit die Versorgungssicherheit nicht gegeben sein soll und warum diese gerade durch einen Tunnel unter der Donau verbessert werden muss, melden sich die Grünen Klosterneuburg zu Wort.
Die Versorgungssicherheit sei akut nicht in Gefahr, doch "als verantwortungsbewusster Landes-Energieversorger ist es unsere Aufgabe, das hohe Maß an Versorgungssicherheit auch in Zukunft zu garantieren. Da es sich sowohl bei Korneuburg als auch bei Klosterneuburg um sehr stark wachsende Regionen handelt, müssen wir für den zukünftigen Mehrbedarf vorsorgen", erklärt EVN-Sprecher Stefan Zach.
Naturschutz
"Jedenfalls würde das eine Baustelle im Augebiet und vermutlich größere Schlägerungen im ohnehin schon dezimierten Auwald bedeuten", meint der stellvertretende Fraktionsobmann der Grünen, Gemeinderat Johannes Edtmayer: "Diese Leitungen vom Tunnel durch die Au zu verlegen, ist ein weiterer schwerer Eingriff in die Au, dessen Notwendigkeit im Dunkeln bleibt. Wenn es Versorgungsprobleme gäbe, müsste man auch Alternativen prüfen. Wir Grüne sehen derzeit nur einen Nutzen für die EVN und einen Schaden für die Umwelt."
Geringe Eingriffe
Alternativen seien schwer denkbar, heißt es wiederum von der EVN. Das vorliegende Projekt bilde auch die Voraussetzung für die Verbindung der Naturwärmenetze und Biomassenanlagen auf beiden Seiten der Donau. "Eine solche Verbindung schafft eine bessere Versorgung mit Naturwärme für unsere Kunden und ist nachhaltig im besten Sinn des Wortes."
"Wir müssen temporär – also während des Bauphase – maximal etwas mehr als drei Hektar entlang der Trasse roden. Davon bleiben aber nur 0,7 Hektar dauerhaft gerodet – das ist der Bereich direkt über den in der Erde verlegten Leitungen, die wir von Bewuchs freihalten müssen. Der Rest der Strecke wird wieder aufgeforstet", betont Zach, dass die EVN die Rodungsflächen so gering wie möglich halten wolle.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.