Langenlois
Krach um geschlägerte Bäume am Kamp
MANFRED KELLNER
LANGENLOIS Etwa hundert Auwald-Bäume entlang des Kamps und des Mühlkamps, zwischen Kampbrücke und Schloss Haindorf, wurden kürzlich geschlägert. Während die Stadtverwaltung für diese Maßnahme „primär sicherheitstechnische Gründe“ anführt, protestieren die Grünen Langenlois gegen diese Maßnahme.
Intakte Natur oder Gefahrenpotenzial?
„Damit ist wieder einmal ein Stück Auwald verschwunden“, kritisieren Matthias Fürpaß, Klubobmann der Langenloiser Grünen, und die grüne Umweltstadträtin Brigitte Reiter. „Wertvoller Lebensraum und ein Stück intakte Natur“ sei verloren gegangen. Neben kranken Bäumen seien auch gesunde, alte Bäume geschlägert worden. Das sei in der Zeit des Klimawandels und der fortschreitenden Bodenversiegelung ein absolutes „No-Go“. Bürgermeister Harald Leopold weist darauf hin, dass diese Schlägerung von der Langenloiser Forstverwaltung aufgrund eines Rodungsbescheides der Bezirkshauptmannschaft Krems vorgenommen wurde. Dieser Bescheid beinhaltet auch den Auftrag zur Wiederaufforstung des Geländes. Grund für die Rodung war unter anderem das Gefahrenpotenzial, das von den flachwurzelnden Bäumen ausgeht.
Ärger über fehlende Information
Stadträtin Reiter zeigte sich verärgert darüber, dass sie über so weitreichend geplante Baumfällungen in einem Natura-2000-Gebiet nicht rechtzeitig informiert worden ist. Sie ist sicher, dass das Vorhaben Spielräume beim Ausmaß der Schlägerungen gegeben hätte. „Auch uns tut es um jeden Baum leid, der in Langenlois umgeschnitten werden muss“, betont der Bürgermeister. „Wir wissen, wie wichtig Bäume sind. Deshalb werden bei uns ja auch so viele Bäume wie möglich neu gepflanzt!“ Und was die fehlenden Informationen angehe, so sei bereits angeordnet, dass zukünftig solche Bescheide der Bezirkshauptmannschaft auch an die Umweltstadträtin gehen.
Diskussion um Wiederaufforstung?
Nach den Schlägerungen könnte es jetzt eine Diskussion um die Wiederaufforstung geben: Die im Bescheid der Bezirkshauptmannschaft dafür offenbar genannten Schwarzpappeln sind nach Auffassung der Grünen ökologisch nicht sinnvoll: „Gefragt wäre jetzt dort keine Nachpflanzung mit Monokultur, sondern ein guter Mix an Aubäumen.“
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