Auszeichnung
Ehrenbürgerschaft an Scheffauer Seilbahnpionier verliehen

Scheffaus Bgm. Christian Tschugg verlieh im Namen des Gemeinderates die Ehrenbürgerschaft an Johann Haselsberger.  | Foto: Brigitte Eberharter
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Johann Haselsberger erhält Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Scheffau. Die Auszeichnung wurde ihm für sein Engagement im Tourismus sowie für seine ehrenamtlichen Tätigkeiten verliehen.

SCHEFFAU. Johann Haselsberger, vulgo Schösser Hansi, erhielt am Sonntag, den 25. Juli die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Scheffau. Die feierliche Zeremonie fand in der Kaiserlodge in Scheffau statt.
Angefangen hatte Haselsberger mit einem Frächtereibetrieb und einem Taxiunternehmen. Beide Firmen hatte er von seinen Eltern übernommen. Allerdings bemerkte er bereits in den 1960er-Jahren, dass er sich zum Liftgeschäft hingezogen fühlt. 1969 hatte er schon zwei wichtige Funktionen inne, welche ihm halfen, den Wintertourismus in seiner Heimatregion weiter auszubauen. Er wurde nämlich zum Obmann des Tourismusverbandes Scheffau sowie auch zum Geschäftsführer der Schilift Scheffau GmbH gewählt. 

Erfolgreiche Investorensuche

Wenn sich Hans Haselsberger etwas vornimmt, dann zieht er das durch – schließlich waren die Dinge immer reichlich durchdacht. Im Jahre 1971 hatte es wenig Schnee und die Brixener Seilbahnkollegen warnten ihn, dass mit dem Lift nur die Hälfte der Personalkosten gedeckt werden konnte. Trotzdem fokussierte sich Haselsberger auf die Umsetzung weiterer Bahnen. Dafür bedurfte es 33 Millionen Schilling, wovon fünfzig Prozent eigenfinanziert sein mussten. Dieses Kapital war in Scheffau allerdings nicht zu bekommen. Deshalb beschritt Haselsberger neue Wege und suchte nach Investoren aus Deutschland, Holland, England und Gesamt-Österreich. Obwohl damals die Ölkrise und das damit einhergehende Fahrverbot sehr hinderlich waren, konnte Haselsberger seine Visionen vorantreiben und die Anleger überzeugen. Somit konnte sich die Bergbahn Scheffau GesmbH & Co KG gut entwickeln.

Auch in der Freizeit sehr engagiert

Die Ehrenbürgerschaft ist allerdings nicht einzig und allein auf seine Verdienste bei den Seilbahnen zurückzuführen. Der umtriebige Pionier übernahm nämlich auch abseits seines Berufe viele freiwillige Tätigkeiten. So war er mit Unterbrechung dreißig Jahre lang im Gemeinderat tätig, von 1977 bis 1986 war er Vizebürgermeister. Neben seiner zehnjährigen Mitgliedschaft bei der Musikkapelle initiierte er auch die Gründung der Rotkreuz-Ortsstelle sowie der Bergrettung Scheffau.
Obendrein war er 25 Jahre lang Mitglied der „Fachgruppe Seilbahnwirtschaft“ und Wirtschaftskammer-Obmann der Sparte Verkehr. Im Jahr 2006 hat Hans Haselsberger die Leitung bei den Bergbahnen an seine Tochter Christine übergeben, im Jahr 2020 verließ er auch den Aufsichtsrat. Seine Gattin Margarethe Haselsberger hatte die privaten Unternehmen viele Jahre lang geführt, ehe sie diese an Sohn Johann übertragen haben.

Das bewegte Leben eines Scheffauers

„Wir haben das gar nicht so ernst genommen. Es war nur so eine Idee von uns, damit er nicht so unleidig wird in der Pension.“ So erklärte Margarethe Haselsberger die Beweggründe, weshalb sie und Tochter Christine ihren Mann Johann dazu animierten, ein Buch zu schreiben. Der Autor selbst meinte, dass es höchstens ein paar Seiten werden würden, doch letztendlich ist ein Buch mit 141 Seite entstanden – im Ein-Finger-System auf der Tastatur.
Als Dank für die Ehrenbürgerschaft will Hans Haselsberger 200 Exemplare davon der Gemeinde zur Verfügung stellen. Für 20 Euro kann man dieses bei der Gemeinde Scheffau erwerben. Der Erlös stockt den Sozialfond der Gemeinde auf. (be)

Aktuelle Nachrichten aus dem Bezirk Kufstein gibt‘s hier.

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Scheffaus Bgm. Christian Tschugg verlieh im Namen des Gemeinderates die Ehrenbürgerschaft an Johann Haselsberger.  | Foto: Brigitte Eberharter
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