U4-Verlängerung – und wenn sie nicht gestorben ist ...
... dann wird die grüne Hauptstadt-U-Bahn weiterhin in diversen Konzepten verlängert. Zuletzt am Reißbrett der Wiener ÖVP. Neue Hoffnung für Niederösterreichs PendlerInnen?
KLOSTERNEUBURG/PURKERSDORF (cog). Täglich fahren 250.000 PendlerInnen-Pkw nach Wien, alleine 40.000 AutofahrerInnen kommen über den Westen nach Wien. Zur Entlastung aller Nerven tauchte in regelmäßigen Abständen eine Verlängerung der U4-Linie sowohl nach Klosterneuburg als auch bis Auhof als politische Forderung auf – heute, Mittwoch, von der Wiener ÖVP. Landesparteiobmann Stadtrat Manfred Juraczka präsentierte die U4-Verlängerung als Teil seines vorgestellten Infrastrukturpakets. Geht es nach der ÖVP fährt die U1 künftig von Leopoldau bis nach Rothneusiedl, die U3 von Ottakring nach Kaiserebersdorf (Schwechat), die Linie U4 von Auhof bis Klosterneuburg, die U5 vom Karlsplatz nach Dornbach und die U6 bis nach Gerasdorf (Rendezvousberg).
U4 bleibt vermutlich teure Utopie
Doch sowohl von der SPÖ-Regierungspartei als auch von den Wiener Linien gab es bislang nur Absagen für die schwarzen Begehrlichkeiten. Schon in früheren Diskussionen hatte Wiens Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) klar gemacht, dass ein derartiges Mega-Projekt eher teure Utopie sei. Und wenn, auch nur bei finanzieller Beteiligung des Landes zu heben sei. Es blieb beim Pläneschmieden und der Konzentration auf eine S-Bahn-Taktverdichtung. Mittlerweile hat die Wiener Mehrheit beschlossen, ihre Aktivitäten in die Verlängerung der U2 sowie in den Bau der U5 zu legen. Die Klosterneuburger ÖVP hat zwar in früheren Wahlkämpfen mit einer U4-Verlängerung geworben, zuletzt jedoch machte die Junge VP mit der Forderung nach einer S-Bahn-Taktverdichtung auf sich aufmerksam. Gemeinderat Peter Hofbauer (Liste Hofbauer) – der zuletzt mit der Forderung, den Nutzen einer Eingliederung Klosterneuburgs in die Bundeshauptstadt zu prüfen, für Furore gesorgt hat – winkt indes genervt ab: "Seit Jahrzehnten macht die ÖVP dieses Wahlversprechen und täuscht damit die Bevölkerung."
Unterstützung aus dem Nationalrat
Schützenhilfe bekommt Juraczka indes von den beiden ÖVP-Nationalratsabgeordneten Gertrude Aubauer und Johannes Schmuckenschlager: „Machen wir den öffentlichen Verkehr fit für die Zukunft. Wir brauchen ein Gesamtkonzept für die wachsenden Verkehrsströme rund um Wien!“ Die tägliche Stau-Situation koste nicht nur unnötig Zeit und Nerven, sondern auch Geld.
Laut Prognosen wird die Bevölkerung in den Ballungsräumen rund um Wien weiterhin stark anwachsen. „Die Antwort auf diese Herausforderung kann nur ein sinnvoller Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel sein. Eine U-Bahn-Verlängerung von Wien nach NÖ soll in der Planung der öffentlichen Mobilitätsströme miteinbezogen werden“, erläutert Schmuckenschlager. Die Weiterführung der U6 bis Mödling sowie der U4 bis Klosterneuburg seien dafür ein konkreter Vorschlag. Parallel dazu müsse der weitere Ausbau von Park&Ride Möglichkeiten erfolgen.
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