Wasser könnte bald teurer sein

- hochgeladen von Doris Necker
Eine neue Richtlinie der EU könnte das Aus für Gemeindebrunnen bedeuten, denn die Auflagen sind hoch.
BEZIRK KREMS. Im Großteil der Orte im Bezirk Krems stammt das Trinkwasser aus Brunnen und Wasserwerken der Gemeinden. Das könnte sich aber bald ändern. Denn eine neue Richtlinie der EU sieht strengere Kontrollen und Grenzwerte vor als bisher. EU-Parlamentarier Lukas Mandl schlägt Alarm: „Die neue Richtlinie würde für die Betreiber örtlicher Wasserwerke grob eine Verzehnfachung der Kosten bedeuten. Große Versorger können sich das leisten, aber für viele kleine Anlagen könnte das das Aus bedeuten.“
Was als Konsumentenschutz gedacht war, könnte also am Schluss teuer für die Konsumenten werden. Denn entweder müssen die erhöhten Kosten auf den Wasserpreis aufgeschlagen oder das Wassser überhaupt von einem Drittanbieter zugekauft werden. Im Bezirk Krems reagieren die Verantwortlichen auf die EU-Pläne.
Der Leiter der Kremser Wasserwerke, Klaus Hollensteiner, weiß, dass derzeit noch über die neue EU-Richtlinie diskutiert wird, um die Auflagen doch noch erträglicher für Wassergenossenschaften und Wasserwerke zu machen.
Kremser Wasser ist top
"In Krems haben wir eine perfekte Situation und zudem wird die Wasserqualität engmaschig überwacht. Das Wasser steht so zum Genuss bereit wie es aus der Erde kommt", erklärt Hollensteiner zum Kremser Wasser. "Untersuchungen werden selbstverständlich durchgeführt und die Ergebnisse der Bezirkshauptmannschaft weitergeleitet." Bei all den Messungen gab es vor Jahren nur einmal einen Probenabnahmefehler, aber das Wasser ist laut dem Wasserwerkleiter immer top. Der Bürgermeister von Maria Laach, Edmund Binder, weiß viel über das Wasser und verfügt über die besondere Gabe, Wasseradern zu finden. "Gewisse Parameter muss man erfüllen als Betreiber einer Wassergenossenschaft und die Qualität muss gegeben sein! Aber ich denke, man sollte es nicht übertreiben. Für mich wäre es wichtiger, dass der Umgang mit dem Wasserverbrauch überdacht wird.
Regenwasserzisternen sollten für das Blumengießen geschaffen werden. Die Investition liegt dafür zwischen 2.000 bis 3.000 Euro pro Haushalt und man könnte so viel Trinkwasser einsparen", schlägt Ortschef Binder als Alternative vor und ergänzt: "Die Qualität, die wir im Bezirk haben, entspricht sicher, denn wir passen auf unser Wasser auf." Auch in der Gemeinde Jaidhof wird regelmäßig die vorgeschriebene Messung pro Jahr durchgeführt. "Höhere Auflagen sind nicht notwendig. Denn wenn das Wasser einmal nicht in Ordnung ist, müssen ohnehin weitere Untersuchungen durchgeführt werden, das Netz muss gereinigt werden, um so bald wieder einwandfreies Wasser liefern zu können", sagt Bürgermeister Franz Aschauer. Er ist davon überzeugt, dass die bereits bestehenden Richtlinien auch in Zukunft reichen würden.
Dass durch weitere Kriterien einer neuen EU-Verordnung unnötige Kosten entstehen, die zuletzt der Konsument tragen muss – darüber waren sich die Bürgermeister von Maria Laach und Jaidhof einig. Der Chef des Kremser Wasserwerks meint, dass die neuen Auflagen sanfter ausfallen werden und eine Preiserhöhung ausbleiben wird.
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