AMS Krems
Krems: Region Flachau braucht dringend Mitarbeiter für die Wintersaison

- AMS Leiter Krems Erwin Kirschenhofer, Christoph Blümel, Petra Kocna und Walter Liebhart
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Mit dem Slogan „Sommer Wachau – Winter Flachau“ bietet das Arbeitsmarktservice (AMS) Krems ein besonderes Service für Winterarbeitslose der Gastronomie- und Beherbungsbetriebe an.
KREMS. „In unserer Partnergeschäftsstelle Bischofshofen ist der Bedarf an Arbeitskräften in der Gastronomie und Tourismusbranche extrem hoch“, informiert AMS Krems Geschäftsstellenleiter Erwin Kirschenhofer über ein Projekt, das schon 2018 ins Leben gerufen wurde. Der dringende Apell der Region Pongau lautet deshalb verstärkt Arbeitskräfte in den Westen zu schicken, um die anstehende Arbeit der Wintersaison zu schaffen.
Winterarbeitslosigkeit: Hoch und lang
Mit Ende August steht die Arbeitslosenquote in der Branche laut dem AMS-Leiter bei acht Prozent (vor der Krise lag diese bei 6,2 Prozent). „Im Sommer sollten es maximal vier Prozent sein und dieses Ziel wollen wir möglichst bald wieder erreichen“, äußert Erwin Kirschenhofer und meint, dass sie jetzt aktiv werden müssen, da die Zahl der Winterarbeitslosen hoch ist. "Die Herausforderung ist groß und die Ängste und Sorgen unserer Kunden am AMS nehmen wir ernst. Wir reden diese offensiv an und versuchen im Rahmen des Möglichen das Beste zu machen. Aber unseroberstes Ziel lautet Mensch und Arbeit zu verbinden", erklärt der AMS-Chef.
Job in anderem Bundesland
Mitarbeiterin Petra Kocna ergänzt: „Egal ob Winter oder ob Sommer, Arbeitslose die Arbeitslosengeld beziehen, müssen einen Job annehmen." Dabei gilt: Liegt bei der saisonalen Arbeitslosigkeit die Einstellzusage innerhalb von drei Monaten kann auf eine aktive Vermittlung seitens des AMS verzichtet werden. Längere Arbeitslosenzeiten werden im Winter auf Stellen in der Region und überregional vermittelt. Ausnahmen bei überregionalen Stellen gelten nur für Arbeitslose, die der Betreuungspflicht der Kinder nachkommen müssen oder nachweislich eine körperliche Einschränkung haben oder für die Betreuung eines pflegebedürftigen Angehörigen aufkommen.
"Das Arbeitmarktservice muss gesetzlichen Auftrag erfüllen, auch wenn es oft eine schwere Aufgabe ist. Zum Beispiel ein junger Mann, der frisch verliebt ist und für mehrere Monate in den Westen ziehen soll – das ist nicht immer einfach, aber er ist verpflichtet die freie Stelle anzunehmen", schildert Kirschenhofer die schwierige Aufgabe der Vermittlung.
200 Arbeitslose für die Flachau
Im Bezirk qualifizieren sich etwa 200 Menschen pro Jahr für einen Job für die Flaschau. Vor der Krise waren es sogar 300 in der Gastro und Beherbungengsbranche. Im Winter sind im Bezirk etwa 1. 000 Personen arbeitslos. „Wenn ich eine zumutbare Stelle angeboten bekomme, wird wenn ich es das erste Mal ablehne das Arbeitslosengeld für sechs Wochen gestrichen, beim zweiten Mal sogar für acht Wochen.
„Die Situation im Westen hat sich dramatisch verschärft. Die Arbeitskräfte aus dem Ausland sind nach der Krise ausgeblieben. Das Gesetz hat sich nicht geändert, aber der Druck hat sich durch den enormen Bedarf verschärft“, erklärt der AMS-Leiter der Presse.
Lehrhotel für die Einschulung
Beim AMS Krems gibt es einen eigenen Schalter, der sich der überregionalen Vermittlung annimmt. Ein eigenes Lehrhotel bereitet die neuen Kremser bei Bedarf entsprechend auf die neue Aufgabe vor. Zusätzlich zum Gehalt gibt es freies Quartier und Verköstigung.
Krems und die Wachau punkten mit einer extrem starken Sommersaison, doch das Wintergeschäft fällt komplett aus.
"Wir bemühen uns sehr, machen Betriebsbesuche – dafür fahren wir gemeinsam mit einem Bus hin – , klären über gesetzliche Bestimmungen auf und versuchen zuerst die regionalen Betrieb zu bedienen. Das Projekt Bischofshofen gibt es seit drei Jahren und wird von AMS Krems begelitet", weiß Projektbetreuer Walter Liebhart.
Betriebsbesuche in der Flachau
Walter Liebhart informiert, dass zuerst der Bedarf der regionalen Firmen wie etwa das Nuhr Medical in Senftenberg bedient wird. „Der Faktor Mensch zählt für uns“ unterstreicht Liebhart und ergänzt: „In der Flachau haben wir die Betriebe besucht, um uns ein Bild von den Unternehmen zu machen. Es sind durchwegs ausgesuchte drei bis vier-Sterne Betriebe. Interessierte können sich direkt in Bischofshofen oder bei uns über das Projekt erkundigen", so Liebhart.
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