Angst vor dem Altern? Hier auf keinen Fall!

Fesch sein gibt Lebensmut: Im "Thorwestenheim" gibt es einen Friseur, der sein Angebot speziell auf SeniorInnen abstimmt.
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  • Fesch sein gibt Lebensmut: Im "Thorwestenheim" gibt es einen Friseur, der sein Angebot speziell auf SeniorInnen abstimmt.
  • hochgeladen von Simone Göls

KREMS. 33.000 Niederösterreicher können ihren Alltag nicht mehr alleine bewältigen und sind auf Pflege angewiesen. 20.000 Menschen kümmern sich derzeit im größten Bundesland um die Pflegebedürftigen. Alleine in den 49 Landespflegeheimen gibt es 4.496 Mitarbeiter, 85 Prozent davon sind Frauen. Kaum eine Familie ist nicht irgendwie mit dem Thema konfrontiert, durch die rasch alternde Bevölkerung ist der Bedarf an Personal stark steigend. Die Bezirksblätter haben sich in einem Pflegeheim umgesehen.

Schon beim Eintreten in das Sene Cura Heim Thorwesten fällt uns auf: Nach Krankenhaus riecht es hier nicht. Eine Dame mit schneeweißem Haar und rosa Bluse sitzt auf einem Fauteuil und unterhält sich angeregt mit einer anderen Dame. Hinter den beiden sorgt ein Kachelofen für den Wohnzimmer-Charakter.

Heime öffnen sich nach außen

Mag. Claus Dobritzhofer, der Leiter des Sene Cura Heimes empfängt uns und bestätigt unseren Eindruck: Ja, in der Altenpflege habe sich Einiges geändert. Das Haus habe sich auch nach außen geöffnet, externe Senioren können hier trainieren kommen, etwa unter dem Projekt "Fit und Beweglich 77+". Senioren können hier ins Kaffeehaus gehen und Gleichaltrige treffen und sie können hier zum Friseur gehen. Im Frisiersalon erhält die graue Haarpracht einer Dame gerade den letzten Schliff. Sie lächelt zufrieden in den Spiegel, dreht den Kopf nach links, dann nach rechts um die Seitenpartien zu betrachten. "Jetzt pfeift Ihr Hörgerät", sagt die Friseurin freundlich und weiß gleich, mit welchen Handgriffen sie den Defekt beheben kann. "Dass ein Hörgerät pfeift, ist bei uns ganz normal, da weiß man, was zu tun ist", bemerkt Dobritzhofer, "anderswo würde man vielleicht ganz aus dem Häuschen geraten."

Das Leben trainieren

Im Ergotherapieraum zeigt der Heimleiter auf eine Tafel mit Schaltern, Türdrückern, Schlössern, Riegeln, Steckdosen oder Wasserhähnen. "Hier in der Ergotherapie lernen unsere Bewohner, wieder fit für den Alltag zu Hause zu werden", erklärt Dobritzhofer. Es ist ein Irrtum, dass alle, die in diesem Heim landen, bis zum Lebensende bleiben. Eine mehrwöchige Therapie, etwa nach einem Oberschenkelhalsbruch, verhilft unter anderem mit Physio- und Ergotherapie, die einfachen Handgriffe zu trainieren.
Im Physiotherapie-Raum grüßen über allerhand modernem Gerät Idole aus der Jugend der Senioren von Bildern. "Hier, Pablo Picasso mit seiner schwungvollen Art, soll motivieren", lächelt Claus Dobritzhofer.
Auf dem Weg in den 6. Stock kommen wir an einem Aktivitätenplan, der an der Wand hängt, vorbei. Vom bunten Vormittag, Singen, einer Literaturstunde, dem Besuch des Kaufmanns, dem Bepflanzen des Hochbeetes oder ganz aktuell einer Muttertagsfeier ist da zu lesen. Ein Zeuge der Maifeier ist im Garten des Heimes weithin erkennbar - ein Maibaum.

Rudern, aber mit Hightech-Plan

Oben im 6. Stock trainiert gerade eine Dame am Hightech-Rudergerät. "Die Bewohner haben hier eine Karteimappe, in der auch eine Chipkarte liegt", verrät Dobritzhofer, "und auf der ist der Trainingsplan gespeichert." Das heißt, die Trainierwilligen stecken diese Chipkarte in das jeweilige Gerät, das daraufhin nicht nur weiß, mit wieviel Wiederholungen und in welchem Stärkegrad trainiert werden soll, sondern die Leistungen auch speichert und den Trainingsplan weiterführt. Alles, damit die Fitness ein Altern in Würde ermöglicht. "Angst vor dem Alter braucht man in Anbetracht dieser Angebote wohl nicht mehr zu haben?", fragen wir Mag. Claus Dobritzhofer. Dieser schüttelt bedächtig aber mit Überzeugung den Kopf.

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