April-Frost ruinierte Ernte
2023 ist das Jahr ohne Wachauer Marille
Die Marillenblüte lockte im Frühjahr noch jede Menge Gäste in die Wachau. Doch die reifen Früchte werden 2023 kaum jemanden in die Region locken können, mit der Ernte sieht es nämlich mager aus: Der Frost raffte Marillen im Frühstadium dahin.
BEZIRK KREMS/ WACHAU. Der März war mild, was die Marillenblüte relativ früh einsetzen ließ. Der harte Schlag kam im April: Frost zerstörte beinahe die gesamte Marillenernte.
Schon in den vergangenen Jahren mussten die Marillenbauern aufgrund von Frostschäden Ernteausfälle hinnehmen.
Der Schock im April
"Wir haben sicher in ganz Niederösterreich Marillenausfälle bis zu 80 Prozent, in tiefen Lagen der Wachau teilweise sogar bis zu 90 Prozent. Bei den frühen Zwetschken und Kirschen verzeichnen die Obstbauern Schäden. Sogar Apfel und Birne waren vom Frost leicht getroffen", so der Obmann ds NÖ Landesobstbauverbandes, Martin Sedelmaier, selbst Obstbauer aus Krems-Thallern. Er bestätigt, dass bei ein, zwei Frostnächten mit Wind das Räuchern und Beregnen der Obstgärten noch Sinn gemacht hätte.
Obstbauern machtlos
"Wir hatten aber einen richtigen Wintereinbruch mit durchschnittlich -5 Grad, da sind wir als Bauern einfach machtlos. Auch meine Flächen sind bis zu 80 % und bis in die tiefen Lagen von Frostschäden gezeichnet. Eigentlich kann man heuer von einem Komplettausfall der Marillenernte sprechen, denn einen großer Straßenverkauf in der Wachau kann ich mir nicht vorstellen. Marillenbauern werden ihre Stammkunden, Freunde und die Familie bedienen können und das war es dann auch", so der Landesobstbauverbandobmann von NÖ.
Alles Marille geht dennoch am Donnerstag, 6. Juli an den Start und feiert an drei Juli-Wochenenden die süße Frucht, die heuer wohl eher durch Abwesenheit glänzt.
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